Der Reverse Split

Veröffentlicht am 10.07.2023, 13:45

Was klingt, als könnte es in der Rhythmischen Sportgymnastik zuhause sein, ist eigentlich ein Begriff aus der Finanzwelt, der verwendet wird, um eine Kapitalmaßnahme bei Aktien (oder beispielsweise auch bei ETFs) zu beschreiben: die Aktienzusammenlegung – also das Gegenteil eines Aktiensplits (Forward Stock Split). Unternehmen entscheiden sich für einen Reverse Split, um die Anzahl der ausgegebenen Aktien zu verringern. Stellen Sie sich vor, Sie haben gerade Ihren Wocheneinkauf erledigt. Nun stehen Sie vor Ihrem Kofferraum, in dem mehrere Produkte lose herumliegen. Nehmen wir an, Sie sind ein großer Paprika-Fan und haben 100 Paprikas in Ihrem Kofferraum. Um den Transport etwas praktischer und organisierter zu gestalten, nehmen Sie sich fünf Einkaufstaschen und packen jeweils 20 Paprikas in eine Tasche. Dies kann als ein „Reverse Split“ für Ihren Einkauf betrachtet werden. Eine Aufteilung, bei der die Einheiten größer und handhabbarer werden.

Der Reverse Split beschreibt eine Kapitalmaßnahme, bei der die Anzahl der ausgegebenen Aktien verringert wird.

Was ändert sich und was bleibt gleich?

Führt ein Unternehmen einen Reverse Split durch, werden zwei oder mehrere Aktien zusammengelegt, um eine einzige Aktie mit einem höheren Nennwert zu erhalten. Zum Beispiel könnte ein Unternehmen beschließen, dass jeweils alle zehn Aktien, die ein Aktionär besitzt, zu einer einzigen Aktie zusammengelegt werden. Dadurch erhöht sich der Wert des einzelnen Wertpapiers, aber der Aktionär besitzt insgesamt weniger Aktien. Die Durchführung eines Reverse Splits kann unterschiedlich begründet sein. Ziel ist es meist, den Börsenkurs zu erhöhen, denn ein höherer Aktienkurs kann auf potenzielle Investoren besonders ansprechend wirken. Sowohl das Grundkapital der Aktiengesellschaft als auch der Gesamtwert der Aktien sowie die Beteiligungsverhältnisse der Anteilseigner bleiben dabei unverändert. Wichtig zu beachten ist hierbei, dass durch diese Kapitalmaßnahme weder Vor- noch Nachteile für die Aktionäre entstehen. Der Aktienkurs sieht höher aus, jedoch bleibt der prozentuale Anteil am Unternehmen unverändert. Ein Anteilseigner, der vor einem Reverse Split im Verhältnis 2:1 zehn Aktien zu jeweils 200€ im Depot hatte, hat danach fünf Aktien zu jeweils 400€. Der Gesamtwert von 2000€ bleibt gleich. Bei Aktienrückkäufen hingegen kauft die Aktiengesellschaft aktiv eigene Aktien vom Markt zurück und eliminiert diese. Dies führt, anders als bei der Aktienzusammenführung, dazu, dass der prozentuale Anteil am Unternehmen steigt, was für die Aktionäre einen Mehrwert darstellt.

Vor- und Nachteile

Fassen wir die Vorteile zusammen: Nach einer Aktienzusammenlegung wirkt der Aktienkurs höher, die Aktie teurer und das Unternehmen wertvoller, was Investoren anlocken kann. Somit kann die Aktiengesellschaft ihre Wertpapiere leichter in Umlauf bringen. Durch die Zusammenlegung von Aktien im Rahmen einer Unternehmenssanierung kann eine schnellere Reduzierung des Aktienkapitals erreicht werden. Der Nachteil eines Reverse Split ist der Aufwand, der betrieben werden muss, um selbigen zu realisieren: So ist eine solche Kapitalmaßnahme nur dann gestattet, wenn die Hauptversammlung zugestimmt hat. Um das Aktienkapital anschließend zu erhöhen, muss die Aktiengesellschaft neue Wertpapiere emittieren.

Ein Reverse Split ist ein Phänomen am Aktienmarkt, welches nicht so häufig vorkommt. Wenn Sie allerdings das Erdgas-Update aus unserem Rohstoffportfolio verfolgen, dann dürfte Ihnen die Aktienzusammenführung des ETFs „ProShares Ultra Bloomberg Natural Gas”, auch bekannt als BOIL, zuletzt nicht entgangen sein.

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