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Der Hamburger Kupferproduzent und Kupferwiederverwerter Aurubis kommt bei der Aufklärung des spektakulären Metalldiebstahls voran. In einer Pressemitteilung informierte das Unternehmen nun über das Ergebnis der Sonderinventur: Bei Edelmetallen wurde ein Fehlbestand im Wert von 185 Mio. EUR festgestellt.
Ganz allein bleiben die Hanseaten aber nicht auf dem Schaden sitzen: Das Unternehmen rechnet damit "Ansprüche aus Versicherungsleistungen von rund 30 Mio. € und zusätzlich arrestiertem Vermögen geltend machen zu können, die den negativen Ergebniseffekt teilweise kompensieren könnten".
Dennoch wurde die Prognose für das laufende Geschäftsjahr – nicht überraschend – gesenkt. Aurubis rechnet nun mit einem operativen Ergebnis von 310 bis 350 Mio. EUR. Die bisherige Prognose von 450 bis 550 Mio.€ hatte das Unternehmen in der Ad-hoc-Mitteilung vom 31. August kassiert. Die Kapitalrendite soll nun bei 8-12 % anstelle der zuvor prognostizierten 14-18 % liegen.
Aurubis hatte bei regelmäßigen Überprüfungen des Metallbestands erhebliche Abweichungen vom Soll-Bestand sowie Abweichungen bei Sonderproben bestimmter Lieferungen von Einsatzmaterialien im Recyclingbereich festgestellt. Es sei nun "gesicherte Erkenntnis", dass Lieferungen und Proben für Recyclingmaterial zum Schaden des Unternehmens manipuliert wurden. Die Proben gaukelten Metallgehalte vor, die es nicht gab. Die Manipulationen seien "ungeachtet des installierten branchenüblichen Sicherheitsstandards" gelungen.
CEO Roland Harings versprach, "auf Basis der Ermittlungen umgehend und umfassend das Schutzniveau gegen professionelle Kriminalität" zu verbessern. So sollten Prozessoptimierungen und weitere Sicherheitsmaßnahmen etabliert werden. Ziel sei die Schaffung von Vorkehrungen, die Diebstahl und Betrug unmöglich machten.
Aurubis schloss aus, "dass Kunden und insbesondere Lieferungen an diese" von dem Betrugsfall betroffen seien.
Die Aurubis Aktie hat sich bislang nicht vollständig von dem Skandal erholt. Wurden vor Bekanntwerden des Diebstahls noch 76,50 EUR für das Papier gezahlt, notieren die Anteile aktuell bei 68,50 EUR. Auch wenn neben der Affäre auch Konjunktursorgen belasten, zeigt die Entwicklung deutlich, dass die Branche Vertrauen zurückgewinnen muss.
Aurubis selbst hatte bereits im Juni über Metalldiebstahl im Umfang von 20 Mio. EUR berichtet. Dass dieser "wahrscheinlich" nicht mit dem aktuellen Fall in Verbindung steht, klingt wenig beruhigend. Metalldiebstahl wird für die Branche zu einem Problem – und zwar einem mit weltweiter Ausdehnung.
Noch gut in Erinnerung ist Anlegern der Nickelbetrug zulasten des Rohstoffhändlers Trafigura. Der Schaden: Rund 577 Mio. USD. Die Vorgehensweise der Kriminellen: In Rotterdamer Containern befand sich Kohlenstoffstahl anstelle von Nickel. 25.000 t in 1.104 Containern – und bis vollendete Tatsachen geschaffen waren, fiel es offenbar an keiner Stelle auf. Trafigura vermutet den indischen Geschäftsmann Prateek Gupta und mehrere durch ihn kontrollierte Unternehmen hinter der Angelegenheit. Gerichtsverfahren sind angelaufen. Dauer und Ausgang: Ungewiss.
Die Märkte sind sensibilisiert. Auch Betrugsvorwürfe in – gemessen an den Dimensionen Trafigura und Aurubis – kleinerem Umfang erregen Aufsehen. So etwa als der US-Rohstoffhändler Kataman Metals im August meldete, bei Nickelgeschäften um 3,3 Mio. EUR betrogen worden zu sein. Die Vorwürfe richten sich gegen New Alloys Trading Ltd. Das Unternehmen soll 167 t LME-ausgezeichnetes Nickel verkauft haben. Die Container strandeten erst in Malaysia und enthielten beim Öffnen nur wertloses Metall.
Antworten auf sich aufdrängende Fragen könnten neue Technologien liefern, die besser gegen Betrug und Manipulation gefeit sind als die in der Metallbranche verbreiteten, papierbasierten Verfahren. Die Branche muss die Möglichkeiten von Blockchain, Tokenisierung und Co. aufgreifen und auf ihre Anwendbarkeit hin überprüfen.
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