Die Aktienmärkte durchlebten eine äußerst volatile Handelswoche und der DAX verfehlte nur um wenige Punkte seine 9. Gewinnwoche in Folge. Der ausgelöste Short-Squeeze von Fed-Chef Powell konnte aufgrund eines zu starken Arbeitsmarktberichtes vorerst keine Anschlusskäufe finden. Umkehrsignale werden in der Jahresendrallyhoffnung jedoch tunlichst vermieden. Warnsignale sind trotzdem vorhanden. So notieren die Volatilitätsindizes an ihren Jahrestiefs und der Fear & Greed Index steht an seinem Jahreshoch. Auf diesem Niveau folgte in diesem Jahr stets eine starke Korrektur.
Nur die besten Szenarien sind eingepreist
In der guten Saisonalität wird die Datenlagen stets nach den besten Szenarien interpretiert. Eine Abweichung davon ist in den Märkten bisher nicht bepreist. Die Frühindikatoren deuten klar in eine Rezession; ein "Soft Landing" sollte nicht mehr das Basisszenario sein. Der US-Arbeitsmarktbericht zeigte sich weiter robust, vor allem das Lohnwachstum überraschte. Anscheinend kommen die Zweitrundeneffekte der Inflation zu tragen und könnten dafür sorgen, dass der anfängliche zügige Rückgang der Inflation bei 4 bis 5% zum Erliegen kommt. Die Folge? Die Leitzinsen könnten über eine längere Zeit auf sehr hohem Niveau stabil bleiben. Im Übrigen Deckungsgleich mit den Wortmeldungen der Notenbanker. Die Märkte ignorieren dies und preisen stattdessen den Pivot und erste Zinssenkungen 2023 ein.
Die Aktienmärkte leben in einem Szenario, welches als höchst unwahrscheinlich anzusehen ist. Spätestens im H1 2023 müssen sie sich der Realität stellen und damit nochmals mit empfindlichen Rücksetzern diesen "Best Case" auspreisen.
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