Auch wenn die internationalen Märkte eine freundliche Woche hinter sich haben, kann eine Änderung der technischen Lage noch nicht beobachtet werden. Der übergeordnete Seitwärtstrend ist in Deutschland weiterhin intakt. In den USA sind die letzten Tops noch nicht wieder erreicht worden und in Japan ist mit dem etwas leichteren Wochenauftakt der Ausbruch aus der Seitwärtsrange auch noch nicht gelungen.
Langfristchart Nikkei 225
Der Widerstand, der im Bereich von 24.000 Punkten aufgebaut wurde, konnte noch nicht erreicht werden. Der Nikkei 225 hat nach dem Corona-Crash zwar den Aufwärtstrend zurückerobert, konnte aber die Dynamik nicht beibehalten, die nach dem Tief im März entstanden war. Der Stochastik-Indikator verläuft noch immer mit einer Divergenz und der MACD-Indikator steht kurz vor einem Verkaufssignal. Damit dürfte es weiterhin schwer fallen, den Ausbruch nach oben zu generieren.
Der Dow Jones konnte sich von der Unterstützung im Bereich von knapp über 26.000 Punkten erholen und hat einen neuen kurzfristigen Aufwärtstrend etabliert. Allerdings konnten die Umsätze nicht mit dem Trend mithalten und sind rückläufig. Der MACD-Indikator hat eine Divergenz aufgebaut, was ein Warnsignal darstellt. Die Chance auf eine weitere Anstiegsbewegung ist durchaus gegeben, der Bereich des Januar/Februar-Tops dürfte aber zunächst nicht überwunden werden können.
Ebenso wie der Dow Jones befindet sich der Nasdaq-Index in einem kurzfristigen Aufwärtstrend. Das Top vom Februar ist aller- dings längst überwunden und das aktuelle Ziel lautet 12.000 Punkte. Die latente Unterstützung im Bereich von 10.750 Punkten konnte zuletzt gehalten werden. Das Kaufsignal des MACD-Indikators wirkt noch und der Stochastik-Indikator hat noch nicht nach unten gedreht. Somit ist ein Erreichen des Tops von Anfang September noch möglich.
Der DAX bewegt sich weiterhin in seiner Seitwärtsrange. Die Umsätze sind unverändert rückläufig. Die Indikatoren haben die Divergenzen noch nicht abgebaut. Der zuletzt gebrochene Aufwärtstrend konnte noch nicht zurückerobert werden. Lediglich die Saisonalität lässt hoffen, dass es zu einem erfreulichen Herbst kommt. Alle anderen Faktoren sprechen derzeit allerdings für einen anhaltenden Seitwärtstrend.
Der Nikkei hat nach dem Bruch der Aufwärtstrendlinie keine Abwärtsdynamik aufgebaut. Zuletzt versuchte der japanische Leitindex erneut den Widerstand bei knapp über 23.500 Punkten zu überwinden. Zum Wochenauftakt ist dies allerdings zunächst nicht gelungen. Die Indikatoren geben derzeit noch keine Hilfestellung für einen Ausbruch. Die Chance ist aber unverändert vorhanden.
Der Euro-Bund-Future konnte den Aufwärtstrend halten und hangelt sich weiter nach oben. Allerdings ist hier zu berücksichtigen, dass die Kontraktumstellungen im Juni und September den Chart massiv verfälschen. Somit hat auch der Widerstand bei ca. 175%-Punkten keine allzu große Bedeutung.
Der Euro konnte sich nach dem zwischenzeitlichen Unterschreiten der Unterstützungslinie wieder erholen und ist in die Seitwärtsrange zurückgekommen. Die Kaufsignale der Indikatoren dürften noch wirken, wobei der Stochastik-Indikator bereits in den überkauften Bereich vorgedrungen ist. Ein Test der oberen Trendkanalbegrenzung um ca. 1,19 USD sollte in den kommen- den Tagen möglich sein.