München, 03. Feb (Reuters) - Die jüngste Übernahme in Südkorea wird für den Essenslieferdienst Delivery Hero DHER.DE deutlich teurer - allerdings nur auf dem Papier. Denn einen Großteil des vereinbarten Kaufpreises für den dortigen Marktführer Woowa zahlt das Berliner Unternehmen mit eigenen Aktien - und die haben ihren Wert seit dem Vertragsabschluss vor mehr als einem Jahr weit mehr als verdoppelt. Wenn der Aktienkurs bis zu dem bevorstehenden Abschluss der Übernahme nicht noch einbreche, müsse Delivery Hero den Firmenwert von Woowa um 1,4 Milliarden Euro abschreiben, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Mit dem operativen Geschäft von Woowa habe die Abschreibung nichts zu tun, betonte Delivery Hero. Woowa entwickele sich stark.
Der Zukauf hatte sich lange verzögert, weil die koreanischen Kartellbehörden Bedenken angemeldet hatten. Erst Ende 2020 - nach gut einem Jahr - kam grünes Licht, unter der Auflage, dass Delivery Hero seine eigene Südkorea-Tochter Yogiyo verkauft. Nun sei auch die schriftliche Genehmigung eingetroffen, erklärte das Unternehmen. Die Übernahme von Woowa solle im März vollzogen werden.
Woowa war beim Abschluss der Transaktion mit vier Milliarden Dollar (damals 3,6 Milliarden Euro) bewertet worden. Bis zu 1,7 Milliarden Euro zahlt Delivery Hero den bisherigen Eigentümern in bar. Zudem sollten sie Delivery-Hero-Aktien bekommen, die zum damaligen Kurs 1,9 Milliarden Euro wert waren. Sie profitieren nun vom Höhenflug der inzwischen im Dax .GDAXI notierten Aktie: Statt 47,47 Euro war sie am Mittwochabend 131,65 Euro wert.