(Neu: Aussagen Telefonkonferenz, Analysten, Aktienkurs)
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Verpackungsspezialist Gerresheimer (ETR:GXI) will nach einem robusten Jahr weiter wachsen. Der Umsatz dürfte im laufenden Geschäftsjahr (Ende November) bei konstanten Wechselkursen um vier bis sechs Prozent zulegen, stellte die im MDax (ETR:MDAX) notierte Gesellschaft am Donnerstag in Düsseldorf in Aussicht. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) dürfte unter gleichen Bedingungen auf bis zu 265 Millionen Euro klettern. Im vergangenen Geschäftsjahr steigerte Gerresheimer Umsatz und Gewinn dank einer starken Nachfrage im Pharmageschäft deutlich. Den Aktionären winkt zudem eine um 5 auf 70 Cent erhöhte Dividende.
Am Finanzmarkt war die Reaktion ausgesprochen positiv: Gerresheimer-Aktien standen am Vormittag mit einem Kursplus von fünf Prozent auf 51,32 Euro an der MDax-Spitze. Der Index mittelgroßer Werte gab leicht nach. Analysten äußerten sich insgesamt positiv. Sven Kürten von der DZ Bank etwa zielte auf die 'sehr starke Profitabilität' ab. Der Ausblick erscheine dagegen konservativ. Dies sei aber nicht negativ zu beurteilen. Equinet-Experte Konrad Lieder konzentrierte sich auf das Schlussquartal. Hier seien die Margen stark ausgefallen. Daniel Wendorff von der Commerzbank hob die höher als erwartet ausgefallene Dividende positiv hervor.
Vor allem das Geschäft mit der Pharmaindustrie legte 2013 zu. Gererseheimer erzielt rund 83 Prozent seiner Umsätze mit Produkten für die Pharma- und Gesundheitsbranche. Bei Kosmetikverpackungen erhöhte sich der Umsatz ebenfalls. Hier halte der Trend zu höherwertigen Glasverpackungen an, erklärte Konzernchef Uwe Röhrhoff. Lediglich das Geschäft mit Laborgläsern schwächelte wegen einer geringeren Nachfrage in Nordamerika. Enge Budgetvorgaben bei US-Kunden schwächten den Markt, begründete Röhrhoff die Entwicklung. Er zeigte sich aber insgesamt zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr.
'2013 war ein erfreuliches Jahr für uns. Wir haben alle selbst gesteckten Ziele erreicht', sagte Röhrhoff. Der Umsatz legte um 3,8 Prozent auf rund 1,27 Milliarden Euro zu. Ohne den starken Euro und andere Wechselkursschwankungen hätte das Plus 5,8 Prozent betragen. Unter dem Strich blieb der Gewinn mit 62,2 Millionen Euro praktisch stabil. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 4,1 Prozent auf knapp 250 Millionen Euro zu. Das war mehr als von Analysten erwartet.
Zum Start des neuen Geschäftsjahres baute Gerresheimer seine Verwaltung um und richtete seine Organisation stärker auf die Kunden aus. Statt vier gibt es seit Anfang Dezember nur noch drei Geschäftsbereiche. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 11 000 Mitarbeiter.
In Europa baut der Konzern die Kapazitäten für vorfüllbare Glasspritzen, Insulin-Pens und Asthma-Inhalatoren weiter aus. Zudem setzt Gerresheimer auf Wachstum in den Schwellenländern. Im laufenden Geschäftsjahr will Gerresheimer erneut etwa 9 bis 10 Prozent des Umsatzes investieren.