Ausverkauf oder Korrektur? Zeit für kluge Investments – So gehst du vor!Raus aus dem Risiko

DAX und S&P500 stehen spätestens im Herbst tiefer

Veröffentlicht am 25.06.2015, 12:40
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Wir agieren derzeit in unserem „Geldanlage Premium Depot“ defensiv. Wir hatten Ende Januar / Anfang Februar Gewinne mit den Aktien von HeidelbergCement (+9,05%), Jenoptik (+10%) und SHW (+15,04%) realisiert und in Erwartung einer Korrektur im DAX unsere Aktienquote mit dem Verkauf dieser Werte um 30 % reduziert. Anschließend stieg der DAX zwar noch weiter an, korrigierte dann aber und stand am vergangenen Donnerstag wieder genau dort, wo er auch schon Ende Januar / Anfang Februar notierte. Er folgt damit unserem Elliott-Wellen-Szenario, wonach wir das Hoch im Bereich von 12.300 bis 12.400 Punkten anhand des Prinzips der Wellengleichheit exakt antizipierten (siehe Chart).

DAX - Chartanalyse / Elliott-Wellen-Analyse

Diesen Chart hatten wir unseren Lesern übrigens schon mehrfach gezeigt, zuletzt in der Ausgabe des Geldanlage-Briefs vom 29. April, zuvor aber auch schon zum Beispiel am 22. März und damit kurz vor dem Hoch im DAX. Damals schrieben wir: „Umfasst man die Aufwärtswelle 1 mit einem Rechteck und projiziert man dieses auf die Welle 5 (siehe Rechtecke im Chart), dann hat der DAX im Ausmaß der Welle 5 nur noch wenig Platz nach oben. Zudem hat der DAX sein aus dem Prinzip der Wellengleichheit abgeleitetes Kursziel (ca. 12.300 bis 12.400 Punkte) in deutlich weniger Zeit abgearbeitet, was für eine Übertreibung im Kursverlauf spricht, die meist am Ende eines Trends entsteht. Daher scheint es weiterhin so, als wäre es nur eine Frage der Zeit, bis es zu einer heftigen Korrektur kommt.“ Am 10. April markierte der DAX sein Hoch bei 12.390 Punkten und korrigierte seitdem deutlich.

Während der DAX-Korrektur hohe Gewinne erzielt


Nicht ohne Grund schrieben wir in unserem kostenlosen Newsletter Geldanlage-Brief mehrfach den provokanten Satz „Bei steigenden Kursen kann jeder Gewinne erzielen, aber bei fallenden…“. Während der DAX seit seinem Hoch mehr als 10 % verlor, haben wir unter anderem mit dem Verkauf unserer E.ON-Aktien (+10,16%), einem Rohstoff- und zwei Währungstrades hohe Gewinne eingefahren. Zudem haben wir uns durch die frühzeitig reduzierte Aktienquote aus dem wilden Auf- und Ab innerhalb der DAX-Korrektur herausgehalten und dies quasi von der Seitenlinie aus entspannt beobachten konnten. Dadurch stehen dem Minus im DAX in Höhe von 10% im selben Zeitraum für unsere Abonnenten des „Geldanlage Premium Depot“ 6 Trades und damit realisierte Gewinne in Höhe von 874,21 Euro entgegen. Wir konnten den DAX also während seiner Korrektur klar schlagen.

Wohin bewegen sich die Märkte als nächstes?


Es ist aktuell leider völlig unklar, in welche Richtung sich die Märkte als nächstes bewegen. Schaut man auf den Elliott-Wellen-Chart des DAX oben, müsste man von einer anhaltenden Korrektur ausgehen. Blickt man aber auf den Aufwärtstrendkanal in dem Chart, dann ist dieser noch voll intakt. Die US-Indizes zeigten keinerlei Anzeichen einer Korrektur und jüngst sogar wieder deutliche Anzeichen der Stärke. Mit Blick auf das saisonale Muster besteht kurzfristig Aufwärtspotential, im Herbst sollten die Kurse aber deutlich tiefer stehen.

US-Indizes - saisonaler Kursverlauf

Und was die Entwicklung in Griechenland angeht, so kann einfach alles passieren. Kommt es zu einer Einigung, können die Kurse nach oben schließen, kommt es zum „Grexit“, könnten sie zumindest kurzzeitig deutlich einbrechen.

Wir verfügen leider nicht über eine Kristallkugel, die uns die Zukunft vorhersagen kann. Auch kennen wir niemanden, der zuverlässige Kursprognosen abgeben könnte. Im Geldanlage-Brief haben wir zuletzt eindrucksvoll aufgezeigt, dass selbst die vermeintlich besten Börsen-Gurus es schwer haben, an der Börse hohe Gewinne zu erzielen (siehe „Börsen-Gurus – Prognosen kaum besser als ein Münzwurf“ und „Mr. DAX, Die Geissens & Co. – Fernsehprominenz garantiert keine fulminante Rendite“).

Entscheidend ist nicht der Zwischenstand, sondern was am Ende raus kommt


Wir verfügen aber über ein gut diversifiziertes Musterdepot. Zwar weist dieses aktuell ein Minus auf, aber wir haben unseren Abonnenten schon oft geschrieben, dass nicht der Zwischenstand der Depotpositionen entscheidend ist, sondern das, was am Ende herauskommt. In der Hauptausgabe des „Geldanlage Premium Depot“ vom 30. Januar 2015 konnte man einen negativen Depotstand ablesen, doch heute steht das Depot 217,98 Euro besser da. Allerdings haben wir in diesem Zeitraum auch Gewinne in Höhe von 1.550,91 Euro realisiert, also aus diesem Depot herausgezogen. Verblieben sind einige Positionen, die unter anderem im Rahmen der aktuellen DAX-Korrektur in den roten Bereich gerutscht sind. Insgesamt konnten unsere Abonnenten aber von Anfang Februar bis heute 1.768,89 Euro mit unseren Trades und Depotpositionen erwirtschaften. DAS ist entscheidend, und nicht das aktuelle Minus im Depot, das nur einen Zeitpunkt wiederspiegelt. Wichtiger als eine Zeitpunkt-Analyse ist also eine Zeitraum-Analyse.

Gefahr für fallende Kurse ist aktuell höher als für steigende


Und entscheidend ist auch, was in Zukunft passieren kann oder wird. Die Gefahr für fallende Kurse ist aktuell deutlich höher als für steigende. Dafür sprechen das hohe Aktienkursniveau und die extrem überreifen, bereits mehr als 6 Jahre alten Aufwärtstrends insbesondere in den US-Indizes. Schon in der Ausgabe des Geldanlage-Briefs vom 1. März 2015 schrieben wir, dass sich so richtig erst die lange Zeit offenbart, in der wir keine deutliche Korrektur im S&P500 mehr gesehen haben, wenn man einen Blick auf einen Mehrjahreschart wirft.

S&P500 - Chartanalyse / Übertreibung im Kursverlauf

In diesem Chart zeigt sich, dass keine der vorherigen Aufwärtsbewegungen (blau, rot, gelb) so lang anhielte, wie die aktuelle, die im Oktober-Tief des Jahres 2011 bei unter 1.100 Punkten startete. Innerhalb von nur 3,5 Jahren hat sich der S&P500 glatt verdoppelt, ohne dass es zwischenzeitig zu einer nennenswerten Korrektur gekommen wäre. Alleine wenn man sich den Trendkanal anschaut, der im Oktober 2013 begann (siehe folgender Chart), kann einem schon schwindelig werden.

S&P500 - Chartanalyse / Übertreibung im Kursverlauf

Die Gefahr von Kursrücksetzern halten wir inzwischen für unglaublich hoch. Selbst wenn es in den US-Indizes im Sommer noch einmal zu neuen Hochs kommen sollte, sehen wir aufgrund des saisonalen Musters spätestens ab Herbst fallende Kurse in den US-Indizes. (Wir haben übrigens inzwischen auch einen Short auf den S&P500 in unserem „Geldanlage Premium Depot“.)

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage
Sven Weisenhaus

(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 17.06.2015)

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