Dass sich der DAX zum Start in die neue Handelswoche sehr viel näher an der 15.000er Marke als an der 16.000er Marke befindet, ist sowohl optisch als auch technisch eine sehr gefährliche Situation für den deutschen Leitindex. Denn mit dem schwelenden Ukraine-Konflikt, einem weiter steigenden Ölpreis und einen überraschend starken Arbeitsmarkt in den USA im Januar, der die US-Notenbank weiter unter Druck setzt, häuft die Börse immer mehr Risiken an, die die Anleger an einer Fortsetzung der jahrelangen Hausse zweifeln lassen. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Robomarkets, vor.
Jeder Erholungsversuch in Frankfurt wird schnell für Gewinnmitnahmen genutzt – ein Umstand, den wir so in den vergangenen zwei Jahren nicht gesehen haben. Im Gegenteil, da waren in nur kurzen Schwächephasen gleich wieder genug Käufer da, die den Markt auf neue Hochs trieben. Diese fehlen jetzt. Und mit der Zinswende nun nicht nur in den USA, sondern auch in der Eurozone vor der Brust, dürfte sich der sogenannte „Sell the rally“-Effekt in den kommenden Monaten fortsetzen, wodurch auch die untere Begrenzung des DAX-Kanals bei 14.815 Punkten relativ bald einem erneuten Test unterzogen werden könnte.
Eine Rally legten vor dem Wochenende die Aktien des Home-Trainer-Produzenten Peloton (NASDAQ:PTON) auf Parkett. In den frühen Monaten der Pandemie zählte das Unternehmen zu den absoluten Superstars an der Börse, da die Menschen plötzlich zu Hause Sport treiben mussten. Die Aktie stieg von 20 US-Dollar in der Spitze auf über 160 US-Dollar. Nun allerdings notiert das Papier wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie. Der Kursverlauf hat jetzt Kaufinteressenten auf den Plan gerufen. Nike (NYSE:NKE) und Amazon (NASDAQ:AMZN) sind im Gespräch für eine Übernahme. Ob es am Ende tatsächlich dazu kommt, ist nur die eine Seite der Medaille. Ob der potenzielle Käufer die schlechte Geschäftslage dann drehen kann oder das Unternehmen strategisch neu positioniert, die andere.