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Zalando kassiert die Jahresprognose! Muss man die Aktie jetzt verkaufen?

Veröffentlicht am 01.04.2020, 09:07
Aktualisiert 01.04.2020, 09:36
© Reuters.
ZALG
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Nicht wenige Investoren hatten die Hoffnung, dass Zalando (DE:ZALG) (WKN: ZAL111) kurzfristig von den Schließungen der Innenstädte profitieren könnte, da der Onlinehandel nun einer der wenigen verbleibenden Wege ist, um an Kleidung zu kommen. Am 30. März 2020 machte das Unternehmen in einer Mitteilung klar: Dem ist nicht so.

Was das Unternehmen gesagt hat und was das langfristig bedeuten wird, das werden wir in diesem Artikel genauer beleuchten.

Das wissen wir Das Unternehmen sagte zwar, dass die Umsätze und das Bruttowarenvolumen (Gross Merchandise Volume, GMV) mit gutem Wachstum in das Jahr gestartet seien. Die Verbreitung des Coronavirus habe allerdings dazu geführt, dass Verbraucher ihre Konsumausgaben für verzichtbare Güter zurückfahren. Dazu gehört auch Mode – insbesondere dann, wenn man ohnehin den ganzen Tag zu Hause bleibt.

Das werde dazu führen, dass die Ergebnisse im ersten Quartal deutlich unter dem Analystenkonsens vom 11. März liegen würden, in dem die Effekte der Pandemie noch nicht enthalten waren. Das Unternehmen nennt als Analystenkonsens ein erwartetes Umsatzwachstum von 19 %, ein erwartetes GMV-Wachstum von 22,8 % und ein erwartetes bereinigtes EBIT von -28 Mio. Euro. Anleger sollten sich also darauf vorbereiten, dass das erste Quartal bedeutend schlechter ausfällt.

Zudem sagte das Unternehmen, dass es seine ursprünglich kommunizierte Jahresprognose für 2020 wohl nicht wird erreichen können. Diese hatte ein GMV-Wachstum von 20 bis 25 %, ein Umsatzwachstum von 15 bis 20 % und ein bereinigtes EBIT von 225 bis 275 Mio. Euro vorgesehen. Eine neue Prognose werde es erst dann geben, wenn der weitere Verlauf der Pandemie besser abgeschätzt werden könne.

Zalando bekommt die negativen Effekte der Pandemie also auch zu spüren – laut Aussage des Vorstands aber trotzdem weniger stark als viele andere Akteure in der Modebranche.

Wie geht es weiter? Das Unternehmen hat eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um seinen Modepartnern durch diese umsatzarme Zeit zu helfen. Eine davon betrifft das Connected-Retail-Programm, das es stationären Händlern ermöglicht, ihre Verkaufs- und Lagerbestände mit der Zalando-Plattform zu verknüpfen. Im April und Mai wird Zalando von neuen und bestehenden Partnern dieses Programms keine Kommission für die Präsentation und den Verkauf der Ware verlangen.

Zudem hat Zalando 100 Mio. Euro bereitgestellt, um Lieferantenrechnungen vor der vertraglichen Fälligkeit begleichen zu können, und wird nach weiteren Möglichkeiten suchen, um seine Partner zu unterstützen.

Beides sind aus meiner Sicht intelligente Schachzüge Zalandos, die die Bindung der Händler an die Plattform verstärken werden. Zudem bieten sie die Chance, jede Menge neue Partner für die Plattform zu gewinnen. Das Partnerprogramm ist ein wichtiger Baustein für das Wachstum, Profitabilität und das strategische Ziel des Unternehmens, zum europäischen Startpunkt für Mode zu werden.

Jetzt die Aktie verkaufen? Gegenwärtig sieht es stark danach aus, als müsste Zalando seine Jahresprognose mehr oder weniger deutlich nach unten anpassen. Ob das ein Umsatzwachstum von 10 %, stagnierende Umsätze oder sogar einen Umsatzrückgang bedeuten wird, kann zum aktuellen Zeitpunkt wahrscheinlich nicht einmal Zalando abschätzen.

Ich denke jedoch nicht, dass das Unternehmen aufgrund dieser vorübergehenden Krise Probleme haben wird, seine langfristigen Ziele zu erreichen. Diese sehen bis 2023 oder 2024 ein GMV von 20 Mrd. Euro vor, gegenüber 8,2 Mrd. in 2019. Auch danach soll das Wachstum weiter anhalten, zudem möchte Zalando zu einer Marge von 10 bis 13 % gelangen, wobei die verschiedenen Partnerservices eine entscheidende Rolle spielen sollen.

Wie wir gesehen haben, könnte die gegenwärtige Krise sogar einen langfristig positiven Effekt auf die Nutzung dieser Services haben. Das Unternehmen ist zudem nicht überschuldet und besitzt genug kurzfristige Vermögenswerte, um die Krise zu überstehen. Mögliche Insolvenzen einiger stationärer Einzelhändler aufgrund der vorübergehenden Zwangsschließungen spielen dem Unternehmen zusätzlich in die Karten. Daher sehe ich gegenwärtig keinen Grund, Zalando-Aktien zu verkaufen.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Zalando. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Zalando.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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