Im DAX haben wir es mit einem wilden Auf und Ab zu tun. In Summe ist keine richtige Entscheidung gefallen. Wir halten daher an unserer Elliott-Wellen-Analyse, welche wir zuletzt am 14. Dezember 2014 beschrieben hatten, fest.
Überschneidung der Wellen 1 und 4 führt zu negativerem Ausblick
Damals schrieben wir: „Sollte der DAX unter das Hoch der Welle 1 fallen (9.467,36 Punkte), müsste man die aktuelle Aufwärtsbewegung nicht 5-gliedrig sondern 3-gliedrig als ABC-Bewegung zählen und mit deutlich tieferen Kursen rechnen, die sogar das Oktober-Tief (blaue Welle C bzw. umrandete Welle 4) unterbieten könnten.“ Schauen wir uns dazu noch einmal den Chart vom 14. Dezember an:
Zudem schrieben wir: „Aufgrund unserer aktuellen Beobachtungen halten wir dieses bärische Szenario inzwischen für durchaus wahrscheinlich. Die 9.467,38er-Marke ist die entscheidende „make or break“-Linie!“ Nur einen Tag später rutschte der DAX bereits unter diese Entscheidungs-Marke und markierte am 16. Dezember ein Tief bei 9.382 Zählern (siehe folgender Chart).
Konsequenzen gezogen: Aktienpositionen reduziert, Gewinne realisiert
Daraufhin änderten wir die Elliott-Wellen-Zählung für unsere Abonnenten im „Geldanlage Premium Depot“ bereits am 19. Dezember entsprechend ab und zogen Konsequenzen aus dem negativeren Ausblick, indem wir unsere Aktien-Long-Positionen reduzierten. Wir verkauften unsere S&T- und Mensch und Maschine Aktien sowie einen DAX-Long und realisierten Gewinne in Höhe von 10%, 13,79% und 15%.
Komplexe Korrektur erschwert Prognose
Denkbar wäre nun zum Beispiel ein sogenanntes „double zigzag“. Dabei handelt es sich um zwei aufeinanderfolgende ABC-Formationen, verbunden durch eine Welle X.
Diese theoretische Formation findet sich auch bereits oben in dem angepassten DAX-Chart wieder. Doch sie ist nur eine Variante unter vielen nun möglichen Szenarien. Generell ist es in der Elliott-Wellen-Theorie so, dass Korrekturen meist in komplexen Formen ablaufen und damit deutlich schlechter bzw. schwerer zu prognostizieren sind, als (5-wellige) Trendbewegungen. Und übergeordnet betrachtet befinden wir uns im DAX derzeit in einer komplexen Korrektur-Welle 4 (rot umrandete Ziffer im oberen Chart, rote Ziffer im folgenden Chart).
Es ist also nicht ohne Grund seit mehr als einem Jahr – solange befindet sich der DAX bereits in der aktuellen Seitwärts- bzw. Korrekturphase – sehr schwer, Gewinne mit Aktien aus dem deutschen Markt zu erzielen.
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 11.01.2014)