Jetzt ist es passiert. Massive Verwerfungen sowohl an den Aktien- als auch an den Anleihemärkten waren das dominierende Thema der letzten Tage. Grund dafür ist der massive Anstieg der Zinsen.
Die Rotation raus aus Anleihen hat das Vertrauen der Marktteilnehmer erschüttert und das, obwohl ein solcher Schritt in aller Regel Reflex einer sich verbessernden konjunkturellen Lage sind und somit eine Steigerung des wirtschaftlichen Aufschwungs vorwegnehmen.
Von großer Bedeutung ist hierbei, ob die Zinsen dynamisch oder sanft nach oben geschraubt werden. Da wir uns in einer Phase der steigenden Inflationsraten befinden und beinahe alle Notenbanken aus der ultra-laxen Geldpolitik aussteigen wollen, drohen erstere. In einem solchen Szenario performen Aktien in der Regel schlecht.
US-amerikanische Anleihen - vor allem die zehnjährigen US-Staatsanleihen - zeigen deutliche Signale einer langfristigen Umkehr. Daraus resultiert neues Renditepotenzial, und so schichten die institutionellen Anleger gerade ihre Portfolios von Aktien in Anleihen um. Denn steigende Zinsen und die damit einhergehende Verknappung des Kapitals gelten als Gift für Aktien.
Unterstützend wirkt dagegen der schwächelnde US-Dollar auf Aktien. Die Divergenz der Geldpolitiken eilt dem Ende entgegen und Anleger flüchten in andere Währungsräume und so profitieren US-Unternehmen im internationalen Vergleich.
Alles in allem überwiegend jedoch die erstgenannten Punkte und so sollten Privatanleger US-Aktien langsam abbauen oder gegenüber europäischen Werten untergewichten.