Nach enttäuschenden September-Arbeitsmarktdaten aus den USA schoss der Goldpreis am gestrigen Dienstag um mehr als 20 USD oder 1,8% nach oben und schloss über der Marke von 1.340 USD pro Unze. Das nahmen Anleger zum Anlass, auch bei Goldaktien wieder einzusteigen.
Die deutlich niedriger als erwartet ausgefallene Zahl an neugeschaffenen Jobs in den Vereinigten Staaten ließ die Anleger zu der Überzeugung kommen, dass eine Reduzierung des 85 Mrd. USD pro Monat schweren Stimulusprogramms QE3 der Fed nun nicht mehr dieses Jahr erfolgen wird.
Angesichts dessen waren die Aktien gerade der großen Goldproduzenten gesucht. Die meisten Papiere waren auf Grund des Goldpreisrückgangs von 20% dieses Jahr schwer unter Druck geraten.
Am Dienstag aber legte Branchenprimus – nach Produktion – Barrick Gold (WKN 870450) um 4,8% zu und ist damit an der Börse zum ersten Mal seit einem Monat wieder mehr als 20 Mrd. CAD wert. Seitdem die Aktie Anfang Juni auf ein 21-Jahrestief gefallen war, hat Barrick damit wieder mehr als 5 Mrd. CAD an Marktkapitalisierung hinzugewonnen. Dennoch – trotz aller Sparanstrengungen – steht im bisherigen Jahresverlauf ein Minus von 41% zu Buche.
Auch Newmont Mining (WKN 853823), das Unternehmen weist jetzt eine Marktkapitalisierung von 14,1 Mrd. USD auf, gewann mit 3,5% deutlich hinzu. Der Konzern hatte kürzlich seine Produktionsprognose für die Kupfersparte gesenkt, aber am Goldproduktionsziel von 4,8 bis 5,1 Mio. Unzen für 2013 festgehalten. Die Newmont-Aktie konnte sich dem Einbruch des Goldsektors ebenfalls nicht entziehen und hat dieses Jahr bislang Verluste von 38% verbucht.
Der drittgrößte Goldproduzent der Welt nach Newmont, die südafrikanische AngloGold Ashanti (WKN 164180) gehörte gestern zu den besten Performern. Die in New York gelisteten ADRs des Unternehmens stiegen um 9% auf ein Viermonatshoch. Auf Jahressicht bleibt aber immer noch ein Kursverlust von 48%.
Die ebenfalls in Südafrika beheimatete Gold Fields (WKN 856777), die Aktie mit der schwächsten Performance unter den Gold-Majors dieses Jahr, stieg in New York um 5%. Der viertgrößte Goldproduzent weltweit wurde von den Anleger mit einem Kursminus von 2013 bislang 62% unter anderem dafür bestraft, dass es mitten in der Krise des Sektors die australischen Minen von Barrick übernahm, die die Kanadier auf Grund der hohen Produktionskosten abstießen.
Das nach Marktkapitalisierung größte Unternehmen des Goldsektors, die kanadische Goldcorp (WKN 890493), das Unternehmen plant für 2013 mit einem Goldausstoß von 2,5 Mio. Unzen, legte um 4,9% zu. Der Konzern konnte seinen Börsenwert allein in der vergangenen Woche um 2 Mrd. Dollar steigern und ist nun 21,3 Mrd. Dollar wert.
Konkurrent Kinross Gold (WKN A0DM94) stieg gestern um 3,3% und damit wieder auf einen Börsenwert von 6 Mrd. Dollar. Dennoch müssen die Aktionäre des in Toronto ansässigen Konzerns immer noch einen Verlust von 5 Mrd. Dollar an Marktkapitalisierung verkraften. Wie alle Großen der Branche hatte Kinross dieses Jahr Abschreibungen von mehreren Milliarden Dollar vornehmen müssen.
Der größte Goldförderer Australiens Newcrest Mining (WKN: 873365) allerdings verpasste die Goldpreisrallye in New York und fiel in Sydney um 0,5%. Der Konzern hatte Anfang Oktober seinen CEO und Chairman vor die Tür gesetzt, nachdem im August ein Verlust von 5,6 Mrd. AUD veröffentlicht wurde.
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