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E-Fuels sind zuletzt in aller Munde. Hierbei handelt es sich um komplexe Kohlenwasserstoffketten, die den klassischen Treibstoffen Benzin und Diesel so ähnlich sind, dass mit ihnen herkömmliche Verbrennermotoren betrieben werden können. Experten zufolge entstehen beim Verbrennen von E-Fuels keine zusätzlichen Treibhausgase, und auch die Freisetzung von Stickoxiden und Feinstaub soll sich im Vergleich zu „traditionellen“ Treibstoffen deutlich reduzieren. Die Electro-Fuels werden im Volksmund auch als synthetischer oder „grüner“ Sprit bezeichnet. Da jedoch bei der Produktion von E-Fuels Strom eingesetzt werden muss, können die Treibstoffe lediglich dann als „grün“ gelten, wenn dieser Strom auch aus erneuerbaren Energien wie Wind oder Sonne gewonnen wird.
Der Strom, ob nun „grün“ oder nicht, wird vereinfacht gesagt dafür benötigt, um in einem mehrere Stufen durchlaufenden Verfahren Wasserstoff zu produzieren, welcher wiederum elementar für die Herstellung der E-Fuels ist. Dieser Prozess wurde übrigens bereits vor über 80 Jahren erstmalig durchgeführt. Jedenfalls sind es diese E-Fuels, die den Verbrennermotor in der EU nun wohl auch noch nach dem (Verbrenner-Aus-)Jahr 2035 „am Leben“ halten werden. Darauf haben sich am vergangenen Wochenende offenbar der deutsche Verkehrsminister Wissing und die EU-Kommission geeinigt.
Um die durchaus ambitionierten EU-Klimaziele zu erreichen, hat sich die Europäische Union darauf verständigt, ab dem Jahr 2035 keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennermotoren mehr zuzulassen. So sollen unter anderem die auf europäischen Straßen ausgestoßenen CO₂-Emissionen deutlich verringert werden. In Deutschland regte sich hier jedoch vor allen Dingen im FDP-geführten Bundesverkehrsministerium Widerstand, weshalb in Brüssel eine durchaus hitzige Debatte losgetreten wurde. Verkehrsminister Wissing pochte darauf, Fahrzeuge mit einem traditionellen Verbrennermotor auch nach 2035 zuzulassen – vorausgesetzt, dass diese mit E-Fuels betankt werden.
Diese Möglichkeit war wohl auch bei der EU-Verbrenner-Grundsatzeinigung im Herbst mit einem Zusatz so festgelegt worden. Hier scheint die Kommunikation im EU-Parlament jedoch nicht klar genug gewesen zu sein: Während die EU-Kommission davon ausging, dass die E-Fuel-Ausnahme lediglich für Sonderfahrzeuge wie Feuerwehr- und Rettungswagen gelten solle, verstand man es in Berlin so, dass die Regelung auf alle Fahrzeuge angewandt wird. Und darauf scheint man sich nun auch verständigt zu haben. Auf Twitter sprach respektive schrieb Wissing – der sich derzeit mit einer über 170 000 Stimmen schweren Petition konfrontiert sieht, im Rahmen welcher sein Rücktritt gefordert wird – vom „Aus für das Verbrenner-Aus“. Man habe mit der EU-Kommission die „konkreten Verfahrensschritte“ sowie einen „Zeitplan“ fixiert. Wie genau der Kompromiss final aussehen wird, ist derzeit noch unklar.
Kritiker sind der Meinung, dass die Produktion von E-Fuels zu viel Energie benötige und diese somit alles andere als „grün“ seien. In diesem Zusammenhang führen sie auf, dass die Menge an Strom, die benötigt werde, um E-Fuels für eine Reichweite von 100 Kilometern zu produzieren, in etwa so groß sei, wie die, die man aufwenden müsse, um ein batterieelektrisches Fahrzeug 700 Kilometer weit fahren zu lassen. Auch der Verband der Elektrotechnik (VDE) hat berechnet, dass der von einer Windturbine mit einer Leistung von 3 Megawatt produzierte Strom für das Betanken von gerade einmal 250 E-Fuel-Fahrzeugen ausreiche. Mit der gleichen Menge Strom können den Berechnungen des VDE zufolge rund 1600 E-Fahrzeugen versorgt werden. Auch deshalb sprechen kritische Stimmen der E-Fuel-Technologie das Attribut „grün“ ab.
Auch der ehemalige Volkswagen-CEO Herbert Diess beschrieb E-Fuels in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung Mitte 2022 hinsichtlich deren Effizienz als „extrem schlecht“: „Wenn 2030 einer für 10 Euro Strom tankt, um 500 Kilometer weit zu kommen, wird der E-Fuel-Fahrer 60 Euro ausgeben müssen“. Darüber hinaus ließen bereits zahlreiche Experten verlauten, dass die Kraftstoffe aufgrund ihrer aufwendigen Produktion sehr knapp seien. „Besser aufgehoben“ wären die begrenzt verfügbaren E-Fuels deshalb in der Luft- und Schifffahrt
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