Chaos am Goldmarkt?!

Veröffentlicht am 11.10.2016, 07:38
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Die vergangene Woche war mal wieder eine mentale Herausforderung für Rohstoffinvestoren. Doch so viel vorweggenommen: Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen, es spricht derzeit alles für eine weitere Hausse bei den Rohstoffwerten und insbesondere bei Gold und Silber!


Chinesischer Holiday als Zufall?
In der vergangenen Woche gab es massive Verkäufe bei Gold und es war erstaunlich zu sehen, dass Milliarden von USD genau in jener Woche verkauft werden, in welcher sich China im Urlaub befindet und es somit wenige Unterstützungskäufe aus Asien zu erwarten gab. Wie bereits mehrfach angesprochen, wollen wir uns nicht auf die Seite der Verschwörungstheoretiker begeben, aber die Anhäufung derartiger Ereignisse lässt mich von Zeit zu Zeit am gesunden Menschenverstand einiger Marktteilnehmer zweifeln.
Am vergangenen Freitag wurden 2,25 Milliarden USD Gold in unter 60 Sekunden verkauft. Dies deutet darauf hin, dass nicht ein guter Preis das Ziel des Verkaufs war, sondern es in erster Linie andere Motive für diesen Verkauf gegeben haben muss.
Grund für das Ende der Goldhausse! – Welche Gründe???
Die einzigen beiden Argumente, welche letzte Woche für die massiven Verkäufe zu hören waren, waren der starke Dollar und insbesondere die jetzt endlich steigenden Zinsen. Da der starke Dollar ebenfalls lediglich eine Folge der „offensichtlich“ steigenden Zinsen ist, lassen Sie uns einen Blick auf die Zinsen werfen. Mack & Weise hat hierzu letzte Woche einen interessanten Artikel und eine interessante Grafik veröffentlicht, welche ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:
http://www.goldseiten.de/artikel/303954--Die-Maer-von-der-US-Zinswende.html
Blicken wir 11 Monate zurück. Die FED entschied sich die lange angekündigte und noch länger verschobene Zinserhöhung doch zu beschließen und es schien klar, dass es in diesem Jahr zu mehreren Zinserhöhungen kommen wird. Wir waren schon damals nicht nur skeptisch sondern es war für uns ausgeschlossen, dass es zu massiven Zinserhöhungen kommen kann. Zu fragil ist die weltweite Wirtschaft, zu fragil das globale Finanzsystem und insbesondere die nationalen Schuldenstände (und ich spreche jetzt hier nicht nur von Griechenland und Japan) lassen es gar nicht zu, dass die Notenbanken die Zinsen nennenswert erhöhen. Insofern werden wir auch in den kommenden Jahren genau das sehen, was wir in den vergangenen Jahren gesehen haben. Die Notenbanken stellen Zinserhöhungen in Aussicht, lassen auch kaum Zweifel daran und das maximale, das wir evtl. in der Realität sehen werden ist eine Erhöhung der Leitzinsen um 0,25%. Nein, nicht pro Sitzung, maximal pro Jahr. Dies ist aber nur denkbar unter der Voraussetzung, dass es keinerlei Krisen mehr gibt und nichts Unvorhergesehenes passiert. Denn eines kann das globale System sicherlich nicht mehr vertragen: Einen weiteren schwarzen Schwan. Daher stehen die Ampeln für Rohstoffinvestments und insbesondere Gold und Silber auf hellgrün mit steigenden Inflationsaussichten unter anderem aufgrund des steigenden Ölpreises, sowie weiterhin negativen Realzinsen.


Was machen die Majors?
Ein Szenario, welches anscheinend auch der gesamte Goldsektor so sieht.
Ich war wie jedes Jahr auch 2016 auf den beiden Denver Gold Minen Messen und es war erstaunlich zu sehen, wie sich der gesamte Markt innerhalb eines Jahres verändert hat. Waren im vergangenen Jahr auf der Messe für kleine Juniorunternehmen lediglich Spezialisten unterwegs und die Messe für die Majors nahezu ausgestorben, waren die beiden Messen in diesem Jahr bestens besucht. Dabei war es insbesondere erstaunlich, wie viele Vertreter der großen Major auf der Messe für kleine Junior vertreten waren – hatten sie doch weder einen Vortrag noch einen Messestand dort. Mein Resümee ist einfach: Die Majors sind händeringend auf der Suche nach Juniors und neuen Projekten, welche Sie übernehmen können. Nach 4 Jahren Stillstand ist der Aufholbedarf imens.


Klasse statt Masse
Die großen Major sind abgerückt von ihrem Größenwahn und der Fokus liegt auf der Reduzierung der immensen Schuldenstände. Des Weiteren sieht es so aus, als ob sie auch endlich verstanden hätten, dass Dividenden kein Übel sind, sondern der Lohn für Investoren. M&A ist für die Majors ein zwingendes Thema und sie eruieren aktuell, welche Projekte sinnvoll sind. Das Problem dabei ist allerdings, dass der Markt komplett leergefegt ist und nur wenige sinnvolle allerdings auch sehr teure Übernahmeziele am Markt sind. Die Major sind derzeit lediglich an politisch stabilen Ländern in Nord- und Südamerika interessiert, welche mit mindestens 100.000 Unzen Goldproduktion ausgestattet sind. Neu für uns ist, dass mehr und mehr Majors verstärkt sehr frühzeitig in Explorationsunternehmen investieren wollen um einen Fuß in die Türe zu stellen. Hier erwarten wir deutlich mehr Aktivität in den kommenden Monaten und wir erwarten, dass die Explorationswerte, welche bislang noch etwas hinter der Performance der Juniors zurückgeblieben sind in der nächsten Aufwärtsbewegung die Leader sein werden.


Mein persönliches Credo: Nutzen Sie die aktuelle sehr gesunde Korrektur und bauen Sie ihre Positionen im Miningsektor konsequent aus. Achten Sie dabei insbesondere auf erstklassiges Management und lassen sie sich von einem kleinen Schluckauf nicht aus der Ruhe bringen.

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