Schon vor der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar wehrte am Aktienmarkt ein rauer Wind, denn das Inflationskarussell gewann immer mehr an Fahrt. Und dieser Trend setzt sich fort, weil die Teuerung im Zuge der globalen Pandemie, diverser Staatsausgaben und jahrelangem Gelddrucken auf ein 40-Jahres-Hoch gestiegen ist und die Zinsen dennoch bei nahe Null liegen.
Im gleichen Zeitraum erlitten Treasuries den schlimmsten Quartalsverlust seit 1973. Auch die 10-jährige Schuldverschreibung verbuchte ihr siebtschlechtestes Quartal seit dem US-Bürgerkrieg - und das, obwohl sie als sicherer Hafen gilt. Der Auslöser für diesen Ausverkauf war und ist die Aussicht auf höhere Leitzinsen in der Zukunft, die sich auf die aktuellen Renditen bestehender langlaufender Anleihen auswirken würden.
Außerdem haben sich Teile der Zinskurve bereits invertiert. Viele Marktteilnehmer interpretieren diese Tatsache als Vorbote einer Rezession.
Doch Kupfer, ein Metall, das häufig zur Verkabelung von Autos und im Hausbau verwendet wird und auch in vielen Produkten der Unterhaltungselektronik enthalten ist, fungiert auch als Hedge für eine Rezession. Der Preis des roten Metalls steigt in der Regel schneller als die Preise von Konsumgütern - kein Wunder, denn es ist ein wichtiger Bestandteil vieler dieser Produkte und trägt damit zu deren Preisanstieg bei.
Aus technischer Sicht zeigt der Chart des Kupfer-Futures deutlich nach oben und das, obwohl sich der Rohstoff bereits nahe seines am 7. März aufgestellten Allzeithochs von 5,02 Dollar pro Pfund befindet.
Zwischen März 2021 und 2022 hat das Nichteisenmetall ein symmetrisches Dreieck vollendet.
Ausgehend von der Höhe des Musters könnte Kupfer von seinem Ausbruchspunkt aus um 89 Cent auf 5,53 Dollar steigen, was einem weiteren Ertragspotenzial von 19 % entspräche und mit dem oberen Ende des seit 2006 bestehenden Aufwärtskanals übereinstimmen würde.
Zu beachten ist, dass der gleitende 50-Monats-Durchschnitt im Vorfeld der Vollendung des symmetrischen Dreiecks über den gleitenden 200-Monats-Durchschnitt gestiegen ist. Zuletzt trat ein Golden Cross auf Monatsbasis im Jahr 2005 auf, ehe der Preis um über 300 % anstieg.
Handelsstrategien
Konservative Händler sollten sich in Geduld üben und auf einen erneuten Test der Spitze des symmetrischen Dreiecks warten.
Moderate Händler warten auf einen Pullback, bevor sie eine Position eingehen.
Aggressive Händler könnten je nach ihrem Handelsstil eine Long-Position eingehen.
Handelsbeispiel
- Einstieg: 4,70 Dollar
- Stop-Loss: 4,65 Dollar
- Risiko: 0,05 Dollar
- Ziel: 5,00 Dollar
- Reward: 0,3 Dollar
- Risk-Reward-Ratio: 1:6