Die reine Technische Analyse versagt hier ebenso, wie andere Analyse-Methoden. Die Märkte und deren Protagonisten werden derzeit von den Nachrichten gejagt. Der sich zuspitzende Handelskrieg zwischen den USA und China, sowie die aus dem Ruder laufenden Krisen weltweit, rücken in den Fokus der Anleger und lassen Unternehmensmeldungen in den Hintergrund treten. Die Gefahren, die von diesen Krisen ausgehen, erfassen zunehmend die Wirtschaft im Allgemeinen, was sich so langsam in den Köpfen der Marktteilnehmer niederschlägt und inzwischen in den Kursen zeigt. Am Freitag gab es bei deutlich anziehenden Umsätzen einen Schub nach unten, der sich zur Wocheneröffnung fortsetzen wird.
Langfristchart Dow Jones
Der Ausbruch über den Widerstand bei knapp unter 27.000 Punkten hätte dem Dow Jones weiteres Aufwärtspotenzial eröffnen können. Stattdessen rutschte der US-Index sehr schnell wieder unter diese wichtige Marke. Der MACD-Indikator hat ein Verkaufssignal generiert und der Stochastik-Indikator eine Divergenz gebildet. Ein weiteres Abrutschen ist damit möglich.
Der Dow Jones ist im Bereich von 26.200 Punkten an einer Widerstandslinie gescheitert und am Freitag mit hohen Umsätzen an die nächste Unterstützungslinie gefallen. Das Kaufsignal beim MACD-Indikator dürfte mit der heutigen Eröffnung negiert werden. Ein weiteres Abrutschen bis ca. 24.800 Punkte ist daher nicht auszuschließen.
Der Nasdaq-Index ist nach dem Bruch der kurzfristigen Abwärtstrendlinie wieder unter die alte Unterstützungslinie gefallen. Das Kaufsignal des MACD-Indikators ist einem Verkaufssignal gewichen. Die seit Ende Mai bestehende Aufwärtstrendlinie dürfte mit dem Wochenstart kaum zu halten sein.
Der DAX ist auf dem Weg zur Widerstandslinie bei knapp unter 12.000 Punkten ins Straucheln geraten. Am Freitag rutschte der Markt mit leicht anziehenden Umsätzen wieder nach unten und ist in den Bereich der Unterstützungslinie bei ca. 11.600 Punk- ten gefallen. Die positiven Indikatorensignale könnten die Abwärtsdynamik etwas bremsen. Der Wochenauftakt dürfte aber deutlich im Minus liegen und ein Test der Unterstützung bei ca. 11.400 Punkten nur eine Frage der Zeit sein.
Der Nikkei ist zum Wochenstart erneut in den Bereich der Unterstützungslinie gefallen. Hier haben die Marktteilnehmer offenbar die Hoffnung, dass diese Linie hält. Das Kaufsignal beim MACD-Indikator wird spätestens morgen negiert, wenn keine deutliche Gegenbewegung einsetzt.
Der Euro-Bund-Future hat es doch tatsächlich geschafft, eine technische Formation zu generieren. Aus dieser Flagge ist er inzwischen nach oben ausgebrochen und setzt somit seinen Aufwärtstrend fort. Die Verkaufssignale der Indikatoren dürften daran kaum etwas ändern.
Der Euro konnte zuletzt wieder etwas zulegen. Mit den Kaufsignalen bei den Indikatoren wurde die alte Unterstützungslinie zurückerobert. Da der übergeordnete Abwärtstrend noch intakt ist, sollte die jüngste Bewegung nicht überbewertet werden.