Der DAX arbeitet bisher das in den letzten Analysen besprochene Szenario und die genannten Supports und Resists sauber ab. Wäre schön, wenn es so bliebe. Nicht wenige Marktteilnehmer wunderten sich aber etwas über meine verhalten bullische Sichtweise und über die freundlichen Aktienmärkte in den letzten Tagen. Angesichts der vielen Probleme ist diese Sichtweise auch völlig nachvollziehbar. Allerdings geht es beim Handeln nicht um Wünsche oder eigene Sichtweisen - das mussten schon viele Trader und Investoren schmerzhaft am eigenen Kontostand erfahren.
Auch ich kann mich natürlich nicht ganz von Emotionen oder vom politischen-/wirtschaftlichen Umfeld abnabeln. Aber ich kann versuchen, mir über die Charttechnik und eine über 20-jährige Erfahrung, eine möglichst neutrale Sicht auf die Kursentwicklung zu verschaffen. Und genau darum geht es in meinen regelmässigen DAX-Analysen: Gefühl und Emotion möglichst rauszuhalten und einfach sachlich, fachlich sauber zu analysieren.
Wie also ist die Lage jetzt nach dem Ausbruch und wie könnte es weiter gehen? Vorab: in den USA ist am Montag Feiertag und es findet dort kein Kassahandel statt. Lediglich die Futuremärkte sind bis 19 Uhr unserer Zeit geöffnet. An solchen Tagen kommt es wieder mal zu überraschenden Moves im DAX. DAX allein zuhaus, sozusagen.
Sollte es in der Future-Nightsession nicht zu bösen Überraschungen kommen, sollte es morgen nicht verwundern, wenn der DAX am Montag die nächste wichtige Widerstandszone 14.500/14.600 in Angriff nimmt. Passiert dies, sollte es dort aber schwerer werden für die Bullen. Mit Gewinnmitnahmen oder ersten Gegenangriffen der Bären sollte dort gerechnet werden.
Charttechnisch gesehen werden Ausbruchzonen so gut wie immer noch einmal angetestet vom Markt. Das erwarte ich auch für die kommende Woche im DAX. Also noch einmal ein Rücklauf grob in den Bereich 14300 bzw. 14200/250. Ein mögliches Szenario für die nächsten Tage wäre also ein Test des Widerstandsbereiches 14500/600, mit anschliessendem Rücklauf Richtung 14300 oder gar 14200/250. Sollte es allerdings mega-bullisch bleiben und die Bullen auch 14500/600 nicht bremsen können, ginge es direkt Richtung 14800/15000.
Nach unten hin würde ich die Kurse ungerne unter 14180 sehen. Das wäre ein erstes klares Warnzeichen. Das bullische Szenario beerdigen müssten wir bei Break des exGAPS bei 13880.
Aber das schauen wir uns dann kommende Woche alles step-by-step an.