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Crossover-Anleihen: Beitrag aus Risikoprämien höher als aus Zinskomponenten

Veröffentlicht am 11.05.2021, 09:27
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Anleihen aus dem Crossover-Segment haben sich seit Jahresbeginn - trotz steigender Renditen bei globalen Staatsanleihen - positiv entwickelt. Adam Choragwicki, Leiter Rentenfondsmanagement bei StarCapital, beleuchtet die derzeitige Situation und zeigt auf, wo auch künftig Überrenditen möglich sind. 

Zunehmende Inflationsängste drücken auf die Wertentwicklung festverzinslicher Anlagen. Die Folge: Viele Rentenfonds notieren seit Jahresbeginn im Minus. Nicht so Crossover-Unternehmensanleihen, die neben Titeln mit einem Rating zwischen BB und BBB auch Fallen Angels enthalten. Seit Beginn dieses Jahres entwickelte sich dieses Segment deutlich besser als andere Anleihe-Sektoren. Der Grund: Bei Crossover-Anleihen ist der Beitrag aus Risikoprämien deutlich höher als aus der Zinskomponente. „Eine Investition in dieses Segment gleicht somit eher einer Investition in Risikoprämien als in Zinsänderungsrisiken – zumal im Crossover-Bereich der Aufschlag zwischen BB+ und BBB- überdurchschnittlich groß ist“, erläutert Adam Choragwicki, Leiter Rentenfondsmanagement bei StarCapital. Dies zeigt nicht zuletzt eine empirische Untersuchung von StarCapital. Demnach kommt bei EUR-Crossover-Unternehmensanleihen mit 70 % der größte Teil der Rendite aus der Vereinnahmung von Risikoprämien.

Konjunktureller Nachholbedarf in Europa

Anleihenexperte Choragwicki ortet die besten Opportunitäten am Rentenmarkt auch weiterhin in diesem Bereich – im Unterschied zu globalen Staatsanleihen, die im Zuge der wirtschaftlichen Erholung und den damit steigenden Renditen zuletzt unter Druck gerieten. Angeführt wird der Aufschwung von den Vereinigten Staaten, die bisher keine dritte Neuinfektionswelle erleben, so Choragwicki. Anders beurteilt er die Lage in Europa. Dass der alte Kontinent hinter den USA herhinkt, spiegeln nicht zuletzt die Einkaufsmanagerindizes wider, die jenseits des Atlantiks deutlich optimistischer ausfallen.

Auch die StarCapital Wirtschaftszyklusuhr zeigt die USA in einer Boomphase. „Wenn die Impfkampagne in Europa Fortschritte macht, wird auch der Dienstleistungssektor in eine konjunkturelle Erholung eintreten. Dann kann man auch hier von einem temporären Wirtschaftsboom ausgehen“, bricht Choragwicki jedoch eine Lanze für Europa. Angesichts des auf Hochtouren laufenden Konjunkturmotors in den Vereinigten Staaten und dem damit verbundenen Renditeanstieg verwundert kaum, dass US-Anleihen in diesem Jahr erstmalig seit Ende 2018 eine Underperformance verzeichneten. Doch Rentenexperte Choragwicki gibt Entwarnung: „Wir haben vermutlich den größten Teil dieser Zinsanstiegsbewegung gesehen.“ Auch die Inflation bereitet ihm langfristig kaum Sorgen: „Die Erwartungen überschießen den historischen Durchschnitt mittlerweile deutlich und der „Wiedereröffnungsboom“ wird in den kommenden 12 bis 18 Monaten die Inflation voraussichtlich noch steigen lassen. Wird die Impfkampagne erfolgreich verlaufen, erwarten wir danach jedoch eine Rückkehr zur „säkularen Stagnation“ der vergangenen Jahre. 

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Mit Blick auf das derzeitige Marktgeschehen an den Rentenmärkten hält Choragwicki die Erholung der Risikoprämien von Investment-Grade-Unternehmensanleihen für abgearbeitet, so dass sie im historischen Vergleich unattraktiv erscheinen. Hingegen seien High Yield und selektive Anleihen aus den Emerging Markets trotz der jüngsten Erholung interessant. „Im Crossover-Bereich finden sich trotz der Erholung der Risikoprämien immer wieder neue Opportunitäten“, unterstreicht der Rentenexperte. Aufwärtspotenzial sieht er bei Syngenta (OTC:SYENF), einem der weltweit größten Agrarchemie-Konzerne mit hohen Marktanteilen in den Geschäftsfeldern Saatgut und Pflanzenschutz. „Der kurzfristige technische Verkaufsdruck generierte zuletzt eine neue Einstiegsgelegenheit“, ist Choragwicki überzeugt.

Pemex wiederum erscheint viel versprechend, da der Markt möglicherweise die Bedeutung des Öl- und Gasgiganten für Mexiko verkennt. „Pemex ist systemrelevant“, meint Choragwicki, „und würde im Notfall vom mexikanischen Staat gestützt werden.“ Zudem würden die Geschäfte von der Erholung am Ölmarkt unterstützt. Die Rendite der Anleihe beläuft sich auf 3,8 % - gegenüber 0,4 % für vergleichbare mexikanische Staatsanleihen. Gute Chancen attestiert der Fondsmanager auch der Deutschen Lufthansa (DE:LHAG). Die Airline zählt zu den großen Corona-Verlierern, sollte aber von der zunehmenden Öffnung im Zuge der Impfkampagne profitieren. Das dürfte auch die Anleihen gut unterstützen.

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