Die OPEC-Sitzung in Wien am 22. Juni 2018 verlieh den Ölpreisen deutlich Auftrieb. Die Mitglieder bestätigten ihre Bereitschaft, die Gesamtproduktionsleistung leicht zu erhöhen. Sowohl das Brent-Rohöl als auch das West Texas Intermediate (WTI) handelten am 29. Juni 2018 bei 79,44 USD bzw. 74,15 USD, ein Vierjahreshoch für das schwarze Gold.Da die diplomatische Situation zwischen den beiden grössten Ölverbrauchern, China und den USA, jedoch in einer Sackgasse steckt, dreht sich die Tendenz des Rohöls um.
In der Tat hat sich die Meinung der Anleger nach dem OPEC-Bericht vom Mittwoch, der einen Rückgang der weltweiten Nachfrage nach Rohöl wegen des langsameren Verbrauchs (die Nachfrage im Zusammenhang mit der OPEC wird auf 32,18 Mrd. Barrel pro Tag geschätzt, ein Rückgang von 760.000 Barrel pro Tag im Vergleich zum aktuellen Jahr) und einer höheren Produktion der Rivalen bestätigt hat, drastisch geändert, was zu einem schnellen Abverkauf des Rohstoffes geführt hat.Das Rohöl und WTI fielen in der Sitzung zum späten Mittwochnachmittag um -6,92% bzw. 5,03%.
Neben den eskalierenden Handelsspannungen zwischen den beiden grössten Nationen, bestätigt der EIA-Bericht zu den US-Rohölbeständen einen niedrigeren Rückgang bei den Beständen für die letzte Woche, während Mitteilungen der USA bzw. Libyens hinsichtlich weiterer Sanktionen gegen den Iran für den einen und die Wiedereröffnung von vier Exportterminals für den anderen für die Ölpreise mittelfristig einen eher negativen Ausblick bedeuten.Spekulationen um US-Druck auf Russland, seine Ölproduktion auszuweiten, unterstützen den Abwärtstrend ebenfalls.
Dementsprechend gehen wir davon aus, dass die Ölpreise kurzfristig von einem leichten Anstieg profitieren werden, da der schlimmste Fall bereits eingepreist ist. Wir würden daher empfehlen, bei den aktuellen Bewertungen die Bestände aufzustocken.