Zum Wochenschluss ist an den internationalen Aktienmärkten etwas Ruhe eingekehrt. Diese könnte allerdings trügen. Noch immer schauen die Börsianer gebannt auf die Nachrichten, die von der „Corona-Front“ kommen. Dabei werden die Zahlen der Infizierten in den verschiedenen Ländern wie „Ranglisten“ gelesen und bewertet. Allerdings werden erste Stimmen laut, die auf die Nichtvergleichbarkeit dieser Zahlen hinweisen. Diese weitere Verunsicherung wird kaum zur Beruhigung der Marktteilnehmer beitragen.
Langfristchart DAX
Der Aufwärtstrend ist längst gebrochen und die Marktteilnehmer schauen auf die wichtige Unterstützungszone die nun einen Halt bieten kann. Auch wenn der Ursprung dieser Zone schon recht lange zurückliegt (2014 und 2016) dürfte hier zumindest die Chance auf eine psychologische Grenze bestehen. Der DAX hat zumindest in diesem Bereich eine Ausverkaufssituation vollzogen. Die Umsätze sind kräftig angestiegen und in der Korrektur nach oben wieder abgefallen. Ein erneuter Test mit weniger starken Umsätzen könnte für ein erneutes Halten in diesem Bereich sorgen. Für eine Entwarnung ist es allerdings noch zu früh.
Der steile Abwärtstrend des Dow Jones mit anziehenden Umsätzen ist bereits wieder beendet. Inzwischen konnte eine kleine Gegenbewegung gestartet werden die in der zweiten Wochenhälfte aber nicht durchgehalten wurde. Die Umsätze waren in dieser Phase weiter rückläufig. Inzwischen hat sich der Index im Bereich von 21.000 Punkten eingependelt. Aktuell bestehen verschiedene Szenarien, wie es nun weitergehen könnte. Insgesamt ist die Chance auf eine ausgeprägte Bodenbildung gegeben. Diese würde aber mit wieder zunehmender Volatilität stattfinden.
Beim Nasdaq-Index ist, genau wie beim Dow Jones, zu erkennen, dass die Umsätze in der Erholungsbewegung rückläufig waren. Dies zeigt an, dass die Breite der Marktteilnehmer noch keinen Mut zum Einstieg haben. Daher ist die Ruhe der letzten drei Handelstage eher trügerisch. Auch ein freundlicher Wochenauftakt sollte hierüber noch nicht hinwegtäuschen.
Der DAX hat unterhalb der Zone, in der eine Notierungslücke hinterlassen wurde (zwischen 10.000 und 10.500 Punkte), eine Seitwärtsbewegung etabliert. Auch wenn der Wochenauftakt erfreulich verlaufen sollte, ist mit einem Ausbruch über diese Zone zunächst nicht zu rechnen. Die Umsätze waren seit dem Markieren des Tiefpunktes rückläufig. Die Marktteilnehmer haben entsprechend noch kein Vertrauen in eine baldige Gegenbewegung. Auch die anstehende Woche wird von Unsicherheit geprägt sein.
Der Nikkei 225 konnte eine freundliche Wocheneröffnung vollziehen. Allerdings ist diese im Vergleich zu den vorher erlittenen Verlusten eher bescheiden. Auch hier sind die Marktteilnehmer verunsichert und wagen sich nur zögerlich an den Markt zurück.
Der Euro-Bund-Future zeigt ein ähnliches Bild wie die Aktienmärkte. Die Erholungsbewegung nach dem starken Rückschlag wurde am Freitag offenbar beendet. Zum Wochenauftakt konnte der Trend und die Unterstützungslinie nicht mehr gehalten werden. Nun muss sich zeigen, ob der Trendbruch nachhaltig ist oder nur eine kurzfristige Bewegung darstellt.
Die Schwankungen des Euro ggü. dem USD sind inzwischen von steilen Auf- und Abwärtsbewegungen geprägt. Zuletzt ist der Euro wieder sehr schnell nach unten gelaufen. Die erhöhte Volatilität lässt derzeit kaum eine Aussage über die weitere Entwicklung zu. Der aktuell steile Trend dürfte allerdings nicht lange anhalten.