Berlin, 19. Mrz (Reuters) - Unternehmen und Regierungen in den Industriestaaten haben der OECD zufolge auch im Corona-Rezessionsjahr 2020 mehr Geld für Forschung und Entwicklung (FuE) ausgegeben. "Damit setzt sich ein seit 2017 bestehender Trend zu steigenden FuE-Ausgaben fort", wie die 37 Mitgliedsländer zählende Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Freitag mitteilte. Sie stützt sich dabei auf einen Indikator, der vorläufige Daten liefert. Die offizielle Statistik soll erst im Sommer 2021 vorliegen. "Sollten sich die Daten bestätigen, wäre dies die erste globale Wirtschaftskrise in der 60-jährigen Geschichte der OECD, in der die FuE-Ausgaben von Unternehmen insgesamt nicht zurückgegangen sind", hieß es. Ein robustes Wachstum gab es demnach vor allen in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Biowissenschaften, während die Investitionen bei Unternehmen anderer Branchen tendenziell sanken - insbesondere im Fahrzeugbau.
Auch die Budgets der Regierungen für Forschung und Entwicklung wurden 2020 offenbar erhöht. Mit Stand März 2021 geht die OECD - der etwa die USA, Japan, Großbritannien und Deutschland angehören - in ihrem Bereich von einem Abstieg von real 6,2 Prozent aus. "Dies wäre ein deutlicher Anstieg gegenüber 2019", hieß es dazu. Vermutlich seien schon vor der Corona-Krise FuE-Ausgaben beschlossen worden. Diese seien dann durch zusätzliche Notfallunterstützungen ergänzt worden, insbesondere für die Entwicklung von Impfstoffen und Behandlungsmethoden.