Berlin, 05. Mai (Reuters) - Entwicklungsminister Gerd Müller fordert für die internationale Bekämpfung der Corona-Pandemie drei Milliarden Euro in seinem Haushalt für 2020. Eine Milliarde des "Corona-Sofortprogramms" finanziere man durch Umstrukturierungen im Haushalt, sagte Müller am Dienstag in Berlin. Aber der Finanzbedarf sei dreimal so groß. So möchte das Entwicklungsministerium 600 Millionen Euro für die bessere Ausstattung der Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern, damit diese sich gegen die Ausbreitung des Virus wappnen können. 600 Millionen Euro mehr seien zum Kampf gegen Hungerkatastrophen infolge der Corona-Krise nötig.
450 Millionen Euro veranschlagt Müller für die Stabilisierung von Flüchtlings- und Krisenregionen von Syrien bis Mali. 400 Millionen Euro sollen Schlüsselindustrien in Entwicklungsländern etwa in der Textil- und Tourismus-Branche sichern helfen, 340 Millionen Euro in die Jobsicherung fließen. Müller warnte vor einem Kollaps von Staaten gerade in Afrika infolge der Corona-Krise. Müller hat mehrfach internationale Hilfe für Entwicklungsländer gefordert, da man das Coronavirus nur besiegen könne, wenn es überall besiegt sei. stellte der CSU-Politiker ein neues Konzept zur Entwicklungszusammenarbeit vor, mit dem das Ministerium die Zahl der Länder, mit denen es bilateral zusammenarbeitet, von 85 auf 60 Länder reduziert. Müller betonte jedoch, dass Deutschland andere Entwicklungsländer über multilaterale Organisationen wie die EU weiter fördere.