Der DAX hat nach den Verlusten zum Wochenauftakt auch am Dienstag erneut nachgegeben. Ermutigende Ifo-Daten halfen nicht. Mit 12.049,93 fiel der deutsche Leitindex zeitweise auf den tiefsten Stand seit 28. März, erholte sich dann aber wieder. Am Ende des Tages stand der Index bei 12.139,35 Punkte und 0,50 Prozent tiefer.
Schuld daran waren geopolitische Spannungen in Syrien und Nordkorea. US-Präsident Donald Trump sagte gestern, er sei bereit, weitere Militäroperationen durchzuführen, falls die syrische Regierung noch einmal chemische Waffen gegen die eigene Bevölkerung einsetze. Gleichzeitig dort Nordkorea mit einem Atomangriff auf die Vereinigten Staaten von Amerika. Grund dafür sei die Entsendung einer US-Flugzeugträgergruppe in Richtung Nordkorea, teilte die Regierung in Pjöngjang mit. Nordkorea bereitet sich derweil auf eine Militärparade zu Ehren des 105. Geburtstags von Staatsgründer Kim II Sung am 15. April vor.
Einige Investoren flüchteten bereits in sichere Häfen. Der Goldpreis schloss erstmals seit 14. November über der Marke von 1.260 Dollar. Der große Gewinner der gegenwärtigen Marktsituation ist allerdings der Yen. Er stieg auf den höchsten Stand seit über 4 Monaten, sowohl gegenüber dem Euro als auch dem Dollar. Durch die erhöhte Volatilität des Wechselkurses USD/JPY haben viele Investoren ihre Carry-Trade-Positionen glattgestellt, was die Japanische Landeswährung angetrieben hat.
Entlastung im DAX kam vor allem vonseiten der Ölpreise. Nach einem über weite Strecken richtungslosen Verlauf legten sie im späten Handel wieder spürbar zu. Neben dem Anstieg des schwarzen Goldes überzeugten auch die Passagierzahlen des Lufthansa-Konzerns. So stieg der Kurs der Fluggesellschaft in der Spitze um 4,4 Prozent und räumte das Feld im deutschen Leitindex von hinten auf.
Für heute stehen keine nennenswerten Konjunkturdaten auf dem Terminplan. Nach wie vor sollte der Fokus der Investoren daher auf den geopolitischen Risiken liegen, die in den nächsten Monaten für Stress an den Märkten sorgen könnten, so dass bei Aktien grundsätzlich die Rückschlagsgefahren dominieren, selbst wenn ein kurzfristiger Anstieg vorstellbar ist.
Autor: Malte Kaub
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