In den vergangenen Wochen war es um den Ölpreis recht ruhig bestellt. Der Brent-Preis bewegte sich in engen Bahnen rund um die Marke von 70 US-Dollar je Barrel. Sogar der Konflikt zwischen den USA und Iran hat sich zunächst nicht in höheren Notierungen widergespiegelt. Die neuesten Spannungen am Persischen Golf lassen nun aber auch den Ölpreis nicht länger unbeeindruckt. Am Montag stieg die Brent-Notiz bis zum Nachmittag bis auf 72,40 US-Dollar je Barrel. Auslöser waren Berichte über Sabotageakte an Öltankern in der Region. Unsere Inliner-Favoriten konnten zuletzt zulegen. Wir empfehlen die WKN ST9UD2 auf WTI und ST7ZHS auf Brent. Wer mutig ist, wagt bei WTI einen Short-Trade mit der WKN GM7N4Z von Goldman Sachs (NYSE:GS).
Nach Angaben des saudischen Energieministers Khalid Al-Falih sind zwei saudische Öltanker vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) in der Nähe von Fudschaira bei einem Sabotageangriff schwer beschädigt worden. Der Hafen liegt in der Nähe der Straße von Hormuz, einer der wichtigsten Ölexportwasserstraßen der Welt. Nach Angaben der Vereinigten Arabischen Emirate habe es „staatsfeindliche Operationen“ gegen mehrere Schiffe aus verschiedenen Ländern gegeben. Auch Iran nannte die Vorfälle „bedauerlich“ und „besorgniserregend“ und forderte eine Überprüfung. Saudi-Arabien und die VAE gehören zu den größten Produzenten im Ölkartell OPEC.
In der vergangenen Woche standen noch Sorgen sowohl um das Ölangebot als auch um die Ölnachfrage im Fokus der Marktteilnehmer. Die Verschärfung der US-Sanktionen gegen Iran, diesmal ohne Ausnahmen, könnten zu einer deutlichen Verknappung des Ölangebots führen. Auf der anderen Seite könnte der Handelskonflikt der USA mit China über eine Beeinträchtigung der Konjunktur zu einer geringeren weltweiten Nachfrage nach Öl führen.
IBerichten zufolge ist die iranische Ölproduktion bereits deutlich eingebrochen. Die Rede ist von bis zu einer Mio. Barrel pro Tag in den vergangenen zwölf Monaten. Die Exporte des Landes tendieren gegen Null. Ob Saudi-Arabien die Ölmengen ausgleichen wird, die Iran weniger exportieren kann, bleibt bis dato noch unklar. Am 25. Juni treffen sich die OPEC-Staaten, um über die Zukunft ihrer Förderbeschränkungen und eine mögliche Aufweichung zu beraten.
5-Jahres-Chart Brent, Quelle: Bloomberg Finance L.P.