Der Online-Riese Amazon (NASDAQ:AMZN) entwickelte sich in den vergangenen Jahren zunehmend zu einer Art Krake, die mit ihren zahlreichen Armen nach und nach die unterschiedlichsten Branchen an sich reißt. Besonders betroffen von den um sich greifenden Amazon-Tentakeln: der traditionelle Einzelhandel. Waren es zu Beginn lediglich Bücher, die das US-amerikanische Unternehmen über seinen digitalen Marktplatz vertrieb, baute der Onlineversandhändler in den Folgejahren seine E-Commerce-Tätigkeit rasant aus. Heute finden Kunden bei Amazon nahezu alles, was das Herz begehrt. Doch Unternehmensgründer Jeff Bezos und seine Führungsriege geben sich mit dem Handel in der digitalen Umgebung allein schon lange nicht mehr zufrieden. Nachdem man bereits im Jahr 2017 die Supermarktkette Whole Foods aufkaufte, betreibt das Unternehmen inzwischen auch kleinere Ladengeschäfte für Lebensmittel und andere Produkte – und in London hatte man im vergangenen Jahr sogar den ersten Amazon-Friseursalon eröffnet. Nun weitet der Konzern seine Offline-Tätigkeit noch weiter aus und eröffnete in der kalifornischen Metropole Los Angeles am Mittwoch seine erste Filiale der Marke „Amazon Styles“.
Amazon wäre aber natürlich nicht Amazon, würde das Unternehmen nicht auch dem Kleidungshandel vor Ort seinen ganz persönlichen Stempel aufdrücken. Der Einkauf in den Amazon-Ladengeschäften soll nämlich zu einem hohen Grad automatisiert vonstattengehen. Kunden erhalten bereits im Vorfeld über die App vom Algorithmus auf sie zugeschnittene Outfit-Empfehlungen. Finden sich die Kunden dann im Ladengeschäft ein, können sie mit ihrem Smartphone QR-Codes abscannen und in der Folge die benötigte Farbe und Größe der gewünschten Kleidungsstücke auswählen. Diese – und weitere für den Kunden möglicherweise interessante – Klamotten werden dann von Mitarbeitern direkt in eine somit ebenfalls personalisierte Umkleidekabine geliefert. Dort hängen wiederrum große Touchscreens, mithilfe welcher sich Kunden weitere Kleidungsstücke direkt in die Umkleidekabine liefern lassen können.
Blickt man auf die ambitionierte Art und Weise, wie Amazon in der Vergangenheit stets neue Projekte verfolgte, ist davon auszugehen, dass das Ladengeschäft in Los Angeles erst der Anfang der Offline-Ausbreitung des Konzerns sein dürfte. Diese Vermutung wird auch durch diverse US-Medien gestützt, die darüber berichten, dass Amazon zukünftig wohl auch größere Ladengeschäfte im Stile von Kaufhäusern eröffnen möchte. Diese Ausweitung der Geschäftstätigkeit dürfte die Amazon-Aktie für Anleger wohl noch attraktiver machen, als sie es ohnehin schon ist. Das Wertpapier wird übrigens ein fixer Bestandteil unseres Tech33-Aktienpakets sein, welches wir alsbald an den Start bringen werden.
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