Das britische Pfund hat sich stabil behauptet, sogar nachdem die britische Zentralbank BoE die Zinssätze heute Morgen stehengelassen hat. Auch eine Rolle spielt, dass die Bank durchblicken ließ, ihr Ausblick vom August sei weiterhin aktuell. Künftige Zinserhöhungen werden demnach wahrscheinlich graduell und begrenzt ausfallen.
In der Tat, der Ausblick für das Pfund ist besser geworden, als es Anzeichen gibt, dass die Bedrohung für die Brexit-Pläne der britischen Premierministerin Theresa May durch Mitglieder der euroskeptischen European Research Group (ERG) schwindet. Die ERG hat versucht May aus dem Amt zu heben, berichtete die Times, aber die Gruppe hat es nicht vermocht genügend Stimmen für offenen Widerstand zusammenzubekommen. Darüber hinaus haben Hinterbänkler sich Gerüchten nach von der ERG-Position distanziert, was die erhoffte Rebellion weiter geschwächt hat.
Sollten sich diese Berichte als richtig erweisen—und die Times hat eine Reputation für Genauigkeit—dann könnte die Bedrohung für Theresa Mays Suche nach einem Brexit-Abkommen übertrieben gewesen sein. Würde das bedeuten, dass sich das Pfund gegenüber dem Dollar verteuern könnte?
Technisch gesehen befindet sich das Pfund seit seinem Hoch von 1,4378 Mitte April im Sinkflug. Seit Anfang Mai hat sich der Fall abgeschwächt, wie man an der Abwärtstrendlinie erkennen kann. Der Kurs hat sich von dem Tief von 1,2662 vom 15. August erholt, in einem Aufwärtskanal, der jetzt die Abwärtstrendlinie testet.
Sollte das Pfund den Handel auf diesen Niveaus beenden, dann wäre dieser so nahe wie noch nie an der Abwärtstrendlinie, seit diese sich vor vier Monaten zu bilden begann. Außerdem handelt es sich um das erste Mal seit der Bildung des Abwärtstrends, dass der Kurs über der 50-Tagelinie (grün) liegt.
Und zu guter Letzt hat sich der Kurs in den letzten sechs Handelssitzungen in einem Fortsetzungsmuster konsolidiert, einem Wimpel, der in einem Aufwärtstrend ein Bullenmuster ist. Der Trend zeigt auf mittlere Sicht nach oben, dank einer Folge steigender Gipfel und Täler seit dem Boden von Mitte August.
Ein Ausbruch nach oben aus dem Wimpel, würde auch die Abwärtstrendlinie durchbrechen, was nahelegt, dass der mittelfristige Aufwärtstrend den langfristigen Abwärtstrend geschlagen hat. Der nächste Test wäre eine 100-Tagelinie unter 1,32.
Handelsstrategien - Long Position
Konservative Händler sollten auf einen Schlusskurs über der 100-Tagelinie warten, dann einen Rücksetzer, der sich über der Abwärtstrendlinie hält, als Demonstration, dass die Marktpsychologie umgeschlagen ist.
Moderate Händler würden einen Schlusskurs über 1,3100 und möglicherweise einen Rücksetzer für einen besseren Einstiegskurs abwarten.
Aggressive Händler könnten eine verlängerte Position mit einem Schlusskurs über dem Wimpel und einem Stop-Loss unter seiner Oberkante riskieren.
Beispielposition
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Einstieg: Bei einem Rücksetzer auf 1,3000, nach Erreichen von 1,3200
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Stop-Loss: 1,2975
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Risiko: 25 pips
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Ziel: 1,3200
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Gewinn: 200 pips
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Risiko-Gewinn-Verhältnis: 1:8