RBA hält sich alle Türen offen (von Arnaud Masset)
Die Reserve Bank of Australia hat gestern Nacht ihr Statement zur Geldpolitik veröffentlicht. Genauso wie die BoE hat die RBA ihre kurzfristigen Inflationsprognosen veröffentlicht. Die Bank sagte, dass das "Lohnwachstum weitgehend im Einklang mit den Erwartungen liegt" und sich in den nächsten Jahren wohl nicht beschleunigen wird. Der Gesamt-CPI wird wohl bis zum Jahresende 1,75% erreichen, gegenüber Prognosen von 2,5% im August. Die Inflationsprognosen der RBA für das Jahr bis Juni 2016 wurden ebenfalls auf 1,5-2,5% gesenkt (im August noch 2-3%).
Trotz der Tatsache, dass die RBA ihre Wachstumsprognosen für 2015 um einen Viertelpunkt auf 2,25% zurückgenommen hat, bleibt sie zu den Aussichten positiv, vor allem im Hinblick auf den Stellenmarkt. Insgesamt scheint die RBA mit der Gesamtsituation ziemlich zufrieden zu sein, aber sie ist jederzeit bereit, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um die Wirtschaft zu unterstützen. Kurzum, die Reserve Bank möchte sich alle Optionen offen halten, falls sich die Situation in China noch weiter verschlechtert. Der AUD/USD befindet sich aktuell auf dem Schlüsselniveau bei 0,7139 (Fib. 50% auf die Rallye von September-Oktober).
Alle schauen auf die NFP (von Peter Rosenstreich)
Jüngste Fed-Kommentare haben die heutigen NFP mal wieder zur Schlagzeile gemacht. Fed-Chefin Yellen sagte in ihrer Aussage vor dem House Financial Services Committee, dass Dezember eine "echte Möglichkeit" sei, solange die US-Wirtschaft solide bleibe. Dies lässt nach Yellens Meinung vermuten, dass die heutigen NFP kritische Details enthüllen könnten. Es wird erwartet, dass sich die Gesamt-NFP von 142.000 aus dem letzten Monat wohl auf 185.000 erholen. Die Arbeitslosenquote wird wohl um 0,1% auf 5,0% fallen, während die Durchschnittsstundenlöhne nach dem Konsens 0,2% steigen sollten. Zudem sollten die niedrigen Zahlen der letzten beiden Veröffentlichungen eine Revision nach oben erfahren, zumindest, wenn man sich den Trend der Revisionen in der Vergangenheit ansieht. Die ADP-Stellen dieser Woche lagen bei 182.000, was andeutet, dass die NFP um 185.000 liegen sollten. Die US-Arbeitslosenansprüche steigen in der zum 31. Oktober endenden Woche von 260.000 auf 276.000 und liegen somit über die Erwartungen von 262.000. Diese Zahl zeigt, dass die USA nahe an der Vollbeschäftigung sind, was die Fed bewegen könnte, die Zinsen anzuheben. Weitere Belege für einen anziehenden Arbeitsmarkt sollten eine Zinserhöhung im Dezember fest machen. Jede NFP-Notierung heute über 190.000 sollte eine sichere Maßnahme im Dezember bedeuten. Aufgrund der Nachfragesituation beim USD und dem Abverkauf bei den Treasuries vermuten wir, dass eine enttäuschende Zahl eine höhere Volatilität auslösen wird als eine starke Notierung. Heute werden Präsident Bullard von der Fed St. Louis und Gouverneur Brainard sprechen.
EURUSD Der EUR/USD hat sich von der Unterstützung, die durch das jüngste Tief (um 1,0836) markiert wurde, erholt. Stundenunterstützungen finden sich jetzt bei 1,0836 und dann bei 1,0812 (21. 7. 2015). Stundenwiderstände liegen bei 1,0888 (Innertageshoch) und bei 1,0968 (4. 11. 2015). Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1453 (Bereichshoch) und bei 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005). Diese Widerstände werden jede weitere Aufwärtsentwicklung erstmal begrenzen. Die derzeitige Verschlechterung der technischen Situation spricht für einen langsamen Verfall in Richtung der Unterstützung bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003).
GBPUSD Der GBP/USD hat die Unterstützung bei 1,5364 durchbrochen, womit der jüngste kurzfristige Aufwärtstrend erstmal zum Ende gekommen ist und eine tiefere Korrekturphase wahrscheinlich ist. Die nächsten Unterstützungen finden sich jetzt bei 1,5140 (Tief vom 6. 10. 2015) und bei 1,5110 (Tief vom 30. 9. 2015). Stundenwiderstände zeigen sich bei 1,5219 (Innertageshoch). Das langfristige technische Muster ist negativ und favorisiert einen weiteren Abstieg in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,5089, zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.
USDJPY Der USD/JPY verbessert sich weiter. Stundenwiderstände zeigen sich jetzt bei 121,98 (Innertageshoch). Die kurzfristige technische Struktur deutet auf einen weiteren Anstieg hin, so lange die Stundenunterstützung in der Region bei 121,65/70 hält. Eine weitere Unterstützung liegt bei 121,40 (Tief vom 5. 11. 2015). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015).
USDCHF Der USD/CHF hat den Widerstand bei 0,9957 (Bereichshoch vom 28. 10. 2015 und langfristig abfallende Trendlinie) gebrochen, wodurch nun zunehmendes Kaufinteresse besteht. Doch solange die Unterstützung bei 0,9808 (Tief vom 27. 10. 2015) hält, sieht die technische Struktur nach einem weiteren bullischen Momentum aus. Zusätzlich liegt eine Stundenunterstützung bei 0,9476 (Tief vom 15. 10. 2015). Widerstand befindet sich am psychologischen Schlüsselniveau bei 1,000. Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 und den Schlüsselwiderstand bei 0,9957 gebrochen, was auf einen weiteren Aufwärtstrend hinweist. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Solange diese Niveaus halten, wird eine langfristig bullische Tendenz favorisiert.