Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1410 (07.57 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24
Handelsstunden bei 1.1392 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf
112.48. In der Folge notiert EUR-JPY bei 128.35. EUR-CHF oszilliert bei 1.0950.
Europa in Fahrt!
Von Seiten der deutschen Vertreter in der EZB, ob Herr Weidmann oder Frau Lautenschläger, kommen klare Töne,
die eine Änderung der EZB-Politik im Zeitverlauf der kommenden 12 Monate implizieren.
Die Grundlage dieser Argumentation ist solide. Sie basiert auf der Tatsache, dass die Eurozone längst oberhalb der
Potentialwachstumsrate, die die EZB selbt bei circa 1,5% sieht, wächst und das Thema Deflation längst abgehakt ist.
Mehr noch ist das Wachstum breit angelegt. Gerade die Problemländer von gestern nehmen Fahrt auf. Zuletzt
verdoppelte der IWF die Wachstumsprognose für Portugal für das laufende Jahr.
Aus Deutschland setzte am Freitag der Arbeitsmarkt weiter positive Akzente. Die saisonal bereinigte Arbeitslosenquote
lag unverändert bei 5,7%.
Die Verbraucherpreisinflation der Eurozone stellte sich per Juni auf 1,3% (Prognose 1,2%). Die Kernrate legte
unerwartet von 1,0% auf 1,2% zu und markierte das höchste Niveau seit September 2013.
Die Kernrate ist die Rate, die eine Zentralbank im Auge haben muss. Sie stellt den endogenen, den aus der eigenen
Volkswirtschaft generierten Preisdruck dar
Auch die Seite der Tauben lässt Töne vernehmen. Die nicht gegebene Angleichung der Lebensstandards wird dort als
Thema aufgegriffen.
Dazu erlauben wir uns zu sagen, dass es auch zwischen Hamburg Blankenese und Hamburg Wilhelmsburg
unterschiedliche Lebensstandards gibt. Das gleiche gilt für New Orleans in den USA im Vergleich zu San Francisco
oder im UK zwischen Sunderland und Brighton.
Mehr gibt es diesbezüglich wirklich nicht zu sagen …
Asien nimmt immer mehr Fahrt auf.
Der Datenpotpourri, der uns in den letzten 48 Handelsstunden aus Japan und China erreichte, ist positiv überraschend.
Der von Caixin/Markit ermittelte PMI für den Sektor Produktion setzte per Juni mit einem unerwarteten Anstieg von 49,6
auf 50,4 Punkte positive Akzente. Die Prognose lag bei 49,5 Zählern. Damit bestätigt sich auch hier die überraschend
positive Tendenz der offiziellen PMIs, die uns am Freitag aus Peking erreichten.
Der Tankan Index (Produktion) legte per 2. Quartal von 12 auf 17 Punkte zu.
Der Tankan Index (Dienstleistungen) stieg per 2. Quartal von 20 auf 23 Zähler.
Der von Nikkei ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Sektor Produktion stieg per Juni von zuvor 52,0 auf 52,4
Punkte.
Der Index des Verbrauchervertrauens verlor per Juni von 43,6 auf 43,3 Zähler.
Diese Entwicklungen haben allesamt etwas mit der Umsetzung des Projekts „One Belt –One Road“ zu tun. Das
Bewußtsein in den Märkten und in der westlichen Politik ist diesbezüglich unverändert zu unausgeprägt.
Ob daran der G-20 Gipfel in Hamburg etwas ändern wird?
Die Daten aus den USA lieferte ein buntes Bild:
Die persönlichen US-Einkommen legten per Mai im Monatsvergleich um 0,3% zu (Prognose 0,4%). Der Vormonatswert
wurde von 0,4% auf 0,3% reduziert.
Der reale persönliche Konsum verzeichnete per Mai einen Anstieg um 0,1% und lieferte bezüglich der Prognose eine
Punktlandung.
Der Index des Verbrauchervertrauens nach Lesart der Universität Michigan sank im Monatsvergleich von zuvor 97,1 auf
95,1 Punkte und markierte damit den tiefsten Stand seit November 2016, also dem Monat der Wahl Donald Trumps. So
etwas passiert, wenn Euphorie nicht von „Cash-Flow“ unterstützt wird.
In Chicago brummt es wieder konjunkturell, wenn man dem Sentimentindikator , der uns von dort angeboten wird, Folge
leisten will.
Der Einkaufsmanagerindex schoss trotz der massiven öffentlichen Haushaltsprobleme von 59,4 auf 65,7 Punkte nach
oben. Die Prognose lag bei mageren 58,0 Zählern. Damit markierte der Index das höchste Niveau seit Mai 2014.
Wenn man die Zahlen ernst nehmen will, könnte die US-Wirtschaft an Chicago genesen, aber wie passt dann die
katastrophale Haushaltslage des Bundesstaats dazu ….
Fragen über Fragen …
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des
Unterstützungsniveaus bei 1.1100-1.1130 dreht den Bias zu Gunsten des USD.
Viel Erfolg!
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