Nur kurzfristig sehen wir erhöhte Risiken. Langfristig sind wir dagegen unverändert optimistisch für den (Aktien-)Markt. Dazu tragen auch die stark gesunkenen Ölpreise bei, die wie eine Steuersenkung wirken und somit die Produktionskosten senken und die Konsumlust steigern können.
Vor- und Nachteile stark fallender Ölpreise
Doch diese Entwicklung hat auch negative Effekte. So warnte die Ölförderorganisation Opec zum Auftakt des Zusammentreffens in Wien am gestrigen Donnerstag vor gravierenden Folgen für die Wirtschaft, falls der Ölpreis weiter fällt. Denn wenn diese Entwicklung andauert, geraten der Kapazitätsausbau und die weiteren Investitionen in Gefahr, so der Präsident der Opec, der stellvertretende libysche Ministerpräsident Abdourhman Ataher Al-Ahirish.
Opec-Staaten beschließen keine Reduzierung der Förderquoten
Damit hat er sicher nicht ganz Unrecht, dennoch einigten sich die Länder nicht auf eine Reduzierung der Förderquoten. Das bestätigte der saudi-arabische Ölminister Ali Al Naimi am Nachmittag nach der fünfstündigen Sitzung in Wien. Die Ölpreise rauschten daher noch einmal deutlich abwärts - auf den tiefsten Stand seit vier Jahren.
Das schmerzt auch besonders Russland
Das schmerzt auch Russland, das rund 40% seiner staatlichen Einnahmen aus dem Öl-Export bezieht. Dem Land gehen durch den Ölpreis-Verfall nach eigenen Angaben bis zu 100 Milliarden Dollar jährlich verloren. Im Haushaltsplan für 2014 rechnete die Regierung in Moskau mit einem durchschnittlichen Preis von 104 Dollar je Barrel. Ist dies vielleicht auch der Grund, warum die Preise weiter unten bleiben sollen (wir berichteten: „Ölpreise – Gründe für den Absturz der Notierungen“)?
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 30.11.2014)