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„Das Aus für das Verbrenner-Aus“: EU und Deutschland einigen sich

Von Philip HopfMarktüberblick27.03.2023 16:14
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„Das Aus für das Verbrenner-Aus“: EU und Deutschland einigen sich
Von Philip Hopf   |  27.03.2023 16:14
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E-Fuels sind zuletzt in aller Munde. Hierbei handelt es sich um komplexe Kohlenwasserstoffketten, die den klassischen Treibstoffen Benzin und Diesel so ähnlich sind, dass mit ihnen herkömmliche Verbrennermotoren betrieben werden können. Experten zufolge entstehen beim Verbrennen von E-Fuels keine zusätzlichen Treibhausgase, und auch die Freisetzung von Stickoxiden und Feinstaub soll sich im Vergleich zu „traditionellen“ Treibstoffen deutlich reduzieren. Die Electro-Fuels werden im Volksmund auch als synthetischer oder „grüner“ Sprit bezeichnet. Da jedoch bei der Produktion von E-Fuels Strom eingesetzt werden muss, können die Treibstoffe lediglich dann als „grün“ gelten, wenn dieser Strom auch aus erneuerbaren Energien wie Wind oder Sonne gewonnen wird.

EU und Deutschland finden Kompromiss

Der Strom, ob nun „grün“ oder nicht, wird vereinfacht gesagt dafür benötigt, um in einem mehrere Stufen durchlaufenden Verfahren Wasserstoff zu produzieren, welcher wiederum elementar für die Herstellung der E-Fuels ist. Dieser Prozess wurde übrigens bereits vor über 80 Jahren erstmalig durchgeführt. Jedenfalls sind es diese E-Fuels, die den Verbrennermotor in der EU nun wohl auch noch nach dem (Verbrenner-Aus-)Jahr 2035 „am Leben“ halten werden. Darauf haben sich am vergangenen Wochenende offenbar der deutsche Verkehrsminister Wissing und die EU-Kommission geeinigt.

E-Fuels sollen den Verbrennermotor in der EU auch nach dem Jahr 2035 „am Leben“ halten.
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Um die durchaus ambitionierten EU-Klimaziele zu erreichen, hat sich die Europäische Union darauf verständigt, ab dem Jahr 2035 keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennermotoren mehr zuzulassen. So sollen unter anderem die auf europäischen Straßen ausgestoßenen CO₂-Emissionen deutlich verringert werden. In Deutschland regte sich hier jedoch vor allen Dingen im FDP-geführten Bundesverkehrsministerium Widerstand, weshalb in Brüssel eine durchaus hitzige Debatte losgetreten wurde. Verkehrsminister Wissing pochte darauf, Fahrzeuge mit einem traditionellen Verbrennermotor auch nach 2035 zuzulassen – vorausgesetzt, dass diese mit E-Fuels betankt werden.

Kommunikationspanne im EU-Parlament?

Diese Möglichkeit war wohl auch bei der EU-Verbrenner-Grundsatzeinigung im Herbst mit einem Zusatz so festgelegt worden. Hier scheint die Kommunikation im EU-Parlament jedoch nicht klar genug gewesen zu sein: Während die EU-Kommission davon ausging, dass die E-Fuel-Ausnahme lediglich für Sonderfahrzeuge wie Feuerwehr- und Rettungswagen gelten solle, verstand man es in Berlin so, dass die Regelung auf alle Fahrzeuge angewandt wird. Und darauf scheint man sich nun auch verständigt zu haben. Auf Twitter sprach respektive schrieb Wissing – der sich derzeit mit einer über 170 000 Stimmen schweren Petition konfrontiert sieht, im Rahmen welcher sein Rücktritt gefordert wird – vom „Aus für das Verbrenner-Aus“. Man habe mit der EU-Kommission die „konkreten Verfahrensschritte“ sowie einen „Zeitplan“ fixiert. Wie genau der Kompromiss final aussehen wird, ist derzeit noch unklar.

Deutschlands Verkehrsminister Wissing (FDP) setzte sich für die E-Fuel-Sonderregelung ein.
Deutschlands Verkehrsminister Wissing (FDP) setzte sich für die E-Fuel-Sonderregelung ein.

E-Fuel-Kritiker bemängeln fehlende Effizienz

Kritiker sind der Meinung, dass die Produktion von E-Fuels zu viel Energie benötige und diese somit alles andere als „grün“ seien. In diesem Zusammenhang führen sie auf, dass die Menge an Strom, die benötigt werde, um E-Fuels für eine Reichweite von 100 Kilometern zu produzieren, in etwa so groß sei, wie die, die man aufwenden müsse, um ein batterieelektrisches Fahrzeug 700 Kilometer weit fahren zu lassen. Auch der Verband der Elektrotechnik (VDE) hat berechnet, dass der von einer Windturbine mit einer Leistung von 3 Megawatt produzierte Strom für das Betanken von gerade einmal 250 E-Fuel-Fahrzeugen ausreiche. Mit der gleichen Menge Strom können den Berechnungen des VDE zufolge rund 1600 E-Fahrzeugen versorgt werden. Auch deshalb sprechen kritische Stimmen der E-Fuel-Technologie das Attribut „grün“ ab.

Auch der ehemalige Volkswagen-CEO Herbert Diess beschrieb E-Fuels in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung Mitte 2022 hinsichtlich deren Effizienz als „extrem schlecht“: „Wenn 2030 einer für 10 Euro Strom tankt, um 500 Kilometer weit zu kommen, wird der E-Fuel-Fahrer 60 Euro ausgeben müssen“. Darüber hinaus ließen bereits zahlreiche Experten verlauten, dass die Kraftstoffe aufgrund ihrer aufwendigen Produktion sehr knapp seien. „Besser aufgehoben“ wären die begrenzt verfügbaren E-Fuels deshalb in der Luft- und Schifffahrt

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Kommentare (8)
Heiko Lesser
Heiko Lesser 30.03.2023 5:39
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Wer sich mal mit Mathematik beschäftigt, der wird zum Schluss zu der Erkenntnis kommen, dass wir alle verrückt geworden sind: 1. Preis X für Ökostrom wird über vorhandene Stromtrassen zur Ladestation transportiert und dann übertragen….. 2. Aus dem selben Preis X wird ein E-Fuel produziert (Energieverlust ca 20%) x 1,2 zzgl Produktionskosten (ca. 8-15%) x 1,08 zzgl Transportkosten (ca 1,5%) x 1,015……also sprechen wir davon, dass bei gleicher Grundenergie die E-Fuels etwa 31,54% teurer ist….. und als Krönung trotzdem einen ähnlichen Co2-Ausstoß eines herkömmlichen fossilen Treibstoff hat (im Idealfall ./. 20%)……. Wir können labern wie wir wollen, hier geht es um eine Ideologie und nicht um eine praxisorientierte Lösung…..
Heiko Lesser
Heiko Lesser 30.03.2023 5:39
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Hier geht es nur um die Daseins-Berechtigung der FDP zu rechtfertigen und nichts anderes, genauso wie durch das Placebo 10 Mrd-Euro für die Aktienrente….. wer da mal rechnet, kommt vor lachen nicht mehr in den Schlaf…….. Es erinnert alles sehr an den Scheuer-Wahn von der PKW-Maut…….. in einem Industriekonzern würden solche Vorschläge von einem leitenden Mitarbeiter zur fristlosen Kündigung führen…… und zwar in jedem!!!
Andreas Maier
Andreas Maier 29.03.2023 16:38
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Der tatsächlichen Gründe für Verbrenner-Aus, sind die bessere Kontrolle und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit der Menschen. Wer sich nicht konform verhält, dem wird ganz einfach der Strom abgedreht bzw. das E-Mobil gesperrt. Ähnlich verhält es sich mit den Wärmepumpen in den Häusern. Wer im Winter friert, ist schneller zu Kompromissen bereit.
MB
MB 28.03.2023 13:31
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Mir egal, werden die autos halt in der schweiz zugelassen.
Horst Fuhtz
Horst Fuhtz 28.03.2023 13:31
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Oder anderen Anrainerstaaten...Oder dort kurz gefahren und dann als Gebrauchtwagen in Grenznähe verkauft...
Reiner Striegler
Zocker 28.03.2023 7:10
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Wirsing ist der einzige in der Regierung, der nicht die Ideologiebrille auf hat. Technologieoffenheit ist gefragt. Die E-Autos sind und bleiben ein Nischenprodukt auf Grund der Reichweite. Und der Strom reicht sowieso nicht. Ich wohne auf dem Land und werde meinen Verbrenner solange fahren, wie es geht.
Frank Scheller
Frank Scheller 27.03.2023 21:15
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Wissing ist an Dummheit nicht zu überbieten. Die deutsche Politik machen die Autohersteller und wenn nicht gespurt wird, droht man mit Arbeitsplatzabbau. Strom reicht vorn und hinten nicht und dann verschwendet man ihn für sowas.
Markus Brym
Markus Brym 27.03.2023 21:15
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schon mal drüber nachgedacht das eFuels auch eine Art langfristiger Energiespeicher sind? die Herstellung wird effizienter werden und günstiger. so können die Fuels sicherlich im Sommer bei Solarüberschuss erzeugt werden und die Energie langfristig speichern. der Mann hat uns einen Riesen gefallen getan weil er Optionen offen gehalten hat
Frank Scheller
Frank Scheller 27.03.2023 21:15
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Natürlich, aber da zu bräuchten wir Energie im Überfluss. die Energiebilanz von dem Zeug ist ja aktuell mehr als schlecht. Einzig die einfache Speicherung spricht dafür.
Daniel DB
Relax2 27.03.2023 21:15
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Markus Brym  Was bist Du den für ein Kobalt.....lol....heul Dich aus bei Habeck und Bärbock!!!!
enviso investing
enviso investing 27.03.2023 20:26
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FU.K EU and Germany
Horst Fuhtz
Horst Fuhtz 27.03.2023 20:26
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Mal abwarten wie lange in der EU überhaupt noch LinksGrün besoffene Gretafans in den Parlamenten sitzen...und ob nicht in wenigen Jahren "Rechts" die Mehrheit hat. Unter Kohl und Strauss hätte es so einen Quatsch nicht gegeben, und die waren Rechts. Aber ich wette Schmidt und Brandt hätten Deutschland auch nicht dem Untergang preisgegeben und sowas wie der Linksextremen EU die Allmacht über Deutschland gegeben.
Gu zer
Gu zer 27.03.2023 20:15
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das kapieren diese Regierungs Leiendarsteller nicht. Entweder fährt man mit Mineralöl oder direkt elektrisch. Alles andere macht effizienstechnisch keinen Sinn!
Jemand Muster
Jemand Muster 27.03.2023 19:36
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Gottseidank ist Grossbritannien draussen. I love Range Rover❤️
MB
MB 27.03.2023 19:36
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Bin mal gespannt, wie polen oder ungarn seiner bevölkerung die 50% teureren e autos schmackhaft machen will 🤣 die eu ist so ein planwirtschaftliches molloch
Horst Fuhtz
Horst Fuhtz 27.03.2023 19:36
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MB Von Kroatien, Bulgarien, Rumänien und den Beitrittskandidaten Kosovo, Serbien und Monenegro nicht zu reden...
 
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