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DAX und Dow Jones: Wöchentliche Standortbestimmung ab 27.01.

Von Holger StruckAktienmärkte26.01.2020 18:34
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DAX und Dow Jones: Wöchentliche Standortbestimmung ab 27.01.
Von Holger Struck   |  26.01.2020 18:34
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DAX:

Jetzt nur nicht schlappmachen, sagen sich wohl nun alle DAX-Bullen und Optimisten ! Nach dem Wonnejahr 2019 ist der deutsche Standardwerteindex also wieder an seinem Allzeithoch angekommen bzw. hat ein neues historisches Hoch erklommen. Der für die Saisonalität nicht unwichtige Januar-Effekt ist bisher positiv, die Woche war mit einem sehr starken Freitag dann ebenfalls im Plus und das neue Rekordhoch des Index beträgt nunmehr seit Mittwoch 13640 Punkte. Auf den ersten Blick also alles in Butter, aber: Unser DAX ist damit selbst am vergangenen Mittwoch nur stundenweise über dem alten Hoch von 13596 Punkten aus dem Januar 2018 gewesen und hinterliess eine Tagesumkehr. Eine sehr bearish zu wertende Tageskerze und ein Reversal war das, gefolgt von einem schwachen Tag und einem Abwärtsgap. Der dann (erstaunlich) starke Auftritt am Freitag brachte dann im Tageshoch "nur" 13604 Punkte hervor, so dass sich die deutschen Standardwerte in der Summe noch immer mit dem "alten" 2018er-Allzeithoch von 13596 Punkten abmühen. Und das ist nicht etwa "rekordverdächtig" oder etwas ganz Tolles, sondern insbesondere im Vergleich zur Wertentwicklung der US-Aktienmärkte ein erschreckend schwaches Bild. Hinzu kommen im DAX als Perfpormanceindex auch noch 2 volle Jahre gezahlter Dividendenerträge - mithin über 6 % - die bereits im Indexniveau mit drinstecken. Das reine Kursniveau der deutschen Blue Chips liegt damit also noch immer gut 6 % unter den 2018er-Kursen, man redet ohne die seither gezahlten Dividenden also eher über einen DAX-Stand von etwa 12460 Punkten, wäre unser heimischer Index ebenso berechnet, wie es internationaler Gepflogenheit entspricht (Dow Jones, EuroStoxx etc.).
"Ausser Spesen nichts gewesen" gilt also selbst inklusive der Dividendenerträge seit 2 Jahren. Ohne die Dividendenerträge hätte der Anleger sogar draufgezahlt. Aha, das liest sich schon anders. Und nun könnte der von China ausgehende Corona-Virus auch noch für einen echten Abpraller sorgen. Gelingt kurzum keine baldige und v.a. überzeugende Überwindung des Bereiches von 13596-13640 Punkten, so stünde erst einmal ein markantes Doppeltop im Raume. Die Topbildung nach dem Januar 2018 führte den DAX binnen eines Jahres von 13596 bis auf 10279 Punkte hinunter ! Scheitert der Index hier mit einem Doppeltop, so müsste fast Ähnliches befürchtet werden. Zumindest aber würde man an die sog. Minimumkorrektur dieser vorausgegangenen Welle denken, die mit dem 62-%-Fibonacci-Niveau bei 12356 Zählern anzutreffen wäre. Vorboten einer solchen, gen Süden gerichteten Bewegung wären bereits Kurse unterhalb der Vorgängerhochs von 13374 und 13425 Punkten.
Nach dem fulminanten Haussejahr 2019 ist die Lage derzeit also längst nicht so eindeutig und v.a. nicht so vielversprechend als ein Jahr zuvor, als eine DAX-Baisse mit Pauken und Trompeten zu Ende ging. Der Index braucht in der saisonal gesehen noch starken Phase bis Mai inklusive der (seit dem alten Hoch dann dritten) Dividendensaison nun zwingend seinen Ausbruch über 13596 und 13640, um technisch ein weiteres Haussekapitel mit dann wesentlich höheren Kurszielen aufzuschlagen. Zumindest ist es fraglich, ob dies hier und heute gelingen kann.
DAX Wochenchart
DAX Wochenchart
29400 "war dann erst einmal oben" und somit (noch) kein Erstkontakt mit der 30.000er-Marke im Dow Jones. Nach dem atemberaubenden Anstieg seit der Wahl von Trump zum US-Präsidenten sind Konsolidierungen nun förmlich erwünscht und Korrekturen vermutlich nicht zu vermeiden. Erste Warnsignale (nur) unter 28750 Punkten, ansonsten gilt NOCH: The trend is your friend und Korrekturen / Rücksetzer sind Kaufgelegenheiten.
Dow Jones Wochenchart
Dow Jones Wochenchart
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