Die Märkte stehen weiterhin unter dem Einfluss der Tötung von General Soleimani. Er wird zwar von der US-Regierung als Chef einer Terrorgruppe (Quds-Brigaden) bezeichnet, hatte damit jedoch ein offizielles Amt des Iran inne. Deshalb ist der Drohnenangriff unter völkerrechtlichem Aspekt nicht unkritisch und eine Bewertung durch die Staatengemeinschaft schwierig. Die Reaktion des irakischen Paraments, die nun fordern, dass die dort stationierten 5000 US-Soldaten das Land verlassen, ist dennoch überraschend heftig. Donald Trump droht mit schweren Sanktionen, sollten nicht im Gegenzug die installierte Infrastruktur zurück erstattet werden. Zudem kündigte der Ian an, die Uranreicherung wieder voll hochzufahren. Beides dürfte die Spannungen in der Region verschärfen, insbesondere, da Israel immer wieder betont hat, niemals zuzulassen, dass der Iran in den Besitz von Atomwaffen käme. Dass die Börsenindizes in Ägypten seit Freitag bereits fast 7% verloren haben, könnte ein Indiz sein, dass die Marktteilnehmer mit Anschlägen oder zumindest mit starker Zurückhaltung bei Reisebuchungen rechnen. Die anhaltende Hausse von Gold und Öl sowie die Wiederentdeckung der Staatsanleihen unterstreichen den negativen Gesamteindruck. Da die Börsen weit gelaufen sind, könnte das politische Umfeld zumindest für die nächsten Tage der bestimmende Faktor bleiben. Tendenziell zeigt der apano-Stimmungsindex dies bereits auf, denn nachdem schon am Freitag der Nikkei Punkte relevant einbrach, passiert das Gleiche heute früh beim DAX.
