Donald Trumps Amtsantritt und die Auswirkungen auf die Finanzmärkte

Veröffentlicht am 23.01.2025, 15:44
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Normalerweise haben politische Börsen kurze Beine

Der Start von Donald Trump als Präsident hat deutliche Bewegungen auf den Finanzmärkten ausgelöst. Die Reaktionen der Anleger auf seine ersten Erlassmaßnahmen werfen Fragen auf – besonders hinsichtlich der Auswirkungen auf Aktien, Anleihen, Gold und Bitcoin.

Finanzmärkte reagieren empfindlich auf Unsicherheiten. Diese scheinen nach Trumps Amtsantritt etwas abzuebben, da Anleger nun eine klarere Vorstellung davon bekommen, was der neue Präsident tatsächlich umsetzen möchte. Trotz möglicher Unstimmigkeiten mit seinen politischen Entscheidungen zeigt er eine bemerkenswerte Aktivität bei der Unterzeichnung von Verordnungen.

Kurz nach seinem Amtsantritt unterschrieb Trump eine Reihe von Verordnungen, die Migration an der Grenze zu Mexiko, eine stärkere Förderung von Öl und Gas sowie den Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) betreffen. Die Märkte reagierten positiv, weil viele der von Trump angekündigten Strafzölle noch nicht explizit in den ersten Erlassmaßnahmen enthalten sind. Im Februar will Trump mit Zöllen gegen Mexiko und Kanada starten. So stellen sich die Finanzmärkte momentan auf Trumps Start und die Folgen seiner Entscheidungen ein.

Aktienmarkt: Ein Blick auf Trumps Einfluss

Wie wirkt sich Trump auf die Wirtschaft aus? Die Antwort darauf bleibt unklar, da er als sehr unberechenbar gilt. Trotzdem sehen wir aktuell sehr starke Tendenzen für die Fortsetzung der starken Aufwärtstrends des letzten Jahres. Vor allem der Dow-Jones-Index und der breite S&P 500-Index zeigen seit Dienstag wieder enorme Kraft nach oben.

Die optimistische Grunderwartung, dass ein wirtschaftsfreundlicher Präsident Trump positive Auswirkungen auf den Markt haben könnte, war zwar vor der Wahl schon klar, aber jetzt muss sich zeigen, ob es auch wirklich zu einer derart wirtschaftsfreundlichen Politik kommt. Zwar gibt es Aussichten auf niedrigere Körperschaftsteuern und eine stärkere heimische Produktion in den USA, doch gleichzeitig sind die Bedrohungen von Zöllen und steigender Inflation ein Risiko für den US-Aktienmarkt.

Für den DAX war die Reaktion überraschend positiv. Der deutsche Leitindex kletterte am Montag schnell über die Marke von 21.000 Punkten. Auf den zweiten Blick ist das jedoch nicht so unerwartet. Während die Märkte rund um die US-Wahl ein optimistisches Szenario für die US-Aktienmärkte erwarten, haben sie in Deutschland ein negatives Szenario für Europa angenommen. Inzwischen scheint die Mehrheit der Anleger allerdings zu glauben, dass die großen deutschen Unternehmen mit Trumps Politik zurechtkommen werden. Viele Unternehmen bereiten sich aktiv auf eine protektionistische US-Politik vor, was ihnen sogar zugutekommen könnte, falls Trump eine härtere Haltung gegenüber China einnimmt.

Während sich die Aktienmärkte trotz Trumps Unberechenbarkeit flächendeckend weiter nach oben entwickeln entwickeln, folgt der Goldpreis einem ähnlichen Trend: Er steigt. Kurz vor der Amtseinführung erreichte der Goldpreis in Euro gerechnet ein neues Rekordhoch von über 2.645 Euro pro Feinunze. Auch nach einem kurzen Rücksetzer ging es am Tag der Vereidigung wieder nach oben. Anleger sehen anscheinend in Gold weiterhin einen sicheren Hafen, besonders angesichts der weiterhin unsicheren Inflationsentwicklung in den USA.

Wir haben schon eine klare Vorstellung davon, wohin sich die Märkte dieses und in den Folgejahren bewegen werden. Die wichtigsten Weichen haben wir ganz besonders im vergangenen Jahr gestellt und werden dieses Jahr konsequent fortgesetzt. Wir sind uns jetzt schon sicher, dass wir dieses Jahr durch unsere solide Anlagestrategie weiterhin extrem hohe Renditen einfahren werden, die sich wie in den vergangenen Jahren auch, deutlich über 20 % bewegen werden.

Anleihen: Inflation und Konjunktur als Einflussfaktoren

Am Anleihemarkt sind die Renditen nach Trumps Amtsantritt gesunken. US-Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von zehn Jahren rentieren aktuell bei 4,57 Prozent, nachdem sie kürzlich noch über 4,8 Prozent gelegen hatten. Das bedeutet, dass Investoren wieder stärker in US-Staatsanleihen investieren. Diese Nachfrage führt zu steigenden Kursen und sinkenden Renditen.

Auch bei Anleihen aus anderen Ländern, wie den deutschen Bundesanleihen, sind die Renditen gesunken und liegen nun wieder unter 2,5 Prozent. In der Vergangenheit waren diese Werte noch etwas höher. Zuletzt gab es auch einen Rückgang der Renditen bei französischen Anleihen.

In der vergangenen Woche gab es einen starken Anstieg der Renditen, insbesondere bei US-Anleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren, die zwischenzeitlich die 5-Prozent-Marke überschritten hatten. Doch aufgrund positiver US-Inflationsdaten gab es nun eine Beruhigung, da diese den Märkten Hoffnung auf eine Stabilisierung gaben. Dennoch bleibt die Frage offen, wie sich der Markt langfristig entwickeln wird. Trumps wirtschaftspolitische Pläne könnten die Inflation weiter anheizen und Zinssenkungen in den USA unwahrscheinlicher machen.

Gleichzeitig könnte die Europäische Zentralbank (EZB) bereits bei ihrer nächsten Sitzung im Januar den Leitzins senken. Allerdings haben sich die Anleiherenditen zunehmend von den Entscheidungen der Zentralbanken entkoppelt, und somit ist es wahrscheinlich, dass der Aufwärtstrend bei den Renditen anhalten könnte.

Kryptowährungen: Zu hohe Erwartungen?

Für viele Krypto-Investoren galt Donald Trump während des Wahlkampfs als Hoffnungsträger. Er hatte sich für eine lockere Regulierung von Kryptowährungen ausgesprochen und betont, dass er die USA zur führenden Nation für Bitcoin machen wolle. Entsprechend groß waren die Erwartungen, dass Trump bereits zu Beginn seiner Amtszeit bedeutende Maßnahmen für die Kryptowelt ergreifen würde, etwa die Einführung einer nationalen Bitcoin-Reserve. Vor seiner Amtseinführung erreichte der Bitcoin ein neues Allzeithoch von über 109.000 Dollar.

Doch Trumps erste Amtshandlungen befassten sich nicht mit Kryptowährungen. In seiner Antrittsrede ließ er dieses Thema weitgehend aus. Das führte zu einer schnellen Korrektur des Bitcoin-Kurses, der auf unter 100.000 Dollar fiel.

Sollte Trumps Einfluss auf den Kryptomarkt geringer ausfallen als erwartet, könnten viele Kryptowährungen, insbesondere kleinere wie Ripple (XRP), Kursverluste hinnehmen müssen. XRP hatte zuvor aufgrund von Spekulationen über eine mögliche Rücknahme einer Klage durch die US-Börsenaufsicht SEC zugelegt, fiel jedoch nach Trumps Amtseinführung wieder deutlich zurück. Auch die von Trump und seiner Frau Melania eingeführten Memecoins verzeichneten nach einem anfänglichen Höhenflug Kursverluste.

Ob die Erwartungen an Trump zu hoch sind, oder ob noch Maßnahmen kommen, die sich dann auch entsprechend positiv auswirken, werden wir noch sehen. Jetzt schon die Flinte ins Korn zu werfen und von einem Verfall der Kryptowährungspreise auszugehen, könnte ein fataler Fehler sein, der sich ganz schnell rächen kann.

Wir sehen neben kurzfristiger Abwärtsrisiken den Kryptomarkt insgesamt in einem stabilen wie starken Aufwärtstrend, der noch sehr lang anhalten kann. Vielleicht sind wir sogar bei einigen Coins erst am Anfang einer extrem langen bullischen Phase.

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