Innerhalb des Krypto-Space ist Michael Saylor bekannt wie ein bunter Hund. Der 58-jährige Unternehmer tritt medial als absoluter Bitcoin-Hardliner auf, das von ihm im Jahr 1989 gegründete Unternehmen MicroStrategy (NASDAQ:MSTR) gilt offiziell als das an der Börse gelistete Unternehmen mit dem größten Bestand an Bitcoin. Gestern wurde bekannt, dass der Softwarehersteller erneut auf Krypto-Shoppingtour war und in diesem Zuge seinem Portfolio weitere 12 333 Bitcoin hinzufügte. Dies geht aus einem am 28. Juni bei der nordamerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC eingereichten Bericht hervor. Unter Berücksichtigung des aktuellen Kurses der Kryptowährung umfasst das jüngste Investment rund $372 Millionen. Nach Aussagen von Ex-CEO Saylor hält die Tech-Firma nun insgesamt 152 333 Bitcoin, welche zu einem durchschnittlichen Preis von $29 668 akkumuliert wurden. Dies bedeutet zum einen, dass das Unternehmen bislang rund $4.52 Milliarden in die Kryptowährung investiert hat, zum anderen, dass MicroStrategy beim derzeitigen Kursgeschehen mit dieser Anlage leicht im Plus steht.
Zum aktuellen Kursstand (29.06.2023: $30 418) verfügt MicroStrategy also über Bitcoin-Reserven in Höhe von mehr als $4.6 Milliarden – und dies bei einer Marktkapitalisierung von „gerade einmal“ $4.21 Milliarden. Laut der Mitteilung der SEC verkaufte MicroStrategy für die Finanzierung des neuerlichen Bitcoin-Einkaufs auch neue Aktien. Hierbei seien nach Informationen der Börsenaufsicht bis zum 27. Juni in etwa $334 Millionen eingenommen worden. Somit hat das Unternehmen mehr als die Hälfte des im Mai bekanntgegebenen Gesamtkontingents in Höhe von $625 Millionen in die Kryptowährung gepumpt. Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass MicroStrategy Bitcoin-Käufe durch Kapitalerhöhungen finanziert. Entsprechend ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die Aktie des Unternehmens im Zuge der Mitteilung (bislang) kaum vom Fleck bewegte – weder auf der Unter- noch auf der Oberseite. Seit Jahresbeginn steht das Wertpapier bereits rund 130 Prozent im Plus und performte somit sogar noch besser als der Bitcoin.
Was macht MicroStrategy?
MicroStrategy hat sich seit seiner Gründung zu einem führenden Anbieter von Business Intelligence-Lösungen (BI) entwickelt und ist bekannt für seine innovativen Ansätze im Bereich der Datenanalyse. Hierbei hat man sich auf die Entwicklung von Softwarelösungen spezialisiert, die Unternehmen dabei helfen, datenbasierte Geschäftsentscheidungen zu treffen und so ihre betriebliche Effizienz zu steigern. Hauptprodukte sind eine BI-Plattform und das verwandte Toolset, das es den Kunden ermöglicht, Daten aus verschiedenen Quellen zu extrahieren, zu transformieren und zu analysieren. Dabei werden visuelle Dashboards, Berichte und Analysen bereitgestellt, um Erkenntnisse aus den Daten zu gewinnen. Das Unternehmen verfügt weltweit über eine große Kundenbasis, darunter viele namhafte Unternehmen aus verschiedenen Branchen.
Seit einigen Jahren ziehen MicroStrategy und Gründer Michael Saylor jedoch nicht nur aufgrund ihrer Produkte die Aufmerksamkeit der Finanzwelt auf sich, große Bekanntheit erlangte das Unternehmen vielmehr dadurch, dass es einen beträchtlichen Teil seiner Bargeldreserven in Bitcoin umschichtete – und dies, wie eingangs aufgeführt, auch weiterhin tut. Für Saylor ist der Bitcoin eine wichtige Absicherung gegen die Inflation, zudem betrachtet der Nordamerikaner die Kryptowährung als langfristiges Wertaufbewahrungsmittel. In der Vergangenheit nutzte er zahlreiche öffentliche Auftritte, Interviews und Konferenzen dazu, seine Ansichten zu teilen, das Bitcoin-Verständnis in der Gesellschaft zu fördern sowie institutionelle Investoren und Unternehmen von den Vorteilen des Bitcoins – und somit von einem Investment in dieses Asset – zu überzeugen.
Bitcoin-Maximalist Michael Saylor
Innerhalb des Krypto-Sektors existieren unterschiedliche Gruppen, die unter anderem im Hinblick auf die Bewertung der Altcoin-Landschaft differieren. Während die sogenannten Bitcoin-Maximalisten einzig an den Wert des Bitcoins glauben und Altcoins – also grundsätzlich alle anderen Kryptowährungen – keinen großen Stellenwert beimessen, vertritt die andere Gruppe die Überzeugung, dass auch andere Krypto-Projekte äußerst vielversprechend sein können. Sei es nun im Hinblick auf mögliche Gewinne, die durch den Handel erzielt werden können, oder in Bezug auf das Potenzial, welches einzelne Projekte hinsichtlich der Lösung von bestehenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Problemen mit sich bringen. Michael Saylor lässt sich eindeutig ersterer Fraktion zuordnen, abseits vom Bitcoin hält er nicht viel von digitalen Coins. Und das tut der erfolgreiche Geschäftsmann auch regelmäßig kund. Zuletzt wieder in einem Interview mit der Nachrichtenplattform Bloomberg Crypto.
Saylors Prognose: BTC-Kurs wird sich verzehnfachen – und dann wieder verzehnfachen
Die SEC hatte jüngst bekanntgegeben, dass viele der derzeit beliebten Altcoins, wie beispielsweise Solana, Polygon oder Cardano, als Wertpapiere einzustufen und entsprechend hinsichtlich ihres Handels mit Aktien gleichzustellen sind. Saylor interpretiert das Vorgehen der Behörde wie folgt: „Ihre (SEC; Anm. d. Red.) Ansicht ist, dass Krypto-Börsen rein digitale Waren wie Bitcoin handeln und halten sollen“. Deshalb ist er der Auffassung, dass „die gesamte Branche zu einer Bitcoin-fokussierten Branche rationalisiert wird, mit vielleicht einem halben bis einem Dutzend anderer Proof-of-Work-Token“. Auch deshalb rechnet Saylor damit, dass die Dominanz des Bitcoins in den kommenden Jahren nochmals drastisch zunehmen wird, bis auf 80 Prozent der Marktkapitalisierung des gesamten Krypto-Markts sieht er den Anteil der digitalen Währung steigen. Allein in diesem Jahr hat der Bitcoin seine Dominanz bereits von 40 auf 48 Prozent nach oben geschraubt. Für den Bitcoin würde dies laut Saylor eine massive Wertsteigerung nach sich ziehen: „Der nächste logische Schritt besteht darin, dass sich Bitcoin von hier aus um das Zehnfache und dann wieder um das Zehnfache erhöht“. Saylor rechnet langfristig also mit einem Bitcoin-Preis von deutlich über 1$ Million.
Saylors „Prognose“ hinsichtlich einer massiven Reduzierung der zukünftig handelbaren Kryptowährungen sowie der „Abschaffung“ von blockchainbasierten Projekten, die auf andere Konsensverfahren als den Proof-of-Work-Ansatz zurückgreifen, würde implizieren, dass ein Großteil der derzeit beliebtesten Altcoins von der Bildfläche verschwindet. Unter anderem würde einer solchen Entwicklung auch der Altcoin-König Ether zum Opfer fallen, stellte das von Vitalik Buterin mitbegründete Ethereum-Netzwerk doch erst im September 2022 auf den Proof-of-Stake-Mechanismus um. Entsprechend stellt Saylor hier doch eine durchaus steile These auf. Es sei zudem angemerkt, dass Ethereum von der SEC nicht explizit erwähnt wurde – und man letztlich davon ausgehen muss, dass wenn die Aufsichtsbehörde den Coin als Wertpapier einstufen würde, die zweitgrößte Kryptowährung der Welt auch aufgeführt worden wäre.
Handeln ohne Emotionen
Dennoch steht der Krypto-Sektor, primär natürlich im Hinblick auf die Altcoins, vor einer etwas unsicheren Zukunft. Umso wichtiger ist es, Handelsentscheidungen auf Basis fundierter Informationen zu treffen. Wir bei der HKCM vertreten die Auffassung, dass die Charts uns alle Informationen bereitstellen, die wir benötigen, um relevante Bewegungen im Markt zu antizipieren. Der große Vorteil: Wir agieren im Rahmen unserer technischen Analyse auf Basis der Elliott Wave-Methode absolut emotionslos – und letztlich sind es in den meisten Fällen eben Emotionen, die Anleger am Finanzmarkt Geld verlieren lassen. Wie Sie wissen, zählen auch zwei Krypto-Pakete zu unserem Produktportfolio. Ob Sie nun lediglich in die Platzhirsche Bitcoin und Ethereum oder zusätzlich noch in 15 unterschiedliche Altcoins (inklusive einiger von der SEC genannten Werte) investieren möchten – wir haben das passende Angebot für Sie parat.
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