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Das Urteil des Marktes über die 20-Milliarden-USD-Übernahme des Herstellers von Software zum Erstellen von Prototypen im Bereich des UX bzw. UI Design Figma Inc. durch Adobe Systems (NASDAQ:ADBE) war schnell und brutal. Nach der Ankündigung der Fusion stürzten die Aktien des Silicon-Valley-Pioniers, der für seine Produkte wie Photoshop, Illustrator und das allgegenwärtige PDF-Format bekannt ist, um mehr als 20 % ab und vernichteten einen Marktwert von rund 37 Mrd. USD.
Adobes Entscheidung, das 10 Jahre alte Unternehmen Figma in Form eines Bar- und Aktientauschs zu übernehmen, kommt zu dem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen in Bereichen wie u.a. Benutzeroberflächen erhebliche Marktanteile erobert hat. Einem CNBC-Bericht vom letzten Monat zufolge greifen "Zehntausende" von Softwareentwicklern bei Microsoft (NASDAQ:MSFT) nun auch auf Figma zurück und das trotz der Verfügbarkeit der Adobe-Software aufgrund einer bereits bestehenden Kooperation.
Viele Wall-Street-Analysten sind der Meinung, dass der Preis von Figma in Höhe von 20 Mrd. USD zu hoch war und dass es Jahre dauern könnte, bis die Aktionäre von Adobe von diesem Deal profitieren.
Die Bank of America (NYSE:BAC) stufte Adobe von "Buy" auf "Neutral" herab und erklärte jüngst in einer Mitteilung, dass die Aktie jetzt eine "Show Me Story" sei.
"Der 3-Jahres-Horizont für die Wertsteigerung deutet auf eine geringe Synergie zwischen Umsatz und Betriebsergebnis hin. Auch die hohe Bewertung (50x die revidierten Erwartungen für 2022) legt nahe, dass Figma für sich genommen eine gewaltige Wettbewerbsbedrohung darstellt.
Auch Barclays stufte Adobe von "Overweight" auf "Equal Weight" herab und erklärte in einer Kundennotiz, dass das Wachstum des Gewinns pro Aktie von Adobe im nächsten Jahr ins Stocken geraten wird.
Zusätzlich zu den negativen Reaktionen der Analysten wirkt sich auch der Zeitpunkt dieses großen Deals negativ auf die Aktie aus. ADBE hat in diesem Jahr in einem für Wachstumswerte schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld mehr als ein Drittel seines Börsenwerts verloren.
Trotz der steilen Talfahrt, auf die Adobe nach der Ankündigung der Figma-Übernahme ging, ist das langfristige Kaufargument für das Unternehmen meines Erachtens intakt.
Quelle: InvestingPro
Zunächst ist die kurzfristige Marktreaktion auf einen Megadeal niemals ein Indikator für den langfristigen Erfolg des Projekts. Einer McKinsey-Studie zufolge ist die unmittelbare Reaktion des Marktes auf eine Vereinbarung dieses Typs ein unvollkommenes Maß für deren langfristigen Wert. Die Studie ergab, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen, deren Entscheidungen zunächst negativ bewertet wurden, langfristig eine positive Gesamtrendite für die Aktionäre erzielten.
Zweitens kann Adobe auf eine lange Historie ausgezeichneter Renditen zurückblicken, die vor allem durch das akquisitionsgestützte Wachstum des Softwareunternehmens erzielt wurden. In den letzten zwei Jahrzehnten hat die Aktie eine jährliche Rendite von 20 % erzielt, etwa doppelt so viel wie der S&P 500 Index. Auch Analysten sehen Adobe weiterhin als verlässliches Wachstumsunternehmen, das in den nächsten Jahren ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielen dürfte.
Darüber hinaus erweitert Figma zusehends seinen Kundenstamm von Software-Designern in Großunternehmen wie Airbnb (NASDAQ:ABNB) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) hin zu Einzelpersonen, die Games, Karten und Präsentationen erstellen. Dank der Übernahme dürfte es für Adobe wesentlich einfacher werden, auf dem Markt für kreative Zusammenarbeit Fuß zu fassen.
In einer Telefonkonferenz am Donnerstagmorgen versuchte Adobe, den Eindruck, dass es bei diesem Geschäft weniger Synergien gibt, ins richtige Licht zu rücken. Nach Angaben des Unternehmens gehören zwei Drittel der Figma-Nutzer nicht zu der Gruppe von Designern, die Adobes Kernkunden sind.
In der Pressemitteilung zur Übernahme erklärte Adobe:
"Die webbasierten Multiplayer-Fähigkeiten von Figma werden die Bereitstellung von Adobes Creative Cloud-Technologien im Web beschleunigen und den kreativen Prozess produktiver und für mehr Menschen zugänglich machen."
Fazit
Die unmittelbare Marktreaktion auf den Figma-Deal erscheint übertrieben negativ, was zum Teil auf die sich eintrübenden Marktbedingungen zurückzuführen ist, in denen Wachstumsaktien ihren Glanz verlieren. Bei Adobe handelt es sich nach wie vor um ein innovatives, wachstumsorientiertes Unternehmen, dessen Aktie sich voraussichtlich erholen wird, sobald sich wieder Normalität einstellt.
Disclosure: Der Verfasser hält keine Aktien von Adobe.
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