Nachdem der EUR/USD auf Tagesbasis seit August 2017 an einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation gearbeitet hat, die durch die EZB-Sitzung am 26.10. getriggert wurde, stellt sich das Bild fünf Wochen später komplett anders dar.
Wie unten stehender Chart illustriert, hat sich aus der ursprünglichen SKS durch Rücklauf über die 1,1870/1900er Region nun eine inverse SKS herausgebildet mit projiziertem Kursziel um die Jahreshochs und oberhalb von 1,2100 in meinen Augen sogar im Bereich um 1,2500.
Also: alles Long oder was?
Allerdings gilt es aktuell in meinen Augen ein wenig vorsichtig zu sein und nun nicht sofort in EUR/USD-Long-Positionen zu springen, der Grund: das Zinsdifferential 2-10-jähriger US-Schuldtitel weist aktuell auf die flachste Zinsdifferenz seit einer Dekade hin.
Während dies langfristig ein Indiz auf eine sich abzeichnende, mögliche US-Rezession ist (und einen längerfristig eher schwachen USD), denke ich, dass der Markt den Greenback derzeit zu Short ist und mit diversen anstehenden Wirtschaftsdaten in den kommenden anderthalb Wochen besteht kurzfristig durchaus die Möglichkeit einer Zins- und somit USD-Gegenbewegung, die den EUR/USD bis in den Bereich um 1,1700 korrigieren lassen könnte.
Ergo: wer plant die inverse SKS im Daily im EUR/USD zu traden, sollte auf den untergeordneten Zeitebenen eine deutliche Bodenbildung abwarten und hier dann geduldig auf sich abzeichnende Trendumkehrmuster.
Chart erstellt mit Guidants
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Geschäftsführer von Jens Klatt Trading exklusiv für JFD Brokers