DAX mit bearisher Konsolidierung – erneuter Test der 11.900?

In den vergangenen Handelstagen konnte sich der DAX nach den turbulenten Tagen der Vorwoche stabilisieren.

Der Volatilitätsindex VIX setzte zurück unter die 20er Marke, ein deutliches Zeichen, dass die Short-Squeeze zum Ende kam und der US-Aktienmarkt seine Normalisierung vorerst abgeschlossen scheint. Allerdings schaut der DAX-Chart auf Tagesbasis in meinen Augen alles andere als vielversprechend aus.

Der deutsche Leitindex konnte sich zwar in den vergangenen Tagen stabilisieren, doch schaut es bei näherer Betrachtung eher nach einer bearishen Konsolidierung aus, als nach Vorbereitung einer ausgeprägteren Gegenbewegung.

Anders gesprochen bedeutet das, dass zeitnahe Attacken auf die 11.900er Region in der kommenden Handelswoche eine ernstzunehmende Option bleiben. Kurzfristig bleibt es für mich dabei, dass erst eine Rückeroberung der 12.650er Region das Bild ein klein wenig aufhellen, sich oberhalb dieses Levels aber bereits um 12.800/850 Punkte eine nächste, sehr signifikante Widerstandsregion findet.

Wirtschaftsdatentechnische Impulsgeber finden sich in der kommenden Woche kaum, wobei das FED Sitzungsprotokoll am Mittwochabend nicht unterschätzt werden sollte. Zeichnet sich in diesem ab (oder die Marktteilnehmer entsprechen dieses entsprechend), dass die FED realistisch geneigt sein könnte den Leitzins bis zu vier Mal in 2018 anzuheben, könnte ein erneuter Spike am US-Aktienmarkt einen ähnlich bearishen Impuls wie am Mittwoch durch die US-Inflation initiieren und den DAX in Richtung der 11.900er Region befördern.

Fazit: rein technisch und Chance-Risiko-verhältnistechnisch sind Short-Engagements im DAX zu favorisieren, ein Zwischensprint und die Eroberung der 12.650er Region sind allerdings dennoch denkbar und würde den Bullen allerdings kurzfristig in die Karten spielen.

Analyse geschrieben von Jens Klatt, Global Head of Research and Education JFD Brokers