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Bank of England reagiert auf Folgen des Brexit-Votums

Veröffentlicht am 05.08.2016, 09:46
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Die britische Notenbank hat heute ihren Leitzins von 0,5 Prozent auf das Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt. Zuletzt hatten die Währungshüter im März 2009 die Zügel gelockert, um die wirtschaftlichen Probleme der Finanzkrise abzufedern. Nun reagiert die Bank of England auf die wirtschaftlichen Folgen nach dem Brexit-Votum.
Neben der aktuellen Zinssenkung deutete die Bank of England an, dass sie noch dieses Jahr zu einer weiteren Senkung in Richtung der Null-Linie bereit ist, wenn sich die Inflationsvorhersage bestätigen sollte.

Zusätzliche Wertpapierkäufe - Außerdem reaktivieren die Währungshüter überraschend ihr bereits ausgeschöpftes Wertpapierkaufprogramm („Asset Purchase Programme“), indem sie das ursprünglich angepeilte Gesamtvolumen von derzeit 375 Milliarden Pfund auf 435 Milliarden Pfund erhöhen. Damit tritt die Notenbank nun also wieder als Käufer von Wertpapieren auf. Zudem erwirbt die Notenbank als zusätzliche geldpolitische Maßnahme in den nächsten 18 Monaten auch noch Unternehmensanleihen („Corporate Bond Purchases“) in Höhe von insgesamt bis zu 10 Milliarden Pfund. Die Käufe sollen die Realwirtschaft direkt unterstützen, indem sich dadurch die Finanzierungskonditionen der Unternehmen verbessern.

Wird die britische Wirtschaft im zweiten Halbjahr schrumpfen? - Der Zinsschritt wurde im Vorfeld bereits mehrheitlich von den Märkten erwartet. Und offenbar wurde er auch nötig. Denn während die Bank of England trotz des Brexit-Votums nicht mit einem Abrutschen der britischen Wirtschaft in die Rezession rechnet, sondern nach einem starken ersten Halbjahr in der zweiten Jahreshälfte immerhin noch ein leichtes Wachstum erwartet, sehen dies die Manager in den Unternehmen ganz anders. Einkaufsmanager erwarten BIP-Einbruch
Der Einkaufsmanagerindex für die britische Wirtschaft brach jüngst so stark ein wie seit drei Jahren nicht mehr. Für den Monat Juli fiel er um 3,9 Punkte von 52,1 im Vormonat auf 48,2, wie die Marktforscher vom Institut Markit am Montag auf Basis endgültiger Daten mitteilten. Bei diesem Stimmungsindikator deuten Werte unterhalb von 50 Punkten auf eine Schrumpfung der Wirtschaft hin.
Einkaufsmanagerindex für die britische Wirtschaft

Für den Dienstleistungssektor ist der Indikator sogar so stark gefallen wie zuletzt vor 20 Jahren. Hier rutschte der Index gleich um 4,9 Zähler von 52,3 im Juni auf nun 47,4 Punkte ab.
Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich der britischen Wirtschaft

Markit geht nun davon aus, dass das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal um 0,4 Prozent schrumpfen wird. Einen solchen Rückgang hat es in Großbritannien seit der Finanzkrise vor mehr als sieben Jahren nicht mehr gegeben.

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Euroraum und USA – Besserung in Sicht - Ganz anders sind übrigens die Erwartungen für den Euroraum und die USA. Hier scheint nach dem schwachen Wachstum im zweiten Quartal (siehe gestrige „Börse-Intern“) nämlich eine Besserung in Sicht. Zwar sind einzelne Stimmungsindikatoren, wie der ZEW-Index für Deutschland, jüngst deutlich eingebrochen (siehe Börse-Intern“ vom 21. Juli), doch haben sich die endgültigen Werte der Einkaufsmanagerindizes sowohl für die USA als auch für die Eurozone gegenüber dem Vormonatswert insgesamt leicht verbessert.
So stieg der zusammengesetzte ISM-Einkaufsmanagerindex (Composite) für die Eurozone von 54,4 auf 55,3 Punkte. In einer ersten Schätzung war man noch von einem Rückgang auf 53,7 Zählern ausgegangen. Der Index signalisiert inzwischen seit gut drei Jahren Wachstum.
Einkaufsmanagerindex für die Eurozone
Und für die USA stieg der Markit-Einkaufsmanagerindex im Juli auf 51,8 Punkte, von 51,2 Zählern im Vormonat Juni. Hier hatte man nur einen unveränderten Stand prognostiziert.
Einkaufsmanagerindex für die USA

Der Teilindex für den Dienstleistungsbereich stieg von 50,9 auf 51,4 Punkte und rückte damit wieder komfortabel in den Bereich oberhalb von 50 Punkten, ab dem Wachstum signalisiert wird.

Euroraum und USA könnten wieder schneller wachsen - Also war der Rat aus der Börse-Intern“ vom 21. Juli genau richtig. Dort hieß es zum Einbruch des ZEW-Index: „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“ und dass man aus einem einzelnen Rückgang noch keine voreiligen Schlüsse ziehen solle. Denn mit den Einkaufsmanagerindizes deutet sich sowohl in den USA als auch im Euroraum nun sogar ein etwas höheres Wirtschaftswachstum im 2. Halbjahr 2016 an.

Fazit
Mit den verbesserten Frühindikatoren hellt sich das Bild, das uns gestern die schwachen BIP-Daten des zweiten Quartals geliefert hatten, wieder deutlich auf. Doch wie schon gestern beschrieben, müssen wir natürlich weitere Daten abwarten, die dann über den nachhaltigen Ausbruch der US-Indizes über ihre Allzeithochs und damit auch über das Wohl und Wehe des DAX entscheiden.
Mit besseren Daten könnten die jüngsten Rücksetzer in den Aktienindizes lediglich eine Gegenbewegung nach den vorangegangenen Kursgewinnen sein. Es ist daher möglich, dass die Aktienmärkte nach der Kursrallye nun lediglich auf hohem Niveau konsolidieren und dann im weiteren Verlauf des Jahres weiter zulegen. Dies passt im Übrigen auch zum saisonalen Muster, wonach nun eine schwächere Börsenphase beginnt – wie es der durchschnittliche Verlauf des S&P 500 der vergangenen 37 Jahre zeigt:
S&P 500 - durchschnittlicher Kursverlauf über 37 Jahre

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Aus saisonaler Sicht erreichen die US-Indizes nämlich im Juli bzw. August ihr Sommerhoch. (In US-Wahljahren kann das Hoch auch durchaus erst Anfang bis Mitte September ausgebildet werden.) Anschließend kommt es regelmäßig zu einer Herbstkorrektur (siehe Chart), auf die dann die übliche Jahresendrallye folgt.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

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