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AMD-Aktie: Ist der Zug schon an der Endstation angekommen?

Veröffentlicht am 09.01.2020, 17:24
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Nach einer Rendite von rund 150% im Jahr 2019 könnte das Kursfeuerwerk von Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) in diesem Jahr weitergehen. Die Aktie legte in den ersten beiden Tagen des Jahres 2020 um 5,5% zu, erreichte am 2. Januar 48,53 USD und übertraf damit ihren Tagesrekord von vor fast zwei Jahrzehnten.

Die Aktien sind seitdem ins Rutschen geraten und seit dem 3. Januar um 2,6% gefallen, um die gestrige Sitzung zu 47,83 USD zu beenden. Dies folgt jedoch auf eine Rallye im letzten Jahr, bei der die AMD-Aktie ihren Anlegern viel Freude machte und den größte prozentualen Gewinn unter den im S&P 500-Index notierten Aktien einfuhr.

AMD-Aktienchart

Nach dieser bemerkenswerten Rallye ist für Anleger die größte Frage, ob den Zug verpasst haben: Ist es jetzt zu spät, AMD-Aktien zu kaufen?

Im Vergleich zur Konkurrenz sind sie nicht billig. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktie beträgt 208 gegenüber Intels (NASDAQ:INTC) 13,94 und NVIDIAs (NASDAQ:NVDA) 65,35. Und mit dem 45-fachen des geschätzten Gewinns ist AMD jetzt auch die am höchsten bewertete Chip-Aktie und liegt um mehr als das Doppelte über dem Durchschnitt des Halbleitersektors von 19.

Aufgrund des Bewertungsaufschlags von AMD verfügt das Unternehmen über eine starke Dynamik, die anderen Akteuren im Halbleitersektor fehlt. Aber wenn Sie die Aktien kaufen, schließen Sie eine kalkulierte Wette ab, dass die Anteile mehr Luft nach oben haben und Sie Ihr Kapital nicht auf einem überkauften Niveau einsetzen.

Um den Wachstumszyklus in Gang zu bringen, hat das kalifornische Unternehmen aus Santa Clara im vergangenen Jahr zahlreiche Produkte auf den Markt gebracht, die den größten Konkurrenten Intel um Ziel haben, der Mühe hat, seine neuesten und besten Chips zu produzieren. Mit einer Serie neuer Produktvorstellungen hat das Unternehmen gezeigt, dass es in der Lage ist, einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Intel zu erlangen und die größten Kunden auf dem Cloud-Computing-Markt zu gewinnen könnte - die zuvor nur die Option hatten, sich auf Intels teure Produkte zu verlassen.

AMD hält sein Pulver trocken

Und es scheint, dass das Unternehmen für 2020 noch einiges auf Lager hat. Auf einer Branchenmesse am Montag kündigte AMD mehrere Aktualisierungen seiner PC- und Grafikprozessoren an, darunter die neuesten Ryzen-Chips für Laptops. Das Unternehmen hat außerdem bestätigt, dass es maßgeschneiderte Prozessoren für die neuen PlayStation- und Xbox-Spielekonsolen entwickelt, die ab Herbst dieses Jahres erhältlich sein werden.

Die neuen Chips sollen helfen der Marktanteil von AMD durch die frühzeitige Einführung der neuesten Modelle auszubauen. Die Mehrzahl neuen an Spieler gerichteten Prozessoren wird beispielsweise in diesem Jahr auf den Markt kommen, was AMD einen Vorteil gegenüber den Wettbewerbern verschafft. AMDs kluger Schritt, eine Partnerschaft mit Taiwan Semiconductor Manufacturing (NYSE:TSM) einzugehen, bedeutet, dass das Unternehmen lange vor Intel auf die 7-Nanometer-Technologie für Serverchips zugreifen kann. Intel gab am Montag bekannt, dass es in diesem Jahr Laptop-Chips in seinem neuen 10-Nanometer-Prozess ausliefern wird.

Diese Fortschritte haben AMD zu einer sehr positiven Resonanz geführt bei einigen der führenden Branchenanalysten, die weitere Kursgewinne für die Aktie prognostizieren. In einer kürzlich veröffentlichten Mitteilung hat Nomura (T:9716) Instinet sein Kursziel für die Aktie von 40 USD auf 58 USD angehoben. Analyst David Wong erwartet, dass AMD "seine Wettbewerbsposition im Jahr 2020 weiter ausbauen wird", was durch höhere Preise und mehr Marktanteile unterstützt wird.

Zuvor hatte Rosenblatt Securities sein Kursziel auf das höchste Niveau unter den Wall-Street-Gurus angehoben - 65 US-Dollar - und AMD zu seinem bevorzugten Halbleiterhersteller für 2020 gekürt. In diesem Jahr werde "die frühe Dynamik der Gewinne von CPU-Marktanteilen fortgesetzt", schrieb Hans Mosesmann, der nur "limitierte Bedrohungen durch den Wettbewerb, die den Schwung verlangsamen" sieht.

Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 39 USD. Gegenwärtig empfehlen 15 Analysten den Kauf der Aktie, verglichen mit den 23 von Bloomberg erfassten Unternehmen raten, die Aktie zu halten. Vier Firmen empfehlen, den Titel zu verkaufen, die geringste Anzahl seit mehr als einem Jahr.

AMDs Ergebnis vom vierten Quartal, das es in diesem Monat vorstellen wird, dürfte ein wichtiger Test für die Aktie werden. Die Konsensusschätzung der Analysten sieht einen Umsatzsprung von 28% in 2020, was AMD sein stärkstes Jahreswachstum seit 2004 bescheren würde.

Fazit

AMD befindet sich in der Nähe des höchsten Niveaus seit zwei Jahrzehnten und ist anfällig für eine Korrektor, bevor es weiter nach oben geht. Wenn Sie die Aktie bereits besitzen, ist eine Gewinnmitnahme zu diesem Zeitpunkt keine schlechte Idee. Vorsicht bedeutet jedoch nicht, dass AMD langfristig eine schlechte Wahl ist. Der Chiphersteller baut seinen Marktanteil langsam aus und ist gut positioniert, um die Fehler von Intel zu nutzen. Jede Schwäche des AMD-Aktienkurses sollte als Kaufgelegenheit genutzt werden.

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