In meinem letzten Börsenwetterbericht vom 13. Februar hatte ich u.a. folgendes Fazit gezogen: „Lange wurden wir von der Börsensonne verwöhnt, jetzt haben wir durch Corona, Zinsangst und Kriegsangst eine Schlechtwetterperiode. Anleger müssen gegenwärtig viele Problemfelder im Blick behalten, das steigert die Ungewissheit zusätzlich.“
Extremwetterereignis
Aus der einen Ungewissheit, der Kriegsangst, ist mittlerweile brutale Gewissheit geworden. Das geopolitische Tief „Wladimir“ entlädt sich derzeit über der Ukraine ungehemmt mit todbringenden Blitzen und verheerenden Donnerschlägen, bei denen kein Stein auf dem anderen bleibt. Wer in dieser Situation keinen Unterschlupf in einem wetterfesten Bunker gefunden hat oder wer es nicht mehr geschafft hat, vor dem Unwetter ins windgeschützte, sichere Ausland zu fliehen, der muss jetzt mit dem schlimmsten rechnen.
Auch wir sind betroffen
Insbesondere durch die Gas- und Ölrohre hat das Extremwetterereignis in der Ukraine auch spürbare Auswirkungen auf uns. Die empfindlichen Messgeräte unserer Börsenwetterstation sind am Anschlag, die Volatilität des DAX ist deutlich erhöht. Nicht verwunderlich, dass es unter diesen Umständen auch unseren wetterfühligen Aktien gehörig schwindelig wird und sie zunächst einmal auf Tauchstation gehen, zumindest bis zur nächsten kleineren Wetterberuhigung, bevor dann der nächste Hagelsturm losbricht, während sich das gelbe Edelmetall einmal mehr als „sicherer Hafen in stürmischen Zeiten“ bewährt hat.
Vergebliche Friedensbemühungen
Die westlichen Politiker haben derzeit anscheinend große Hitze in den Köpfen und Trockenheit im Hals. Trotzdem starten hin und wieder gutgemeinte Hochs Richtung Osten, in der Hoffnung, eine Wetterberuhigung herbeiführen zu können. Bisher allerdings hat Moskau die Hochs „Olaf“ und „Emmanuel“ nur am Rande zur Kenntnis genommen, mehr nicht. Auch der als „goldener Herbst“ verkleidete Ex-Kanzler konnte im Osten keinen Frühling herbeizaubern. Die Friedensmission „Gerhard“ ist im isolierten Kreml gescheitert. Den chinesischen Kirschblüten übrigens schadet das tobende Unwetter über der Ukraine nicht, noch bis April ist die einzigartige Blütenpracht im ganzen Land zu bestaunen.
Corona - war da was ?
Völlig verdeckt vom Ukraine-Krieg und damit auch weitestgehend vom Wetter-Radar und von den Bildschirmen verschwunden ist derzeit das Thema „Corona“. Die „Corona-Fallzahlen“ sowie die „Sieben-Tage-Inzidenz“ steigen rasant an, nach wie vor besteht große Unwettergefahr mit hohem Schadenspotential. Trotzdem werden demnächst die letzten schützenden Unterstände geschlossen und die vorhandenen Regenschirme zugemacht. Ob das wohl gut geht?
Inflationsdruck oder Rezession?
Besonders schwer hat es dieser Tage unsere EZB-Wetterfee „Christine“, die uns regelmäßig von ihrem Turm in Frankfurt aus über heiße Inflations-Temperaturen, Windböen und sonstige Ereignisse, die das Börsenwetter bestimmen, informiert. Aber sie informiert nicht nur, sie kann auch direkt Einfluss auf das Börsenwetter nehmen. Aktuell steht sie allerdings vor der Wahl zwischen Pest und Cholera. Soll Wetterfee „Christine“ mit ihrem Wetter-Zauberstab die drohenden dunklen Wolken des zunehmenden Inflationsdrucks mit einer angemessenen Zinserhöhung noch rechtzeitig vertreiben? Auch auf die Gefahr hin, dass bei einer zu frühen oder zu starken Erhöhung ein eventuell noch schlimmeres Unwetter droht: der Rutsch in die Rezession! Kein einfaches Unterfangen.
Fazit
Es gibt derzeit wenig, was die Anleger wieder in den Risikomodus versetzen könnte, außer der Hoffnung auf eine Konfliktlösung. Ob nach einem eventuellen Kriegsende sofort der Börsenfrühling Einzug hält, ist allerdings fraglich. Insbesondere die drohenden Unwetterfronten „Inflation“, „Rezession“ und „Corona“ könnten auch im Frühling noch für empfindlich kalte Temperaturen sorgen.
Hinweis
Sollte Ihnen das Börsenwetter zu ungemütlich sein, empfehle ich Ihnen, einen Blick auf mein sturm- und wettererprobtes „16-Faktoren-DAX-System“ zu werfen. Was steckt hinter dem „16-Faktoren-DAX-System“, wie ist es konstruiert, wie ist die Funktionsweise? Wichtige grundsätzliche Informationen, Erklärungen und Erläuterungen dazu, außerdem eine Darstellung aller bisherigen Ergebnisse und Kennzahlen finden Sie hier: „16-Faktoren-DAX-System“ – so funktioniert’s
Ich hoffe, dass Ihnen der Börsenwetterbericht gefallen oder sogar geholfen hat. Wenn Sie neugierig geworden sind, schauen Sie sich einfach ein wenig auf meiner Homepage um.
Also dann - einen schönen Tag noch und bis bald…