23. Sep (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
GOOGLE GOOGL.O /FITBIT FIT.N - Brüssel: Die EU-Wettbewerbshüter nehmen die 2,1 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Fitnessarmband-Herstellers durch den Internet-Riesen noch genauer unter die Lupe. Die EU-Kommission verlängerte ihre vertiefte Prüfung nun bis zum 23. Dezember, wie die EU-Behörde mitteilte. Dies sei in Übereinstimmung mit den Parteien erfolgt. Google hatte angeboten, die Fitbit-Gesundheitsdaten nicht für gezielte Werbeanzeigen zu nutzen. Die Bedenken der Kartellwächter konnte der Konzern damit aber nicht aus dem Weg schaffen.
MOBILE WORLD CONGRESS - Die Organisatoren des größten jährlichen Treffens der Telekommunikationsbranche haben den Termin für den Mobile World Congress 2021 verlegt. Wie die Verantwortlichen mitteilten, findet die Veranstaltung im nächsten Jahr in Barcelona vom 28. Juni bis 1. Juli statt, und nicht wie sonst im März. Der diesjährige Kongress war wegen der Pandemie abgesagt worden. Mats Granryd, der Generaldirektor des Verbandes, welcher den Kongress ausrichtet, sagte, dass das Treffen von Angesicht zu Angesicht veranstaltet werden soll. "Aber es wird eine größere virtuelle Komponente haben", fügte er hinzu. Durch die Verlegung soll Zeit gewonnen werden, um sowohl einen Hygieneplan zu entwerfen als auch eventuelle schnelle Covid-19-Tests zur Verfügung zu haben.
SOCIETE GENERALE SOGN.PA - Paris: Die französische Bank zieht einen Zusammenschluss ihrer beiden Filialnetze Societe Generale und Credit du Nord in Betracht. Eine Zusammenlegung bringe deutliche Synergien, die die Profitabilität ankurbeln könnten, erklärte der Konzern. Zusammen hätten die beiden Marken zehn Millionen Kunden. Societe Generale ist mit ihren Filialen hauptsächlich in Städten vertreten, Credit du Nord ist in den Regionen verwurzelt.
JPMORGAN JPM.N - Frankfurt: Die US-Bank verlagert wegen des Brexits einem Agenturbericht zufolge Vermögenswerte von rund 200 Milliarden Euro nach Frankfurt. Damit steige die Bank an der Bilanzsumme gemessen zum sechstgrößten Geldhaus in Deutschland auf, berichtete Bloomberg am Mittwoch. Bis zum Jahresende solle die Übertragung der Portfolien in die Frankfurter JPMorgan-Niederlassung technisch abgeschlossen sein. Eine Sprecherin von JPMorgan (NYSE:JPM) in Frankfurt wollte sich nicht dazu äußern.
KKR KKR.N /RELIANCE INDUSTRIES RELI.NS - Neu-Delhi: Der US-Finanzinvestor KKR will 755 Millionen Dollar in den Einzelhandelsbereich des indischen Mischkonzerns Reliance stecken. Damit hat die Sparte binnen vier Wochen Investments von 1,78 Milliarden Dollar eingesammelt. KKR erhalte für das Geld eine 1,28-prozentige Beteiligung an Reliance Retail, womit sich die Bewertung für das Unternehmen auf 4,21 Billionen Rupien (57 Millairden Dollar) belaufe, wie Reliance mitteilte.
SIEMENS SIEGn.DE - München: Der Industriekonzern hat den Vertrag mit dem IT-Dienstleister Atos ATOS.PA um fünf Jahre verlängert. Die Franzosen, die 2011 die Siemens-IT-Sparte SIS übernommen hatten, unterstützen den Konzern bei Digitalisierung, Cyber-Sicherheit und anderen IT-Themen und bekommen dafür über die Laufzeit des Vertrages insgesamt drei Milliarden Euro. Die Kontrakte seien separat mit der Siemens AG, der Tochter Siemens Healthineers SHLG.DE und Siemens Energy IPO-ENR.F geschlossen worden, teilte der Konzern mit. Zudem wollen Siemens und Atos das gemeinsame Geschäft mit digitalen Lösungen ankurbeln.
KKR KKR.N - Bangalore: Der US-Finanzinvestor steht einem Medienbericht zufolge vor einer Übernahme des Kontaktlinsenhändlers 1-800 Contacts für mehr als drei Milliarden Dollar. KKR sei dazu in fortgeschrittenen Gesprächen mit der Investmentfirma AEA, meldete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. KKR habe in einem Bieterwettbewerb andere Beteiligungsgesellschaften ausgestochen. Es sei aber noch keine endgültige Entscheidung gefallen. KKR lehnte eine Stellungnahme ab. Von 1-800 Contacts und AEA waren zunächst keine zu bekommen.
PALANTIR PLTR.N - Berlin: Die US-Datenanalysefirma hat ihr Debüt an der New Yorker Börse für den 30. September angekündigt. Das Management stellt für das Gesamtjahr einen Umsatzsprung um bis zu 43 Prozent auf über eine Milliarde Dollar sowie ein operatives Ergebnis von bis zu 126 Millionen in Aussicht. Palantir hat sich darauf spezialisiert, große Datenmengen zu analysieren. Experten trauen der Firma einen der größten Börsengänge in der Corona-Krise zu. Das unter anderen für die CIA und andere Geheimdienste arbeitende Unternehmen wurde 2003 von dem in Deutschland geborenen Finanzinvestor Peter Thiel mitgegründet. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin und Frankfurt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter 030 2201 33702)