Warren Buffett setzt auf Constellation Brands: Warum das nicht nur Bierfans interessieren sollte

Veröffentlicht am 19.02.2025, 07:45

Wer Warren Buffett kennt, weiß: Der Mann investiert nicht leichtfertig. Er gilt als einer der erfolgreichsten Anleger aller Zeiten – und wenn er irgendwo massiv einsteigt, ist das für viele ein deutliches Signal. Doch in seinen jüngsten 13F-Mitteilungen hat das „Orakel von Omaha“ neben einigen großen Verkäufen auch spannende Neuzugänge in sein Portfolio geholt. Besonders ins Auge fällt Constellation Brands (NYSE:BBWI) (NYSE:STZ), ein führender Getränkekonzern, dessen Sortiment vor allem durch importierte Biermarken aus Mexiko bekannt ist. Klingt unspektakulär? Mag sein. Aber gerade deshalb lohnt es sich, genauer hinzuschauen – Buffett tut das schließlich auch!

Buffetts neue Moves: Verkäufe und frische Wetten

Den Anfang machen die Verkäufe. Buffett reduzierte unter anderem stark bei zwei namhaften Banktiteln:

  • Bank of America Corp (NYSE:BAC): 117.449.720 verkaufte Aktien, was gut 14,7 % seines Anteils entspricht.
  • Citigroup (NYSE:C): 40.605.295 verkaufte Aktien, ganze 73,5 % der bisherigen Position.

Wie groß die finanziellen Einflüsse sind, erkennt man daran, dass allein der Bank-of-America-Abbau einen negativen Portfolioeffekt von 1,75 % hatte. Zusätzlich ist Buffett komplett aus seinen SPDR S&P 500- (NYSE:SPY) und Vanguard S&P 500-ETF-Positionen (NYSE:VOO) ausgestiegen. Diese waren zwar mengenmäßig nicht riesig, haben aber doch eine gewisse Symbolkraft: Wenn Buffett selbst Indexfonds reduziert, fragt man sich, was dahintersteckt.

Buffetts größte Verkäufe

Auf der anderen Seite schichtete der Altmeister um und stockte einige andere Posten deutlich auf:

  • Domino’s Pizza (NYSE:DPZ): Hier kaufte er über eine Million zusätzliche Aktien hinzu, ein Plus von mehr als 86 %.
  • Occidental Petroleum (NYSE:OXY): Auch hier schlugen 3,49 % mehr Aktien zu Buche, was zeigt, dass Buffett weiterhin von ausgewählten Öl- und Energiewerten überzeugt ist.

Der wahre Kracher kam aber, als bekannt wurde, dass Buffett einen ganz neuen Titel in sein Portfolio aufgenommen hat: Constellation Brands.

Der große Neueinsteiger: Constellation Brands

Constellation Brands dürfte nicht jedem sofort ein Begriff sein. Dabei spricht die Marktmacht für sich: Das Unternehmen beherrscht den US-Markt für importierte Biere mit prominenten mexikanischen Marken wie Modelo Especial und Pacifico. Darüber hinaus ist Constellation aber auch in den Bereichen Wein und Spirituosen aktiv.

Buffetts größte Käufe

Wie groß das Engagement von Buffett ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) sicherte sich 5.624.324 Aktien. Das ist rund 0,5 % seines gesamten Aktienportfolios – im Wert von etwa 1,24 Milliarden US-Dollar. Ob das angesichts von Buffetts Gesamtvermögen viel oder wenig ist, darf jeder selbst beurteilen. Aber klar ist: Für ein Unternehmen dieser Größenordnung ist das eine ordentliche Beteiligung.

Ein Blick auf die Bilanz: Wachstum und Dividenden

Constellation Brands glänzte in den letzten Jahren insbesondere mit seinem Biergeschäft. Marken wie Modelo Especial haben sich in den USA zu echten Topsellern gemausert. Diese Expansionsstrategie fußt auf Premiumprodukten, die sich bei Konsumenten hoher Beliebtheit erfreuen.

Interessant ist zudem das Thema Dividenden. Angesichts eines starken Cashflows, der laut Schätzungen im nächsten Geschäftsjahr (2025) bei 1,6 bis 1,8 Milliarden US-Dollar liegen könnte, hat Constellation seine Ausschüttungen in den letzten zehn Jahren mit einer durchschnittlichen Rate von 13,5 % pro Jahr erhöht. Wer also Dividendenwachstum mag, kann sich bei Constellation in aller Regelmäßigkeit freuen – sofern die Geschäfte so weiterlaufen wie bisher.

Gegenwind: Zölle und Gesundheitsstudien

Natürlich ist nicht alles Sonnenschein. Constellation Brands sieht sich mit möglichen Zöllen auf mexikanische Importe konfrontiert, die von US-Präsident Donald Trump ins Spiel gebracht wurden. Sollte eine 25-prozentige Zollabgabe jemals umgesetzt werden, rechnen Analysten mit gravierenden Einschnitten beim Gewinn je Aktie. Zwar ist diese Gefahr aktuell nicht mehr so akut. Dennoch bleibt die Unsicherheit bestehen, ob und wann vielleicht neue Abgaben auf mexikanisches Bier erhoben werden könnten.

Ein weiterer Faktor sind gesundheitliche Debatten. Der US-Gesundheitsdienst (Surgeon General) veröffentlichte zuletzt Berichte, die den Zusammenhang von Alkoholkonsum und bestimmten Krebserkrankungen thematisieren. Das könnte langfristig das Verbraucherverhalten beeinflussen und strengere Regulierungen nach sich ziehen. Welche Auswirkungen das hat, ist schwer abzuschätzen. Allerdings hat die Branche bereits Erfahrung damit, dass Alkoholprodukte immer wieder in der Kritik stehen.

Eine enttäuschende Quartalsbilanz

Diese Herausforderungen spiegelten sich bereits in Constellations jüngstem Geschäftsbericht wider. So lag das Gewinn je Aktie (EPS) mit 3,25 US-Dollar unter den Markterwartungen von 3,31 US-Dollar. Entsprechend musste das Unternehmen seine Prognose für das Geschäftsjahr 2025 leicht nach unten korrigieren. Jetzt werden nur noch 13,40 bis 13,80 US-Dollar EPS erwartet, zuvor war man von 13,60 bis 13,80 US-Dollar ausgegangen.

Kein Weltuntergang – aber es zeigt, dass selbst ein Unternehmen mit beliebten Marken nicht immun gegen makroökonomische oder brancheninterne Risiken ist.

Apropos Geschäftszahlen: Constellation Brands wird voraussichtlich Anfang April 2025 seinen nächsten Quartalsbericht vorlegen. Analysten haben ihre Erwartungen für das EPS in den letzten zwölf Monaten um rund 4,8 % gekürzt, von 2,44 US-Dollar auf 2,32 US-Dollar.

EPS Erwartungen

Einige Beobachter bleiben skeptisch: Piper Sandler hat das Kursziel auf 200 US-Dollar heruntergestuft und die Aktie auf neutral gesetzt. Andere wiederum sind optimistischer, wie beispielsweise RBC Capital Markets, die ein Kursziel von 308 US-Dollar ausrufen und weiterhin zum Kauf raten.

Bewertung und Kursziele

Obwohl das Marktumfeld wackelig erscheint, wähnt InvestingPro die Aktie von Constellation Brands derzeit unterbewertet. Laut der Fair-Value-Analyse könnte ein Kurspotenzial von 17,7 % bis zum Ende des Geschäftsjahres 2025 drin sein – ausgehend von einem Kurs bei 162,94 US-Dollar. Auch die Mehrheit der Analysten sieht das ähnlich und taxiert das durchschnittliche Kursziel bei 243,80 US-Dollar.

Fazit

Letztlich bleibt es spannend, wie sich Constellation Brands in den kommenden Quartalen schlägt. Zölle, gesundheitspolitische Diskussionen und steigende Konkurrenz stellen echte Risiken dar. Auf der anderen Seite lockt das Unternehmen mit attraktiven Marken, solidem Wachstum und einem beeindruckenden Dividendenverlauf – und das hat Buffett ganz offensichtlich überzeugt.

Ob man ihm folgt oder lieber abwartet, hängt natürlich von der eigenen Risikobereitschaft und Anlagestrategie ab. Aber wie gewohnt beweist der Altmeister, dass er immer noch ein Gespür dafür hat, wo sich langfristig etwas holen lässt. Und am Ende des Tages bleibt genau das ja das Geheimnis seines Erfolges: in volatilem Fahrwasser Firmen zu finden, die auch bei Gegenwind solide Segel setzen können. Wer gerne ein bisschen mit Warren Buffett mitfiebert, für den könnte Constellation Brands jetzt ein genauerer Blick wert sein.

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