Die Rohölpreise konnten sich nicht von dem starken Abverkauf erholen, der das Barrel West Texas Intermediate von seinem Höchstwert vom 25. Mai um fast 20% auf 42,50 USD hat einbrechen lassen. Seit dem 21. Juni konnte sich das WTI jedoch leicht erholen, was an dem schwächeren US-Dollar und an der Neubeurteilung der Grunddaten durch die Anleger liegt. Aus technischer Sicht wurde der Abverkauf von WTI durch die Schlüsselunterstützung um 42 USD gestoppt (mehrfache Tiefs).
Insgesamt scheint es so, dass die Anleger zu den Ölprognosen negativ eingestellt sind, da nicht einmal die jüngsten politischen Unruhen im Mittleren Osten - mehrere Länder brachen ihre diplomatischen Bande mit Katar ab, ein wichtiger Öl- und Erdgasproduzent in der Region - die Abwertung der Rohölpreise stoppen konnte. Zudem scheint die nachhaltige Kontraktion bei den US-Rohölbeständen ebenfalls keine Auswirkungen zu haben.
Die Marktteilnehmer haben das Vertrauen verloren, dass die OPEC in der Lage ist, die Preise anzutreiben, da einige ihrer Mitglieder (vor allem der Irak) den Deal nicht eingehalten und die Produktion ausreichend gesenkt haben. Zudem hat der Iran erklärt, dass er die Kapazitäten seines grössten Ölterminals erhöht habe, was tendenziell zeigt, dass der fünftgrösste Ölproduzent der Welt bereit ist, die Produktion zu erhöhen. Zudem haben die USA laut der EIA den Export ihrer Rohöl- und Petroleumprodukte in den letzten sechs Jahren mehr als verdoppelt, da die Exportbeschränkungen aufgehoben wurden. Zudem optimiert die US-Schieferindustrie weiter die Produktion und senkt die Kosten.
Mittel- bis langfristig bleiben wir vorsichtig zu den Ölprognosen, da die Fundamentalwerte die Gewinne nicht unterstützen. Kurzfristig haben die Rohölpreise Spielraum, sich etwas zu erholen, was an einem schwachen Dollar und dem Ende des panischen Abverkaufs liegt.
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