Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Gold gilt traditionell als Fluchtwährung in unsicheren Zeiten. Da die letzten Monate geopolitisch durchaus unruhig waren, stand das Edelmetall wieder vermehrt im Fokus der globalen Investoren. Nach der Aufwärtsbewegung im Juli und August kam der glänzende Rohstoff in den letzten Wochen allerdings wieder etwas zurück – und notiert aktuell an einer wichtigen Chartmarke.
Geopolitische Krisen geben Gold Aufwind
Zu Beginn des laufenden Jahres löste sich das gelbe Metall von den vorherigen Tiefstkursen. Mit Blick auf die Auseinandersetzungen mit Nordkorea und den Spannungen im Nahen Osten war der Goldpreis in den letzten Monaten generell gesucht. Der Preis pro Feinunze legte in den letzten sechs Monaten von 1.244 US-Dollar auf zuletzt 1.297 US-Dollar pro Unze zu.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Edelmetalls seit Anfang 2017 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze, Candlestick-Chart, eine Kerze entspricht einem Tag):
Zwischenzeitlich hatte er Anfang September sogar bei knapp 1.350 Dollar pro Unze notiert. Kommt es zu verschärften geopolitischen Auseinandersetzungen, so ist ein erneuter Anstieg des Goldpreises vorprogrammiert. Vor diesem Hintergrund kann es derzeit nicht schaden, mit Gold eine Art Versicherung in unruhigen Zeiten im Depot zu haben.
Auf Sicht der nächsten Monate kommt ein weiterer positiver Faktor hinzu: Gold verzeichnete in den letzten 30 Jahren in den Herbstmonaten im Durchschnitt die beste Entwicklung. Saisonal gesehen entwickelt sich Gold zum Jahresende hin durchschnittlich besser als in den ersten Monaten eines Jahres.
Charttechnik: Konsolidierung bis auf die Unterstützungszone
Insgesamt gesehen befindet sich Gold seit mehreren Monaten wieder in einem intakten Aufwärtstrend. Der kleine Rücksetzer der vergangenen Wochen ändert daran nichts. Im Gegenteil: Die klassische Konsolidierung bzw. der Rücksetzer auf das ehemalige Ausbruchsniveau bestätigen nach der Chartanalyse die aufwärtsgerichtete Tendenz.
Die positive Chartlinie verläuft derzeit bei 1.240 US-Dollar. Charttechnische Unterstützungen bestehen auf dem momentan Niveau von ca. 1.296 Dollar sowie bei 1.263 Dollar. Eine anhaltende Konsolidierung bis auf die letztgenannte Marke wäre kein Beinbruch. Übergeordnet bleibt das seit Jahresbeginn etablierte, positive Szenario intakt. Vor diesem Hintergrund dürften uns mittelfristig steigende Notierungen und neue Jahreshöchststände erwarten.
Freundliche Grüße aus Köln
Bernd Raschkowski