Auch der Goldpreis zeigte seine Reaktion auf die Entscheidung des FED den Leitzins unverändert bei 0,25 bis 0,5 Prozent zu belassen und legte am gestrigen Handelstag deutlich zu. Das wichtigste Argument hierbei ist wohl, dass die lockere Geldpolitik beibehalten wird. Eine Entwicklung die dazu führt, dass Gold als Anlagealternative und Absicherung weiterhin gefragt bleibt.Durch den Kurssprung verteidigte das gelbe Edelmetall unter anderem die 100er-EMA und etablierte somit ein höheres Tief. Die Chancen für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung sind damit erneut gestiegen.
Marktsituation Gold – 23.09.2016
Die Entscheidungen der Bank of Japan und des FED haben sich nicht nur positiv auf die Aktienindizes ausgewirkt, sondern auch den Goldpreis wieder nach oben gezogen. Quintessenz ist, dass die lockere Geldpolitik in den USA weiter verfolgt wird und die Bank of Japan weiterhin zu geldpolitischen Lockerungen bereit ist.
Die Bank of Japan um Gouverneur Kuroda behielt zwar den Leitzins von - 0,1 Prozent bei, will aber die geldpolitischen Instrumente verstärkt zur Steuerung der Zinsstrukturkurve einsetzen. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen soll bei Null gehalten werden. Auch will die Bank of Japan die Geldbasis so lange ausweiten, bis die Inflationsrate über 2 Prozent steigt. Um dies zu erreichen wurden einige bestehende Beschränkungen, wie bspw. das Ziel für die durchschnittliche Laufzeit der gekauften Obligationen, aufgegeben oder flexibler gestaltet.
Auch das FED hielt sich an die Erwartungen des Marktes und beließ den Leitzins bei 0,25 bis 0,5 Prozent. Eine Überraschung blieb damit aus. Vielleicht auch im Hinblick darauf, dass die Aktienmärkte wohl stark unter die Räder gekommen wären. Auch wenn das FED unabhängig von den Aktienmärkten agieren soll, dürfte das vorhandene Risiko auch eine Rolle gespielt haben. Yellen ließ aber durchblicken, dass im Vorsitz der US-Notenbank nicht mehr viel zu einem Zinsschritt fehlt. Dafür steht auch das Abstimmungsergebnis von 7:3 für eine Bestätigung des Leitzinses.
Mit Esther George, der Präsidentin der Notenbank Kansas City, Loretta Mester (Cleveland) und Eric Rosengren (Boston) stimmten drei von zehn stimmberechtigten Mitglieder der Sitzung für eine Zinsanhebung. Das sind die meisten Stimmen pro Zinsanhebung seit der Sitzung im Dezember 2014. Auf der anschließenden Pressekonferenz äußerte sich Yellen wie folgt: „Die meisten von uns sind der Meinung, dass die Argumente für eine sofortige Zinserhöhung stärker geworden sind. Dennoch erscheint es uns vernünftig, noch etwas zu warten, bis wir weitere Belege für Fortschritte hin zu unseren Zielen sehen.“
Technisch gesehen hat sich beim gelben Edelmetall durch den gestrigen Handelstag im Wesentlichen nichts verändert. Lediglich der Unterstützungsbereich bei 1.310,- USD sowie die 100er-EMA konnten erneut bestätigt werden, weshalb diesem Bereich auch zukünftig eine erhöhte Aufmerksamkeit beizumessen ist. Auf der Oberseite ist die mittelfristige Abwärtstrendlinie weiterhin intakt. Solange hier kein bullisher Ausbruch erfolgt, ist kein abschließendes Signal für eine neue Rally bei Gold gegeben. Insoweit müssen Anleger sich hier noch etwas gedulden bis eine übergeordnete Handelsentscheidung getroffen werden kann.
Unterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen Widerstände
1.335 USD 1.343,- USD
1.330,- USD 1.347,- USD
1.325,- USD 1.352,50 USD
1.321,- USD 1.356,10 USD
1.317,- USD 1.364,80 USD
Ausblick für Gold:
Kurzfristig könnte bei Gold die Dynamik an der mittelfristigen Abwärtstrendlinie verloren gehen und eine temporäre Korrektur vollzogen werden. Gemessen an den Fibo-Retracements des seit gestern bestehenden Aufwärtstrends befinden sich an jedem Retracement markante Hoch- oder Tiefpunkte. Daraus ergeben sich für eine temporäre Korrektur allerhand Unterstützungsniveaus an denen der Goldpreis seine Aufwärtsbewegung wieder aufnehmen könnte. Kurzfristig orientierte Anleger sollten an diesen Niveaus auf Kerzenformationen achten um gewinnbringende Wendepunkte einer Korrektur zu lokalisieren.