Investing.com - Der Goldpreis ist am Freitag gefallen, gedrückt von einem erstarkten Dollar, der Aufwind bekam, nachdem Donald Trumps Pläne für eine umfassende Steuerreform eine kritische Hürde genommen hatten.
Goldfutures mit Fälligkeit im Dezember gingen an der Comex-Sparte der New York Mercantile Exchange 0,59% billiger zu 1.282,42 USD die Feinunze aus dem Handel. Über die Woche hat das Edelmetall 1,86% an Wert verloren, womit es nunmehr in fünf der letzten sechs Wochen Verluste eingefahren hat.
Der Dollar ist am Freitag gestiegen und hat damit Gold für Käufer aus anderen Währungsräumen teurer gemacht, nachdem die Republikaner im US-Senat einem Budgetvorschlag zugestimmt hatten, der es ihnen erlauben wird, Steuersenkungen ohne die Unterstützung der Demokraten umzusetzen.
Der US-Dollarindex, der die Stärke des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen widerspiegelt, lag zu Handelsschluss um 0,61% höher auf 93,57. Es handelte sich um den höchsten Tagesgewinn seit dem 2. Oktober.
Der Index hat die Woche mit einem Gewinn von 0,69% beendet und damit seinen fünften Anstieg in sechs Wochen verbucht.
Investoren erwarten, dass die Reform die Inflation erhöhen wird, was zu zusätzlichen Druck auf die Federal Reserve führen dürften, die Zinsen anzuheben. Spekulationen auf eine solche Entwicklung laufen unter dem Namen "Trumpflation-Trades".
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht, während gleichzeitig der Dollarkurs, in welchen das Metall ausgezeichnet wird, ansteigt.
Aber die Republikaner müssen sich zuvor noch auf ein Steuerreformgesetz einigen, als es Uneinigkeit gibt, welche Steuern zu senken sind und wie die Gegenfinanzierung aussehen soll. Analysten haben schon gewarnt, dass dem Weißen Haus noch ein langer Kampf bevorsteht bis es seine Agenda durchgesetzt hat.
Silber ging am Freitagabend 1,21% tiefer zu 17,04 USD die Feinunze aus dem Feinmetallhandel, während Platin ihn zu 926,00 USD beendete. Beim Silber ist damit ein Wochenverlust von 2,22% angefallen.
Bei den Industriemetallen gab Kupfer seine anfänglichen Gewinne wieder auf und schloss den Handel am Freitagabend zu 3,169 USD das Pfund ab. Das Industriemetall verbuchte allerdings immer noch einen Wochengewinn von 1,03%, nachdem es am Montag auf dem Rücken guter Konjunkturdaten aus China auf ein Dreijahreshoch geschnellt war. Das Land verbraucht fast die Hälfte des weltweit erzeugten Kupfers.
In der kommenden Woche werden die Investoren die geldpolitische Sitzung der Europäischen Zentralbank verfolgen, von der sie sich weitere Details zum Rückbau ihre massiven Konjunkturprogramms erhoffen.
Die Märkte werden auch die Veröffentlichung der vorläufigen Wachstumsdaten zum dritten Quartal aus den USA im Auge haben, in denen sich die wirtschaftlichen Folgen der jüngsten Wirbelstürme widerspiegeln dürften und die auch die Einschätzung der Geldpolitik durch die Fed beeinflussen könnten.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 23. Oktober
Kanada veröffentlicht Zahlen zu den Großhandelsumsätzen.
Dienstag, den 24. Oktober
In der Eurozone erscheinen Daten zur Lage im produzierenden und im dienstleistenden Gewerbe.
Mittwoch, den 25. Oktober
Australien veröffentlicht Daten zur Inflation.
Das Ifo Institut legt sein Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft vor.
Im Vereinigten Königreich erscheint eine vorläufige Schätzung zum Wirtschaftswachstum im dritten Quartal.
In den USA werden Zahlen zu den Auftragseingängen für langlebige Güter und den Umsätzen mit neu fertiggestellten Wohnungen herausgegeben.
Die kanadische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflussten, erläutert. Danach gibt es noch eine Pressekonferenz.
Donnerstag, den 26. Oktober
Aus Neuseeland gibt es die Außenhandelsdaten.
Die EZB verkündet ihre jüngsten Entscheidungen zur Geldpolitik. Anschließend gibt es eine Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi.
In den USA gibt es Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld und zu den sich in Vollzug befindenden Hausverkäufen.
Freitag, den 27. Oktober
Aus Japan kommen Inflationsdaten herein.
Die USA runden die Woche mit ersten Zahlen zum Wirtschaftswachstum im dritten Quartal ab.