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BMW erstmals seit elf Jahren wieder in den roten Zahlen

Veröffentlicht am 06.08.2020, 08:53
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Belastet von Werkschliessungen und Kaufzurückhaltung infolge der Corona-Krise hat BMW (DE:BMWG) im zweiten Quartal einen Milliardenverlust im Autogeschäft verzeichnet. Der Münchner Konzern bezifferte den operativen Fehlbetrag (EBIT) auf 1,554 Milliarden Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 1,469 Milliarden Euro angefallen war. Am Ausblick für 2020 hält BMW fest. Für den Konzern, also inklusive des Motorrad- und Finanzdienstleistungsgeschäfts, ergab sich in den drei Monaten nach Steuern ein Minus von 212 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte BMW noch 1,48 Milliarden Euro verdient. Der Umsatz sackte den weiteren Angaben zufolge um 22 Prozent auf 19,973 Milliarden Euro ab. Für das Gesamtjahr rechnet BMW trotz des hohen Fehlbetrags im Quartal operativ weiterhin mit schwarzen Zahlen im Autogeschäft: "Wir blicken mit vorsichtiger Zuversicht auf das zweite Halbjahr und streben für 2020 weiterhin eine EBIT Marge im Segment Automobile zwischen null und drei Prozent an", sagte BMW-Chef Oliver Zipse. Das Ergebnis vor Steuern soll 2020 wie geplant deutlich, also mindestens um zehn Prozent, sinken.

Aktien Schweiz

Trotz guter Vorgaben hat sich der Aktienmarkt in der Schweiz am Mittwoch etwas leichter gezeigt. Während im übrigen Europa die Börsen der Wall Street nach oben folgten, die schon am Dienstag zugelegt hatte und am Mittwoch neuen Auftrieb von guten Daten aus dem Dienstleistungssektor erhielt, sank der SMI um 0,6 Prozent auf 10.098 Punkte. Belastet wurde der Index dabei von den Schwergewichten Nestle (SIX:NESN), Novartis (SIX:NOVN) und Roche (SIX:RO). Das Minus von 1,2 Prozent der als defensiv geltenden Nestle-Aktie schrieben Beobachter der Umschichtung in Konjunkturzykliker zu. Aus dem gleichen Grund dürften auch Novartis (-1,5 Prozent) und Roche (-1,2 Prozent) verkauft worden sein. Roche profitierten in dieser Gemengelage nicht von der Nachricht, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA einen Test des Unternehmens auf das Epstein-Barr-Virus zugelassen hat. Unter den Konjunkturzyklikern verbesserten sich Adecco (SIX:ADEN) um 1,7 Prozent. ABB (SIX:ABBN) und Geberit hielten sich mit Kursgewinnen von jeweils 0,4 ebenfalls recht gut. In der zweiten Reihe verbesserten sich AMS um 3,4 Prozent.

Aktien international

Europa

Die europäischen Börsen haben am Mittwoch mit Aufschlägen geschlossen. Eine insgesamt positive Berichtssaison stützte das Sentiment leicht. Der DAX gewann 0,5 Prozent auf 12.660 Punkte - im Tageshoch hatte der deutsche Leitindex bei 12.757 gestanden. Für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,4 Prozent auf 3.268 Zähler nach oben. Gold setzte seinen Höhenflug fort und lag bei Börsenschluss bei 2.042 Dollar je Feinunze - ein weiteres Rekordhoch wurde bei 2.055 Dollar markiert. Positiv wurden die Geschäftszahlen der Deutschen Post (DE:DPWGn) gewertet, die Aktie legte um 2,5 Prozent zu. Der Logistikkonzern hatte im zweiten Quartal bei steigenden Umsätzen mehr verdient - trotz Belastungen durch Coronapandemie und Restrukturierung des Streetscooters. Der Umsatz stieg um 3,1 Prozent, wobei der Bereich Paket stark von der angezogenen Nachfrage im Online-Handel profitierte. Die Ziele für 2020 und 2022 wurden bestätigt. Ein Fels in der Brandung waren einmal mehr die Geschäftszahlen von Vonovia (DE:VNAn), die Aktie schloss 3 Prozent fester. Der Immobilienkonzern hatte im ersten Halbjahr dank Mietsteigerungen, Effizienzgewinnen sowie eines höheren Beitrags margenstarker Dienstleistungen operativ mehr verdient.

USA

Der Schwung aus dem späten Vortagesgeschäft der Wall Street hat sich am Mittwoch fortgesetzt. Der Dow-Jones-Index stieg gestützt durch Walt Disney (NYSE:DIS) um 1,4 Prozent auf 27.202 Punkte, der S&P-500 gewann 0,6 Prozent. Der Nasdaq-Composite stieg im Verlauf erstmals über 11.000 Punkte und legte um 0,5 Prozent zu. Befeuert wurde der neuerliche Anstieg der Kurse von guten Nachrichten aus dem US-Servicesektor. Die entsprechenden Einkaufsmanagerindizes (PMI) von ISM und Markit überraschten positiv. Sie liessen den kleinen Dämpfer rasch vergessen, den der Markt anfangs von sehr schwachen Arbeitsmarktdaten erhalten hatte. Laut dem Abrechnungsdienstleister ADP entstanden im Juli gegenüber dem Vormonat sehr viel weniger neue Stellen im Privatsektor als erhofft. Hintergrund sind steigende Infektionszahlen und neue Abriegelungen. Unter den Einzelaktien stiegen Disney um 8,8 Prozent. Die Corona-Pandemie beeinträchtigt die Geschäfte des Unterhaltungskonzerns in erheblichem Masse. Disney hat deshalb in seinem dritten Geschäftsquartal fast 5 Milliarden Dollar Verlust gemacht. Monster Beverage zogen um 6,5 Prozent an. Der Getränkekonzern hat die Erwartungen übertroffen. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie indes 46 Prozent im Plus. Für die Aktie von Microchip (NASDAQ:MCHP) Technology ging es um 8,2 Prozent nach unten. Zwar fielen Ergebnis und Umsatzzahlen im ersten Geschäftsquartal besser als dem Unternehmen zugetraut aus.

Asien

Die Anleger an den Börsen in Ostasien und Australien haben am Donnerstag stützende und belastende Faktoren zu verarbeiten. Dementsprechend tendieren die Leitindizes uneinheitlich und schwanken zum Teil auch zwischen Gewinnen und Verlusten.

Anleihen

Am Rentenmarkt sanken die Notierungen zur Wochenmitte nach den überraschend starken Einkaufsmanagerindizes und mit der guten Stimmung am Aktienmarkt. Die Renditen erholten sich von ihren zweitniedrigsten Schlussständen des Jahres. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 4,3 Basispunkte auf 0,55 Prozent. 

Analysen

HSBC senkt Fraport-Ziel auf 40 (50) EUR – Buy
IR erhöht Vivendi-Ziel auf 25 (23,50) EUR – Hold
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Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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