Der deutsche Leitindex zeigte sich in der vergangenen Handelswoche beflügelt und durchbrach die andauernde Seitwärtsrange auf der Oberseite. Besonders prägende Nachrichten für den Kursanstieg gab es dabei nicht, sodass Händler lediglich von Konjunkturoptimismus und guten Vorgaben aus den USA sprechen. Aus technischer Sicht steht der DAX nun vor einer letzten Hürde, bevor das Allzeithoch bei 12.400 Punkten ins Visier genommen werden kann. Die Marke bei rund 11.800 Punkten ist bereits in den vergangenen Wochen aufgegriffen worden und steht nun vor einer abschließenden Prüfung.
Marktsituation DAX – 30. Januar 2017
Um diesen letzten Widerstandsbereich zu klassifizieren ist ein Blick auf den Wochenchart erforderlich. Hier ergeben sich aus der Abwärtsbewegung im Mai 2015 (Nach der EZB-Anleihe-Rally) einige Korrekturhochs, welche aus markttechnischer Sicht derzeit als Widerstände zwischen den aktuellen Notierungen und dem Allzeithoch bei 12.400 Punkten stehen.
Um diesen letzten Widerstandsbereich zu klassifizieren ist ein Blick auf den Wochenchart erforderlich. Hier ergeben sich aus der Abwärtsbewegung im Mai 2015 (Nach der EZB-Anleihe-Rally) einige Korrekturhochs, welche aus markttechnischer Sicht derzeit als Widerstände zwischen den aktuellen Notierungen und dem Allzeithoch bei 12.400 Punkten stehen.
Als letzter Widerstand steht hier das Korrekturhoch aus Mitte/Ende Mai bei 11.800 Punkten auf der Agenda. Sofern auch dieser Widerstand bullish ausgehebelt werden kann ist im Wochenchart der Weg bis zum Allzeithoch frei.
Aus dem Tageschart ergibt sich allerdings ein weiterer Aspekt, welcher derzeit für eine Konsolidierung spricht. Hier hat sich seit Februar des vergangenen Jahres ein intakter Aufwärtstrendkanal (schwarze Trendlinien) herauskristallisiert, der derzeit auf der Oberseite im Maximalbereich getestet wird. Auch der etwas steiler verlaufende Trendkanal (schwarz gestrichelt), der seit Sommer 2016 existent ist, wird derzeit an der oberen Bandbreite getestet, sodass sich auch hieraus kein weiteres Kurspotenzial auf der Oberseite ergibt.
Aus dieser Perspektive wäre für den DAX eine Korrektur bis auf 10.900 Punkte zunächst sinnvoll. Auf diesem Kursniveau besteht die Chance, dass wieder mehr Marktteilnehmer ihre Kauforders in den Markt legen als in der derzeit ausgereizten überkauften Situation. Hieraus könnte sodann eine neue dynamische Impulsbewegung resultieren, die den deutschen Leitindex in Richtung seines Allzeithochs und sogar darüber hinaus befördert.
Selbst eine Korrektur an den vorherigen Widerstandsbereich bei 11.400 Punkten würde nur kurzfristig weiteres Anstiegspotenzial entfalten. Um nachhaltig in neue Bereiche auf der Oberseite vorzustoßen wären somit Notierungen unter 11.000 Punkten von Vorteil.
Allerdings besteht natürlich immer die Möglichkeit den Aufwärtstrendkanal nach oben dynamisch zu durchbrechen und noch steiler anzusteigen. Wie gerechtfertigt dieses Szenario wäre, muss jedem Anleger eine eigene Einschätzung wert sein. In der Regel empfiehlt es sich aber nicht der letzte zu sein, der auf den Zug aufspringen will und die Luft wird zunehmend dünner. Insofern scheint mir Geduld im aktuellen Stadium nicht die schlechteste Charaktereigenschaft zu sein.
Unterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen Widerstände
11.700 11.852
11.596 11.894
11.500 11.915
11.420 12.000 (psychologisch)
11.395 12.395
Ausblick DAX:
Kurz vor dem Wochenende hat der deutsche Leitindex bereits eine Verschnaufpause eingelegt und sich etwas von seinem Wochenhoch bei 11.894 Punkten entfernt. Auf der Unterseite wirkt dabei die langfristige obere Trendkanallinie stützend. Auf der Oberseite fungiert die temporäre Abwärtstrendlinie als erster Widerstand.
Im bronze eingefärbten Bereich sollten Anleger auf Anzeichen einer Stabilisierung achten. Sollte sich die derzeitige Rallybewegung auch in den kommenden Tagen fortsetzen, bestehen hier gute Möglichkeiten für eine bullishe Reaktion und eine anschließende Fortsetzung des Kursanstieges.
Sollte dieser Bereich nicht verteidigt werden können, rückt auf der Unterseite automatisch der vorherige Widerstandsbereich bei 11.600 Punkten auf die Agenda. Die 20er-EMA (grün gestrichelt) mit steigender Tendenz erhöht hier die Chancen auf eine Stabilisierung.
Montag, 30. Januar 2017:
Montag sind die Börsen in China aufgrund des Neujahrfestes weiterhin geschlossen. Um 14:00 Uhr wird dann eine erste Prognose für den deutschen Verbraucherpreisindex für Januar im Monatsvergleich gemeldet. Im Dezember ist hier ein deutlicher Anstieg von 0,7 Prozent verzeichnet worden während im November der VPI lediglich um 0,1 Prozent gestiegen war. Hier wird spannend sein, ob im Januar eine vergleichbare Teuerungsrate erreicht wird. Um 16:00 Uhr folgen dann Zahlen zu den schwebenden Wohnungsverkäufen in den USA. Hier wird für Dezember ein Anstieg der Aktivitäten um 0,6 Prozent prognostiziert.
Dienstag, 31. Januar 2017:
In der Nacht von Montag auf Dienstag geht der Blick zunächst nach Japan. Dann steht mit der Sitzung und dem Zinsentscheid der Bank of Japan die nächste Notenbank auf der Agenda. Dabei wird keine Veränderung des Leitzinses erwartet. Experten gehen davon aus, dass dieser weiterhin bei -0,10 Prozent belassen wird. Allerdings dürfte auch hier der Prognosebericht und die anschließende Pressekonferenz im Fokus stehen, um ggf. die weitere geldpolitische Entwicklung besser abschätzen zu können. Die Pressekonferenz ist für 07:30 Uhr MEZ angesetzt. Um 14:00 Uhr folgen dann Daten zum europäischen Verbraucherpreisindex. Im Jahresvergleich wird hier für den Januar ein Anstieg der Verbraucherpreise um 1,4 Prozent erwartet. Damit läge die Inflation weiter unter der Zielmarke von 2 Prozent, was für die EZB entscheidend ist. Eine positive wie negative Überraschung dürfte entscheidenden Einfluss auf die Erwartungshaltung des Marktes an die EZB haben und damit auch die Kurse an den europäischen Börsen bewegen. Am Nachmittag folgt um 16:00 Uhr das amerikanische CB-Verbrauchervertrauen für Januar. Nach 113,7 Zählern im Dezember prognostizieren Experten für Januar einen leichten Rückgang auf 112,5 Zähler.
Mittwoch, 01. Februar 2017:
Um 02:00 Uhr wird zunächst der chinesische Einkaufsmanagerindex bekannt gegeben. Hier wird nach 51,4 Zählern im Dezember für Januar ein Wert von 51,2 Zählern erwartet. Um 09:55 Uhr folgt der deutsche Herstellungs-Einkaufsmanagerindex (PMI) für Januar. Im Vergleich zu Dezember wird der PMI im Januar unverändert bei 56,5 Zählern erwartet. Das britische Pendant (HPI) folgt dann um 10:30 Uhr. Hier rechnen Experten nach 56,1 Zählen im Dezember mit 55,9 Zählern zum Jahresstart. Der amerikanische ISM-Einkaufsmanagerindex wird am Nachmittag um 16:00 Uhr gemeldet. Auch der ISM wird leicht rückläufig erwartet. Hier wird mit 54,5 Zählern im Januar kalkuliert. Im Dezember notierte der ISM bei 54,7 Zählern. Zwischenzeitlich werden noch die ADP non-farm Arbeitsplätze für Januar gemeldet (14:15 Uhr MEZ). Hier wird erwartet, dass im Januar 168.000 neue Stellen geschaffen worden. Die ADP-Daten gelten als Indikator für den am Freitag folgenden Arbeitsmarktbericht (Non-Farm-Payrolls). Bevor dann Janet Yellen und der Zinsentscheid der amerikanischen Zentralbank im Mittelpunkt stehen werden zuvor noch die amerikanischen Rohöllagerbestände um 16:30 Uhr gemeldet. Im Vorfeld des Zinsentscheids wird nicht erwartet, dass das FED erneut den Leitzins anheben wird. Der letzte Zinsschritt erfolgte erst im Dezember. Dennoch dürften die anschließende Pressekonferenz und die Aussagen der Vorsitzenden Yellen in der kommenden Woche im Mittelpunkt des Interesses stehen.
Donnerstag, 02. Februar 2017:
Am Donnerstag folgt dann die Bank of England als letzte große Notenbank. Auch hier wird erwartet, dass die Leitzinsen unverändert bei 0,25 Prozent belassen werden. Die Bekanntgabe erfolgt um 13:00 Uhr. Zur selben Zeit wird auch der Inflationsbericht der britischen Zentralbank veröffentlicht.
Freitag, 03. Februar 2017:
Freitag steht dann der amerikanische Arbeitsmarktbericht im Fokus der Anleger. Die Veröffentlichung erfolgt um 14:30 Uhr MEZ. Nach 156.000 neuen Stellen im Dezember rechnen Experten im Januar mit 165.000 neugeschaffenen Stellen. Die Arbeitslosenquote wird im Januar unverändert bei 4,7 Prozent erwartet.