Anfangs waren es nur Gerüchte, doch jetzt ist es offiziell: Die Allianz (DE:ALVG) übernimmt das Versicherungsgeschäft der australischen Bank Westpac für rund 455 Mio. Euro. Mit dem Abschluss der Transaktion rechnen die Unternehmen, die bereits seit 2015 zusammenarbeiten, in der zweiten Jahreshälfte 2021. Damit belegt der Versicherungsriese auch in der Corona-Krise seine Stärke.
In den vergangenen 12 Monaten erwirtschaftete die australische Westpac mit dem Versicherungsgeschäft Prämieneinnahmen von knapp 600 Mio. australischen Dollar. Im heimischen Markt ist das Geldhaus damit die Nummer 3. Für die stark kapitalisierte Allianz ist der Zukauf ein gut verdaulicher Happen. Vielmehr belegt es die Stärke und Strategie des Versicherers, auch in Krisenzeiten über Zukäufe global zu wachsen.
Die Zahlen für die ersten 9 Monate des Geschäftsjahres 2020 (per 31.12.) wussten trotz eines Umsatz- und Gewinnrückgangs – vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie – durchaus zu gefallen. Nach Unternehmensangaben sank der Umsatz lediglich um 1,9 Prozent auf 104,9 Mrd. Euro. Das Periodenergebnis nach 9 Monaten reduzierte sich zwar um fast 18 Prozent auf gut 5,2 Mrd. Euro, auf Quartalsbasis stieg es jedoch wieder um 4,9 Prozent an.
Nach dem starken Kursaufschwung im November kämpft die Aktie derzeit mit dem Widerstand bei 200 Euro. Gelingt hier der Ausbruch, ist der Weg für weitere Kursgewinne charttechnisch frei. Wichtig für die Aktionäre ist zudem, dass die Dividende für 2020 aller Voraussicht nach stabil bei 9,60 Euro gehalten wird. Der offizielle Dividendenvorschlag folgt im Februar 2021. Wir sind unter langfristigen Gesichtspunkten und vor dem Hintergrund des zuletzt starken Gesamtmarkts optimistisch für das Papier.