Vier Handelstage in Folge konsolidiert der Dax nun schon auf hohem Niveau. Die Tagesspanne beträgt noch nicht einmal 100 Punkte. Angesichts der jüngsten Rallye sei dem deutschen Aktienbarometer eine solche Verschnaufpause aber gegönnt, zumal der Index an die obere Begrenzungslinie des langfristigen Aufwärtstrendkanals bei 13.263 Punkten angedockt ist.
Auf diesem Kursniveau dürfte es sich nun entscheiden, ob der Dax nun noch die letzte Hürde nimmt, um direkt das Alllzeithoch bei 13.596 Punkten ins Visier zu nehmen, oder ob wir vorerst noch eine mittelgroße Korrektur sehen.
Ich neige dazu, tendenziell den Bären die größeren Chancen einzuräumen. Ganz einfach deshalb, weil der Dax bereits einiges vorweggenommen hat und der Abstand zur wichtigen 200-Tage-Linie bereits mehr als 1.200 Punkte beträgt - ein Extremwert, der innerhalb eines Aufwärtstrends in der Vergangenheit häufig kurzfristige Korrekturen in Richtung des gleitenden Durchschnitts lostrat.
Mit einem Rutsch unter 13.143 Punkten könnte sich eine solche Korrekturbewegung auf 12.812 Punkten einstellen - dem 23,6% Fibonacci-Retracement des gesamten jüngsten Aufwärtsimpulses. Danach würde die Unterstützung aus der Glättung der letzten 38 Tage und dem ehemaligen Ausbruchsniveau bei 12.655/12.635 Punkten in den Fokus rücken.
Der Dynamikverlust im DAX spiegelt sich auch in der jüngsten Entwicklung der technischen Indikatoren in Form der Stochastik, RSI und MACD wieder.
DAX-Anleger sollten daher entweder auf einen klaren Sprung über die obere Begrenzungslinie warten, um sich dann in Ausbruchsrichtung zu positionieren, oder mit einem Abgleiten unter 13.143 Punkten eine spekulative Short-Position mit einem Stopp-Loss bei 13.333 Punkten und einem Kursziel von 12.820 Punkten eröffnen.