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Brasilien macht es der Bergbaubranche schwerer

Veröffentlicht am 19.06.2013, 15:40
VALE
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Lange hat es gedauert, doch nun ist es geschafft. Brasilien hat den Entwurf einer neuen Gesetzgebung für die Bergbaubranche vorgelegt. Die aktuellen Paragraphen sind fast ein halbes Jahrhundert alt und längst nicht mehr zeitgemäß. Dennoch hat man sich bei den zuständigen Ministerien eine Menge Zeit gelassen für den neuen Entwurf, der nun vorgestellt wurde. Seit rund vier Jahren wird daran gearbeitet.

Da Brasilien auf dem Rohstoff-Weltmarkt zu den wichtigen Adressen gehört, vor allem in Sektoren wie dem Eisenerz und anderen Metallen, schaut der Markt natürlich genau hin. Und die Freude scheint getrübt, denn auf den Bergbausektor warten Belastungen. Murilo Ferreira, Konzernchef des brasilianischen Rohstoffriesen Vale, erwartet deutlich höhere Royalty-Abgaben der Branche an den Staat. Von 1,7 Milliarden Dollar sollen sich diese auf 4,2 Milliarden Dollar weit mehr als verdoppeln, sagt der Manager nach Vorstellung der neuen Regelungen durch die Regierung des Landes, das 2014 die Fußball-WM und 2016 die Olympischen Spiele ausrichten wird und deshalb enorm investiert.

Für die Rohstoffförderer ist diese sich abzeichnende Kostenentwicklung ein Déjà-vu. Unter Mitwirkung der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff hat bereits ein neues Gesetz für den Öl- und Strombereich für steigende Ausgaben bei den Konzernen gesorgt. Entsprechend hält sich die Begeisterung in Grenzen, zumal die Branche ohnehin unter einem allgemein steigenden Kostendruck und höheren Anforderungen der Aktionäre an Rendite, Cashflows und Dividenden ächzt. Dass die neuen Regelungen in Brasilien die Entwicklung neuer Rohstoffvorkommen und Bergwerke erschweren werden, erfreut ebenfalls nicht.

Sicherlich ist nicht alles kritikwürdig an den neuen Paragraphen. So sind die prozentualen Royalties, die Brasilien berechnen will, in anderen Regionen der Welt noch höher und schlagen nicht so heftig zu Buche wie im Laufe der Entstehung des Gesetzentwurfes befürchtet wurde. Der Trend zu höheren Abgaben an den Staat zeigt sich zudem weltweit vielerorts, Brasilien ist hier kein Einzelfall. Zudem, was überraschend ist, werden keine Abgaben für die sogenannten Windfall-Profite fällig – eine solche Steuer ist zum Beispiel in Australien ein riesiger Zankapfel zwischen Wirtschaft und Politik.

Dass die Kritik an den höheren Royalty-Sätzen dennoch so laut ist, hängt auch mit anderen Entwicklungen rund um die brasilianische Bergbaubranche zusammen. Wiktor Bielski von VTB Capital in London weist auf die steigenden politischen und regulatorischen Schwierigkeiten der Unternehmen in dem Land hin. Die Entwicklung der Bergbauwirtschaft in dem südamerikanischen Land hat sich verlangsamt. Bürokratie und neue Regelungen verhindern eine schnellere Vergabe von Minenlizenzen. Der dringend benötigte Ausbau der Infrastruktur in Brasilien stockt ebenfalls, was das Wachstum der logistikintensiven Rohstoffbranche für eine längere Zeit behindern wird.

Noch allerdings sind die neuen Gesetze nicht beschlossen. Der zuständige brasilianische Minister Edison Lobão rechnet damit, dass sich der Kongress Ende des Jahres damit beschäftigen wird.

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